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Primelgewächse, Primulaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris blüht von Juni bis August
Gilbweiderich, Lysimachia vulgaris

Die Primelgewächse (bot. Primulaceae) gehören mit ihren 58 Gattungen und etwa 2.790 Arten zur Ordnung der Heidekrautartigen (bot. Ericales) in der Gruppe der Asteriden. Die Pflanzenfamilie ist in allen Klimazonen beheimatet, außer der Antarktis, und am häufigsten in den Tropen und Subtropen zu finden. Nur ein kleiner Teil der Arten hat sich auf die gemäßigten Breiten spezialisiert, doch sind sie charakteristisch für Menschen, da sie diese häufig als Zierpflanzen verwenden.

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Primelgewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die niedrigeren Klassifizierungen der Primulaceae stehen häufig im Blickpunkt zahlreicher Forschungen, da sich diese immer wieder mit anderen Familien überschneiden oder einige Arten aus der Familie entnommen und wieder hinzugefügt wurden. Aus diesem Grund schwankt vor allem die Anzahl der Arten stark und aufgrund ihres großen Verbreitungsgebietes ist die Erforschung weiterer Arten nicht ausgeschlossen. Unterteilt ist die Pflanzenfamilie der Primelgewächse in die folgenden vier Unterfamilien.

  • Maesoideae: 1 Gattung
  • Schneckensamengewächse (bot. Theophrastoideae): 6 – 9 Gattungen (umstritten)
  • Primuloideae: 9 – 12 Gattungen (umstritten)
  • Myrsinengewächse (bot. Myrsinoideae): 41 Gattungen

Nach der phylogenetischen Klassifizierung sind die folgenden Gattungen der Primelgewächse wichtig für die stammesgeschichtliche Erforschung der Familie.

  • Mannsschild (bot. Androsace)
  • Bryocarpum
  • Cortusa
  • Dionysia
  • Götterblumen (bot. Dodecatheon)
  • Wasserfedern (bot. Hottonia)
  • Kaufmannia
  • Omphalogramma
  • Pomatosace
  • Primeln (bot. Primula)
  • Alpenglöckchen (bot. Soldanella)

Primulaceae ist eine Schwestergruppe der Ebenholzgewächse (bot. Ebenaceae). Beide sind nahe verwandt mit den Sapotengewächsen (bot. Sapotaceae).

Vegetative Merkmale

Die vegetativen Erkennungsmerkmale sind wichtig, um die Familie von anderen unterscheiden zu können, da sich vor allem die einzelnen Arten im Wuchs nicht so stark unterscheiden. Typisch für die Primelgewächse ist der recht kompakte Wuchs mit geringer Höhe und einer Vielzahl von Blüten, die ansprechend für den Menschen sind.

Die Merkmale:

  • Wuchsform: krautig oder verholzend als Bäume, Sträucher, Halbsträucher, Lianen
  • Lebenszyklus: ausdauernd, selten einjährig
  • Wuchshöhen: bis 3 Meter
  • bilden Übergangsorgane aus, um den Winter zu überstehen
  • Übergangsorgane: Rhizome, Knollen
  • vermehren sich selbst über Ausläufer (Stolonen) weiter
  • einige Arten bilden einen Milchsaft aus
  • dieser wird in Kanälen (schizogen) gebildet
  • Milchsaft ist farbig
  • Laubblätter: wechselständig spiralig, gegenständig
  • grundständige Rosetten sind typisch
  • ebenso wachsen Laubblätter verteilt am Stängel
  • je nach Art ungestielt und gestielt
  • einfach
  • Blattrand: gezähnt, glatt
  • es werden keine Nebenblätter ausgebildet
  • Blattspreiten mit Linien oder dunklen Punkten verziert
  • diese stammen von Drüsen in den Blättern
  • leicht giftig

Alle Taxa der Primelgewächse sind giftig bei Verzehr. Dazu gehören alle Pflanzenteile und wurde aus Versehen ein Teil der Primelgewäche aufgenommen, kann es zu den folgenden Vergiftungserscheinungen kommen.

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Magenschmerzen
  • Durchfall
  • Reizungen der Schleimhäute

Generative Merkmale

Viele Taxa bilden Primin, ein Benzochinonderivat aus, das über die Drüsenhaare der Kelche und Blütenstiele übertragen wird. Dieses führt bei Menschen sofort zu Hautreizungen und daher sollten Handschuhe bei der Pflege getragen werden. Typisch für alle Arten der Primelgewächse ist der Blütenschmuck.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: einzeln, unterschiedlich
  • zwittrig
  • radiärsymmetrisch
  • häufig fünfzählig, seltener dreizählig bis neunzählig
  • doppeltes Perianth
  • grüne, verwachsene Kelchblätter
  • Kronblätter: meist verwachsen, seltener zweigeteilt
  • Gattung Glaux bildet keine Kronblätter aus
  • Staubblätter: fünf, frei
  • Fruchtblätter: fünf, oberständiger Fruchtknoten
  • Griffel mit Narbe versehen
  • es werden Kapselfrüchte ausgebildet
  • diese enthalten 2 – 100 Samen
  • Samen sind ölhaltig
  • Verschiedengriffeligkeit (bot. Heterostylie) kommt vor
  • ziehen Bestäuberinsekten an
  • leicht giftig
  • Trichome: Drüsenhaare

Arten

  • Ackergauchheil (bot. Anagallis arvensis)
  • Nordischer Mannsschild (bot. Androsace septentrionalis)
  • Strandmilchkraut (bot. Glaux maritima)
  • Pfenniggilbweiderich (bot. Lysimachia nummularia)
  • Punktierter Gilbweiderich (bot. Lysimachia punctata)
  • Straußgilbweiderich (bot. Lysimachia thyrsiflora)
  • Gemeiner Gilbweiderich (bot. Lysimachia vulgaris)
  • Hohe Schlüsselblume (bot. Primula elatior)
  • Mehlprimel (bot. Primula farinosa)
  • Nickende Schlüsselblume (bot. Primula nutans)
  • Primula stricta
  • Wiesenprimel (bot. Primula veris)
  • Europäischer Siebenstern (bot. Trientalis europaea)
  • Stängellose Schlüsselblume (bot. Primula vulgaris)
  • Rosen-Primel (bot. Primula rosea)
  • Becherprimel (bot. Primula obconica)
  • Fliederprimel (bot. Primula malacoides)
  • Teppichprimel (bot. Primula juliae)
  • Ganzblättrige Primel (bot. Primula integrifolia)
  • Behaarte Primel (bot. Primula hirsuta)
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