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Rautengewächse, Rutaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Zitruspflanzen (Citrus)

Die Familie der Rautengewächse umfasst überwiegend Bäume und Sträucher, eher selten auch krautige Pflanzen bzw. Kräuter. Zu ihnen gehören auch die zahlreichen Zitrusgewächse, die unter allen Arten die größte wirtschaftliche Bedeutung haben. Eine Vielzahl dieser Pflanzen ist in tropischen, subtropischen und warm-gemäßigten Regionen beheimatet.

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Rautengewächse

Namen gebend für diese Gewächse ist die Raute (Ruta). Charakteristisch für nahezu alle Arten dieser Familie sind die mit ätherischen Ölen gefüllten Hohlräume (Sekretbehälter) in den Pflanzen, die für die typischen und markanten Duftnoten verantwortlich sind. Sie alle sind der Gruppe der Blütenpflanzen und der Ordnung der Seifenbaumartigen zu zuordnen.

Niedrigere Klassifizierungen

Rautengewächse (Rutaceae) sind innerhalb der Gruppe der Seifenbaumartigen (Sapindales) eine sehr artenreiche und zudem formenreiche Pflanzenfamilie. Sie umfasst etwa 1200 bis 1900 Arten und 150 bis 183 Gattungen sowie 5 – 6 Unterfamilien. Neben den Seifenbaumartigen werden sie auch den Rautenartigen (Rutales) zugeordnet. Etwa ein Viertel aller Gattungen dieser Familie ist monotypisch, d.h., sie bestehen aus jeweils nur einer Gattung und einer Art.

Rautengewächse sind mit acht Arten im mediterran-ostasiatischen Raum vertreten. Einige kommen darüber hinaus auch in den nördlichen, gemäßigten Zonen vor. Einziger heimischer Vertreter dieser Gattung ist der unter Naturschutz stehende Diptam (Diptamnus). Die größte Artenvielfalt (Diversitätszentren) findet man in Australien und dem südlichen Afrika.

Vegetative Merkmale

  • Rautengewächse wachsen als Bäume, Sträucher und selten als krautige Pflanzen
  • sie sind Laub abwerfend oder immergrün
  • enthalten fast ausnahmslos ätherische Öle
  • Laubblätter sind vorwiegend gegenständig, teilweise wechselständig
  • sie sind einfach oder zusammengesetzt und gestielt
  • Nebenblätter sind nur selten vorhanden
  • Blattflächen der meisten Arten durchscheinend bzw. drüsig punktiert
  • Blattspreiten meist unterschiedlich gefiedert, selten ungeteilt

Generative Merkmale

  • Blüten von Rautengewächsen (Rutaceae) klein bis mittelgroß
  • sie sind 4 – 5zählig, überwiegend strahlig, mit doppelter Blütenhülle
  • Blüten stehen einzeln und in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen
  • können zwittrig, eingeschlechtig oder getrennt geschlechtlich sein
  • eingeschlechtige Pflanzen sind einhäusig (monözisch)
  • getrennt geschlechtliche sind zweihäusig (diözisch)
  • der überwiegende Teil ist zwittrig
  • Blütenaufbau und Anzahl ihrer Organe variieren sehr stark innerhalb der Pflanzenfamilie
  • Kelch-, Kronen- und Fruchtblätter sind verwachsen (synkarp) oder frei (apokarp)
  • Anzahl der Staubblätter variiert von Art zu Art
  • meist mit 4 – 5 ganz oder teilweise verwachsenen Fruchtblättern und 8 – 10 Staubblättern
  • Früchte haben unterschiedliche Formen und Fruchttypen
  • Frucht kann eine Kapselfrucht, Balgfrucht, Steinfrucht, Flügelnuss oder Beere sein

Arten

Zierpflanzen

  • Diptam/Spechtwurz (Diptamnus albus)
  • Frucht-Skimmie (Skimmia japonica)
  • Orangenblume (Choisya ternata)
  • Lederstrauch/Kleeulme (Ptelea trifoliata)
  • Currybaum (Bergera koenigii)
  • Zwergölbaum (Cneorum tricoccon)
  • Korallenraute (Boronia crenulata)
  • Duftraute (Agathosma)
  • Orangenraute/orangenjasmin (Murraya paniculata)
  • Australische Fuchsie (Correa)

Nutzpflanzen

  • Weinraute (Ruta graveolens)
  • Orange/Apfelsine (Citrus sinensis)
  • Zitrone (Citrus limon)
  • Zitronat-Zitrone (Citrus medica)
  • Dreiblatt-Orange/Bitterorange (Poncirus trifoliata)
  • Grapefruit (Citrus paradisi)
  • Pampelmus (Citrus maxima)
  • Mandarine (Citrus reticulata)
  • Kumquat (Fortunella)
  • Tausendblütenstrauch, Bienenbaum, Tetradium daniellii: Pflege

    Tetradium daniellii ist ein Gehölz, das immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Es zählt als wertvolle Nahrungsquelle für Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge. Wenn andere Sträucher und Kräuter ihre Blütezeit abgeschlossen haben, läuft der Bienenbaum noch einmal zu Hochtouren auf. Bis in den Oktober hinein können an dem Strauch Doldenblüten beobachtet werden, welche an den im Vorjahr gebildeten Zweige sitzen. Der Tausendblütenstrauch überzeugt nicht nur mit seiner Blütenpracht, sondern auch als Blattschmuckgehölz.

  • Zitronatzitrone, Buddhas Hand, Citrus medica: Pflege der Zitrone

    Die Zitronatzitrone 'Buddhas Hand' ist wohl die außergewöhnlichste Erscheinungsform der Citrus medica. Sie stammt aus Südostasien und wird vor allem für die Herstellung von Zitronat verwendet. Ihr Duft ist süß. Die Blütezeit ist ganzjährig. Die ca. 10 bis 20cm langen Früchte erinnern an Hände und Finger: daher auch die Bezeichnung 'Buddhas Hand'. Im Buddhismus wird sie in Tempeln als Opfergabe verwendet.

  • Brennender Busch, Diptam, Dictamnus: Pflege-Anleitung

    Der brennende Busch ist eine intensiv nach Zitrone und Vanille duftende Staude mit elegantem Laub und hübschen Blütenständen. Ihr Name beruht auf einer seltenen und faszinierenden Besonderheit. An heißen Sommertagen verströmen ihre Kapselfrüchte ätherische entzündliche Dämpfe, sodass in der Dämmerung, bei gleichzeitiger Windstille kleine bläuliche Flammen aufleuchten. Das macht diese Pflanze zu einer echten Rarität im heimischen Garten.

  • Zitronenbaum mit gelber Zitronenfrucht

    Zitronenbaum – Grundlagen der Pflege der Zitrone

    Seit einigen Jahren ist der Zitronenbaum eine sehr beliebte Kübelpflanze. Die pflegeleichten Bäume gibt es mittlerweile in verschiedenen Sorten. Die bekannteste Sorte ist Citrus limon. Andere Sorten unterscheiden sich von Citrus limon in der Wuchsform, manche Sorten bilden weniger Dornen aus, andere wiederum entwickeln das ganze Jahr über Früchte. Eines haben sie alle gemeinsam: Ihre Zitronen schmecken lecker.

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