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Schmetterlingsblütler, Faboideae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Ginster/Besenginster mit seinen leuchtenden Blüten

Die Schmetterlingsblütler (bot. Faboideae) mit 420 Gattungen und über 12.000 Arten erhielten ihren Namen von der Pflanzenbiologin Velva Elaine Rudd. Diese Unterfamilie gehört zur Familie der Hülsenfrüchte (bot. Fabaceae oder Leguminosae) innerhalb der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (bot. Fabales), die wiederum zur Gruppe der Fabiden (Eurosiden I) gehört. Die alternative Bezeichnung Papilionoideae weist stärker auf die charakteristische Blütenform hin, die an Schmetterlinge erinnert. Genutzt werden die Taxa dieser Unterfamilie gerne als Zierpflanze, da sie ansprechend in den Garten integriert werden können, und Nahrungsmittel auf der ganzen Welt.

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Schmetterlingsblütler

Niedrigere Klassifizierungen

Da die Schmetterlingsblütler eine Unterfamilie darstellen, stellen sie nur einen Teil einer größeren Familie dar. Die Hülsenfrüchtler verfügen über mehr als 730 Gattungen mit etwa 20.000 Arten, von denen mehr als 12.000 von den Schmetterlingsblütlern gestellt werden, was sie mit Abstand zu größten Unterfamilie innerhalb der Fabaceae macht. Das Verbreitungsgebiet bezieht sich auf alle Breiten, von den Tropen über Trockengebiete bis hin zur Arktis. Der Großteil der Arten findet sich in der gemäßigten Zone der nördlichen Halbkugel. Die 420 Gattungen werden in 28 Triben eingeteilt, von denen die folgenden zu den für den Menschen am wichtigsten gehören.

  • Cicereae: 1 Gattung, 43 Arten
  • Crotalarieae: 11 Gattungen, 1.200 Arten
  • Genisteae: 25 Gattungen, 550 – 570 Arten
  • Phaseoleae: 90 Gattungen, über 1.570 Arten
  • Podalyrieae: 9 Gattungen, 90 Arten
  • Sophoreae: 43 Gattungen, etwa 400 Arten

Die folgenden Gattungen sind aufgrund nicht geklärter Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Unterfamilie nicht klar zuzuordnen und stehen aus diesem Grund alleine.

  • Andira: 29 Arten
  • Hymenolobium: 13 – 18 Arten
  • Vatairea: 8 Arten
  • Vataireopsis: 4 Arten

Die Typusgattung der Faboideae stellen die Wicken (bot. Vicia) dar, die früher unter der Bezeichnung Faba geführt wurden.

Vegetative Merkmale

Da es sich bei Schmetterlingsblütlern um eine Unterfamilie der Hülsenfrüchtler handelt, überschneiden sich zahlreiche vegetative Merkmale. Dennoch verfügen die Gewächse über eigene morphologische Charakteristiken, die eindeutig auf die Faboideae hinweisen. Aufgrund der Artenvielfalt unterscheiden sich die Taxa stark voneinander und aus diesem Grund finden sich unterschiedliche Merkmale.

  • Wuchsform: krautig, Baum, Sträucher, Lianen, aufrecht, überhängend, Kletterpflanze
  • Lebenszyklus: einjährig, ausdauernd, verholzend mehrjährig
  • Laubblätter: wechselständig, einblättrig, dreiblättrig, paarig, unpaarig, gefiedert, ursprünglich
  • Nebenblätter: immer Stipeln, vergänglich, ausdauernd, winzig, sehr groß, mit Blattspielen verwachsen
  • Nebenblätter können Dornen oder Ranken sein und übernehmen dadurch eine bestimmte Funktion
  • Rand der Nebenblätter: glatt, gezähnt
  • Inhaltsstoffe: Proteine, Fette, einige Arten enthalten toxische Proteine und Alkaloide
  • einige Arten hochgiftig in allen Pflanzenteilen
  • Nutzung: Nahrungspflanze, Futtermittel in der Vieh- und Landwirtschaft, Holzlieferant („Elefantenholz“), Gründünger

Generative Merkmale

Im Vergleich zu den vegetativen unterscheiden sich die generativen Merkmale nicht so stark untereinander. Besonders eindeutig dabei ist die Form der Blüte, die wie ein Schmetterling aussieht und dadurch einfach zugeordnet werden kann. Die Schmetterlingsblüten stellen die größte Charakteristik der Schmetterlingsblütler dar.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: traubig, Köpfchen, seitenständig, keine Deckblätter, einzeln oder wenig
  • Tragblätter: klein
  • Blüte: zwittrig, vier- oder fünfzählig, zygomorph
  • Kelchblätter: 5, ungleich, meist behaart
  • Kronblätter: 5, in der Form der Schmetterlingsblüte
  • Schmetterlingsblüte setzt sich aus der Fahne, dem Schiffchen und den Flügeln zusammen
  • Staubblätter: meist 10, seltener 5 oder 9, Staubfäden mit diesen meist verwachsen
  • unterschiedliche Farbgebungen der Blüten: purpur, gelb, weiß, rot
  • Frucht: Hülsenfrucht, enthält 2 – 8 Samen, Rückennaht, Bauchnaht
  • Samen: länglich, kugelig

Arten

  • Rooibos (bot. Aspalathus linearis)
  • Petterie (bot. Petteria ramentacea)
  • Pfriemenginster (bot. Spartium junceum)
  • Paternostererbse (bot. Abrus precatorius)
  • Kichererbse (bot. Cicer arietinum)
  • Crotalaria xanthoclada
  • Cocobolo (bot. Dalbergia retusa)
  • Erdnuss (bot. Arachis hypogaea)
  • Pinto-Erdnuss (bot. Arachis pintoi)
  • Telegrafenpflanze (bot. Codoriocalyx motorius)
  • Buschklee (bot. Lespedeza)
  • Englischer Ginster (bot. Genista anglica)
  • Deutscher Ginster (bot. Genista germanica)
  • Montpellier-Ginster (bot. Genista monspessulana)
  • Gemeiner Goldregen (bot. Laburnum anagyroides)
  • Alpen-Goldregen (bot. Laburnum alpinum)
  • Weiße Lupine (bot. Lupinus albus)
  • Schmalblättrige Lupine (bot. Lupinus angustifolius)
  • Alaska-Lupine (bot. Lupinus nootkatensis)
  • Heuningbos  (bot. Cyclopia genistoides)
  • Blauregen, Wisteria

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