Spargelgewächse, Asparagaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten
Bei den Spargelgewächsen (bot. Asparagaceae) handelt es sich um eine Pflanzenfamilie, die zur Ordnung der Spargelartigen (bot. Asparagales) in der Gruppe der Monokotyledonen gehört und um die 114 Gattungen mit etwa 2.900 bekannten Taxa vereint. Sie kommen ausschließlich in der Alten Welt vor und lassen sich hierbei in fast allen Klimazonen finden, wie Australien, Südafrika oder das nördliche Europa. Einige Arten sind wichtige Nutzpflanzen für den Menschen im Bereich der Ernährung.
Inhaltsverzeichnis
Spargelgewächse
Niedrigere Klassifizierungen
Die Spargelgewächse gehören zu den Pflanzenfamilien, die seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts häufig erweitert wurde und aus diesem Grund verschwimmen einige Merkmale zu bestehenden und nicht mehr existierenden Pflanzenfamilien. Nicht nur von außerhalb wurden neue Taxa in die Familie eingebunden, sondern auch innerhalb der Asparagaceae gab es zahlreiche Neuzuordnungen, was am Ende zu den folgenden Unterfamilien geführt hat.
- Aphyllanthoideae: 1 Gattung mit 1 Art
- Brodiaeoideae: 10 – 12 Gattungen mit bis zu 68 Arten
- Scilloideae, die ehemaligen Hyazinthengewächse (bot. Hyacinthaceae): 4 Unterfamilien, 30 – 70 Gattungen
- Agavoideae: 18 Gattungen mit etwa 600 Arten
- Lomandroideae: 14 – 15 Gattungen mit bis zu 178 Arten
- Asparagoideae: 2 Gattungen, 225 Arten
- Nolinoideae: 24 – 30 Gattungen, zwischen 450 – 700 Arten
Diese Unterfamilien wurden zum Teil aus den folgenden, ehemaligen Pflanzenfamilien gebildet, die alle zu den Spargelgewächsen hinzugefügt wurden.
- Agavaceae
- Aphyllanthaceae
- Hyacinthaceae
- Laxmanniaceae
- Mäusedorngewächse (bot. Ruscaceae)
- Themidaceae
All diese Familien konnten aufgrund des Internationalen Codes der Botanischen Nomenklatur (ICBN) nicht ihre eigentliche Bezeichnung in eine Unterfamilie mit der entsprechenden Endung ändern. Aus diesem Grund sind zum Beispiel die Hyazinthengewächse zu den Scilloideaen umbenannt worden. Innerhalb der Familie stellt die Gattung der Spargel (bot. Asparagus) die Typusgattung, der für die morphologische Beschreibung der gesamten Spargelgewächse genutzt wird.
Vegetative Merkmale
Die Spargelgewächse sind sich in Bezug auf ihre vegetativen Merkmale sehr ähnlich in Wuchs und unterscheiden sich innerhalb ihrer Unterfamilien nur wenig. Das macht die Einteilung besonders einfach, da die Asparagaceae sofort an den Merkmalen zu erkennen sind.
- Wuchsform: ausdauernd, krautig, aufrecht, verzweigt, Sträucher, Halbsträucher, Lianen, Stauden, seltener Bäume, Kletterpflanze, Aufsitzerpflanze, Sukkulenten
- Lebenszyklus: Überdauerungsorgane werden ausgebildet (Rhizome), mehrjährig
- Höhe: über 10 m
- Sprossachse: Phyllokladium, in Büscheln, seltener einzeln, flach, stielrund, dreikantig
- Blätter: je nach Art angedrückt, klein bis sehr groß, schuppenförmig, häutig, fleischig, wechselständig, spiral, einfach, parallelnervig
- Blattrand: bewehrt
- einige Arten bilden Rosetten aus
- Blattbasis häufig zu Dornen umgewandelt
- Blätter nicht immer grün
- einige Gattungen nutzen Crassulaceen-Säurestoffwechsel
- Nutzung: Nahrungsmittel, Alkoholika, Wellnessgetränke, Verwendung der Fasern für unterschiedliche Arbeiten
Generative Merkmale
Bei den Spargelgewächsen liegt der Gedanke zumeist auf den vegetativen Merkmalen, doch sind die ausgebildeten Blüten ausschlaggebend für die Familie.
