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Schwertliliengewächse, Iridaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Krokus, Crocus
Krokus, Crocus

Bei den Schwertliliengewächsen (bot. Iridaceae) handelt es sich um eine 66 Gattungen umfassende Pflanzenfamilien, die zur Ordnung der Spargelartigen (bot. Asparagales) gehört. Im Vergleich zu anderen Familien innerhalb der Gruppe der Monokotyledonen unterscheidet sich diese eindeutig aufgrund ihrer morphologischen Merkmale von den anderen. Die über 2.000 Arten sind weltweit zu finden und beanspruchen eigentlich jedes Habitat bis auf die Antarktis. Sie sind typische Zierpflanzen, die aufgrund ihrer unterschiedlichen Blütenformen gerne für eine Vielzahl von Gartenprojekten genutzt werden.

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Schwertliliengewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die Schwertliliengewächse sind eine Pflanzenfamilie, die recht stabil in der Anzahl ihrer Gattungen und Arten ist. Das liegt an ihrer Sonderstellung innerhalb der einkeimblättrigen Gruppe, da sie im Vergleich zu anderen Familien eine andere, grundlegende Blüten- und Blätterform aufweisen. Die etwa 2.244 Arten werden seit 2008 nach Goldblatt in sieben Unterfamilien eingeteilt.

  • Aristeoideae: 1 Gattung, 55 Arten
  • Crocoideae: 5 Triben, 29 Gattungen, über 1.025 Arten
  • Geosiridoideae: 1 Gattung, 2 Arten
  • Iridoideae: 5 Triben, 30 Gattungen, über 900 Arten
  • Isophysidoideae: 1 Gattung, 1 Art
  • Nivenioideae: 3 Gattungen, 14 Arten
  • Patersonioideae: 1 Gattung, 21 Arten

Einzigartig an den Nivenioideae ist ihre Verbreitung, die sich ausschließlich auf die Provinz Westkap in Südafrika beschränkt. Vier der 14 Arten dieser Unterfamilie sind Endemiten. Als wichtigste Unterfamilie gilt Crocoideae, die zugleich die größte darstellt. In ihr finden sich zum Beispiel die Krokusse (bot. Crocus), die mit 100 Arten und zahlreichen Hybriden in der Familie vertreten ist. Zudem ist die Unterfamilie Iridoideae zu nennen, da in ihr die Schwertlilien (bot. Iris) zu finden sind, die die ausschlaggebende Gattung der Iridaceae darstellt und schon 1753 vom Schweden Carl von Linné beschrieben wurde. Das macht Iris zur ältesten, beschriebenen Pflanzengattung in Europa.

Vegetative Merkmale

Wie oben angesprochen, unterscheiden sich die Schwertliliengewächse deutlich von anderen Familien, da ihre Blattform einzigartig innerhalb der Gruppe ist. An den Blättern sind sie besonders gut zu erkennen, da diese die Namensgebung inspiriert haben.

Die Merkmale:

  • Wuchsform: krautig, aufrecht
  • Lebenszyklus: zweijährig, ausdauernd, seltener verholzend, bilden Überdauerungsorgane aus
  • Wuchshöhe: bleiben klein
  • Überdauerungsorgan: kriechendes Rhizom, Zwiebeln, Knollen, können Wurzeln bilden, meist über Zentralzylinder
  • je nach Art entwickeln sie sich die Überdauerungsorgane unterschiedlich
  • Sprossachse: Internodien
  • Laubblätter: schwertförmig, unifacial, seltener gefaltet, dorsiventral, unterschiedlich gestaltete Blattoberflächen
  • Blattscheide: offen, seltener geschlossen
  • viele Arten sind gering giftig
  • aufgrund der Inhaltsstoffe verursachen sie ein Brennen im Mund- und Rachenbereiches
  • kann zudem zu Erbrechen, Magenbeschwerden und Probleme mit der Verdauung
  • stark giftig für Tiere: Hunde, Vieh, Nagetiere, Hasen
  • Nutzen: Zierpflanze, Homöopathie

Generative Merkmale

Iridaceae sind nicht nur sofort an ihrem Blattwerk oder den Zwiebeln und Knollen zu erkennen, sondern auch an ihren charakteristischen Blüten. Diese zeigen unmissverständlich, dass es sich um eine Art innerhalb der Familie handelt.

  • Blütenstand: Rhiphidium, terminal, einzeln, in Gruppen, aufsitzend, rispig, ährig
  • Tragblatt: 1 außen
  • Vorblatt: innen, zweiteilig
  • Rhiphidium: 2 Blütenscheiden (tragblattartig), umhüllen bestielte Blüten eines Ansatzpunktes, einzeln oder als Paar
  • Blüten: zwittrig, dreizählig, radiärsymmetrisch, zygomorph, langlebig
  • Blütenhüllblätter: verwachsen
  • Kronröhre vorhanden
  • Nervatur: unverzweigt
  • Staubblätter: kein innerer Kreis vorhanden, Staubfäden mit Griffel verwachsen
  • Griffel: kurz oder lang, lappig, genarbt, seltener verdickt
  • Kapselfrucht: lokulizid, 3 Fächer, Samen sind in 1 oder 2 Reihen angeordnet, fleischiges Endosperm, bildet Samenmantel oder Flügel aus
  • Vermehrung durch Bestäuber wie Bienen, Nektarvögel, Motten, Schmetterlinge, unterschiedlichen Arten Fliegen und einige Käferarten

Arten

  • Crocus banaticus (bot. Siebenbürger Herbst-Krokus)
  • Crocus flavus (bot. Goldkrokus)
  • Crocus kotschyanus (bot. Ring-Herbst-Krokus)
  • Crocus vernus (bot. Frühlingskrokus)
  • Großblütiger Scheinkrokus (bot. Romulea bulbocodium)
  • Kanaren-Scheinkrokus (bot. Romulea grandiscapa)
  • Gold-Montbretie (bot. Crocosmia aurea)
  • Garten-Montbretie (bot. Crocosmia crocosmiiflora)
  • Freesia grandiflora subsp. grandiflora
  • Freesia laxa subsp. azurea
  • Freesia occidentalis
  • Watsonia minima
  • Watsonia mtamvunae
  • Watsonia zeyheri
  • Aucher-Schwertlilie (bot. Iris aucheri)
  • Geweih-Schwertlilie (bot. Iris bucharica)
  • Goldstreifen-Schwertlilie (bot. Iris chrysographes)
  • Leopardenblume (bot. Iris domestica)
  • Japanische Sumpf-Schwertlilie (bot. Iris ensata)
  • Tigridia gracielae
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