Die Merkmale:
- Blütenstand: einzeln, Trauben, Zyme, Dolden
- Hochblätter: 2 oder mehr
- einige Arten blühen erst spät als adulte Pflanze
- Blüte: meist klein, dreizählig, radiärsymmetrisch, zwittrig, eingeschlechtlich
- Blütenhüllblätter: 6, gleichgestaltig, frei, röhrig, kelchförmig, glockenförmig, kugelförmig, verwachsen
- 6 Staubblätter in 2 Kreisen angeordnet
- Staubfäden mit Blütenhüllblättern verwachsen, überragen diese nicht in der Länge
- Fruchtblätter: 3
- Fruchtknoten: oberständig, drei Kammern
- jede Kammer enthält Samen
- Fruchtknoten verfügt über einen Griffel
- Frucht: Beerenfrucht, Kapselfrucht
- einige Arten tragen giftige Beerenfrüchte
- viele Arten tragen 1 Samen in der Frucht
- Nutzung: Arznei- und Zierpflanzen
Arten
- Spitzblättriger Spargel (bot. Asparagus acutifolius)
- Zier-Spargel (bot. Asparagus densiflorus)
- Traubendorn (bot. Danae racemosa)
- Binsenlilie (bot. Aphyllanthes monspeliensis)
- Orangefarbener Milchstern (bot. Eliokarmos dubius)
- Riesen-Chincherinchee (bot. Galtonia saundersiae)
- Nickender Milchstern (bot. Honorius nutans)
- Grüner Milchstern (bot. Honorius boucheanus)
- Atlantisches Hasenglöckchen (bot. Hyacinthoides non-scripta)
- Spanisches Hasenglöckchen (bot. Hyacinthoides hispanica)
- Italienisches Hasenglöckchen (bot. Hyacinthoides italica)
- Kerzen-Palmlilie (bot. Yucca gloriosa)
- Ostasiatischer Blaustern (bot. Barnardia japonica)
- Hellblaue Wiesenhyazinthe (bot. Brimeura amethystina)
- Bleiches Hyazinthchen (bot. Hyacinthella leucophaea)
- Puschkinie (bot. Puschkinia scilloides)
- Zweiblättriger Blaustern (bot. Scilla bifolia)
- Langstielige Triteleie (bot. Triteleia peduncularis)
- Himmelblaue Traubenhyazinthe (bot. Muscari azureum)
- American aloe (bot. Agave americana)
Glücksbambus: Pflege von A-Z | Infos zum Gießen, Vermehren & Co.
Der Glücksbambus gehört zu den Gewächsen, die aufgrund ihres Namens häufig der falschen Pflanzenfamilie zugerechnet werden. Jedoch handelt es sich bei dem Spargelgewächs, das unter dem englischen Namen Lucky Bamboo bekannt ist, um einen Drachenbaum und nicht um einen Bambus, geschweige denn eine Yucca-Palme. Die Verwechslung entsteht aufgrund der langen Stiele, die viele Menschen an Bambus erinnern, was am Ende zu zahlreichen Pflegefehlern führt und dem Absterben der Schlangenlilie führt.
Drachenbaum, Dracaena surculosa: Pflege-Anleitung von A-Z
Dracaena surculosa, der Drachenbaum, gehört sicherlich zu den dankbarsten und optisch eindrucksvollsten Zimmerpflanzen. Er kann eine beeindruckende Größe erreichen und erinnert dann nicht selten an eine Palme. Dabei ist er genau genommen noch nicht einmal ein richtiger Baum, sondern ein Spargelgewächs.
Drachenbaum, Dracaena deremensis: Pflege und Sorten
Drachenbäume gehören mit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Sie sind einerseits ungemein imposant, machen andererseits aber auch nicht viel Arbeit. Kein Wunder also, dass sie sich Pflanzenfreunde gerne in die Wohnung holen. Am weitesten verbreitet ist dabei die Art Dracaena surculosa, die mittlerweile als Inbegriff des Drachenbaums gilt. Deutlich seltener ist hingegen Dracaena deremensis. Diese Art ist in Wuchs und Höhe etwas kleiner, aber nicht minder reizvoll.
Yucca-Palme, Palmlilie: Pflege-Anleitung
Die Yucca-Palme, wegen ihrer lilienartigen Form Palmlilie genannt, ist eine zeitlose Pflanze. Sie zierte einst Hippie-Wohnungen der 60er und verschönert heute moderne Wohnräume. Beliebt und bekannt wurde die Yucca durch ihre exotische Ausstrahlung. Erstaunlicherweise handelt es sich bei dieser Pflanzengattung um ein 'Spargelgewächs' mit Ursprung in Mittelamerika. Trotz ihres großen Selbsterhaltungstriebs kommt die Yucca ganz ohne menschliche Pflege nicht aus.
Funkien, Hostas, Funkia, Herzblattlilien: Pflege-Anleitung
Funkien, auch Herzblattlilien genannt, gehören mit ihren rund 40 Wildarten zu den schönsten Blattschmuckstauden. Sie stammen überwiegend aus Japan, wo sie vor allem in kühl-feuchten Bergwäldern gedeihen. Das dunkle oder mehrfarbige Laub mit großen oder kleinen Blättern sorgt für einzigartige Akzente, selbst in Bereichen des Gartens, wo sonst kaum etwas wächst. Nicht zu vergessen die filigranen Blüten über dem Laub.
Elefantenfuß, Beaucarnea recurvata: Pflege, Umtopfen und Vermehren
Der Elefantenfuß ist eine robuste Pflanze. Ihr Name bezieht sich auf den sukkulenten Stamm, der an den Fuß eines Elefanten erinnert. Da der Stamm unten breit und nach oben zu immer schmäler wird, trägt er auch den Namen "Flaschenbaum". Ein weiterer Name, Wasserpalme, deutet seine Fähigkeit an, Wasser und Nährstoffe speichern zu können. Der Elefantenfuß trägt viele Namen, ist aber einfach in der Pflege. Durch ihr exotisches Aussehen wird sie schnell zum Blickfang im Wohnzimmer, auch wenn eine Blüte in Zimmerkultur sehr selten ist.
Hasenglöckchen, Hyacinthoides – Arten, Pflege und Vermehren
Wenn sich im Frühling der Garten in ein tiefes Blau kleidet, präsentieren sich Hasenglöckchen in all ihrer Schönheit. Hyacinthoides ist eine giftige Zier- und Duftpflanze, die sich gerne im Garten breitmacht und dort mit ihrer malerischen Farbe und dem aromatischen Duft verführt. Die nach unten hängenden Glocken sind es, was diese Pflanze so beliebt macht und je mehr Exemplare im Garten stehen, desto intensiver wird der Duft. Ein wahrhaftiger Frühlingsbote!
Zierspargel, Asparagus – Pflege, Schneiden und Hilfe bei Problemen
Der Zierspargel trägt die botanische Bezeichnung Asparagus densiflorus und stammt ursprünglich aus Südafrika. Aufgrund der fehlenden Winterhärte kommt dieser hauptsächlich als Topfpflanze für die Zimmerkultur zum Einsatz. Es gibt verschiedene Arten, welche sich in der Größe der Scheinblätter unterscheiden. Aufgrund der dekorativen Eigenschaften und der relativ einfachen Pflege ist der Asparagus in den heimischen Wohnräumen sehr beliebt geworden. Allerdings muss dieser unter speziellen Bedingungen überwintern.
Drachenbaum, Dracaena massangeana – Pflege von A-Z
Der Drachenbaum trägt den Beinamen Drachenlilie und gehört zur Familie der Spargelgewächse. Die Verbreitung der Zimmerpflanze ist enorm, von Australien bis zu den Kanarischen Inseln kann sie gefunden werden. In ihrer ursprünglichen Heimat erreicht die Pflanze eine Höhe von mehreren Metern. Es gibt bis zu 150 verschiedene Arten des Drachenbaums, die leichte Giftigkeit haben sie alle gemeinsam.
Drachenbaum, Dracaena fragrans – Pflege von A-Z
Kein Baum im allgemeinen Sinn, sondern eher palmenähnlich ist der Drachenbaum. Überwiegend sind die über 50 verschiedenen Sorten in Asien und Afrika verbreitet, wobei die Pflanze auch in den hiesigen Breitengraden in Zimmerkultur immer beliebter wird. So sind hier vor allem die Zuchtformen, wie der Dracaena fragrans weit verbreitet. Die Pflanzen können im Topf relativ klein gehalten werden, aber mit genügend Platz können sie auch im Raum bis zu zwei Meter hoch werden.