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Süßgräser, Poaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Chinaschilf auch Elefantengras genannt
Chinaschilf - Elefantengras

Eine Vielzahl der zu den Süßgräsern zählenden Gewächse gehören zu den weltweit ältesten Nutzpflanzen und sind für Menschen von essenzieller Bedeutung. Was diese Pflanzen auszeichnet, ist ihre grasartige Gestalt. Neben Nutzpflanzen gibt es auch Arten mit ausschließlich zierendem Charakter. Alle Arten verbreiten sich über Samen, die in den Blütenständen gebildet werden. Sie decken nahezu alle Standorttypen ab, denn sie wachsen sowohl in Kleingewässern, Flachwasser- und Uferrandbereichen als auch auf trockenen und wechselfeuchten Böden, an Böschungen, auf Schotterflächen und als Unterwuchs in Wäldern. Einordnen lassen sich Süßgräser (Poaceae) in die Kategorie der Samenpflanzen und die Ordnung der Grasartigen (Poales).

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Süßgräser

Niedrigere Klassifizierungen

Mit mehr als 12.000 Arten und etwa 780 Gattungen stellen Süßgräser eine der größten Pflanzenfamilien innerhalb der Blütenpflanzen dar und gliedern sich zudem in 13 Unterfamilien. Diese einkeimblättrigen Pflanzen zählen zu den Samenpflanzen und den Bedecktsamern. Je nach Art wachsen sie ein- oder mehrjährig. Charakteristisch für Süßgräser sind die reduzierten Blüten.

Sie bilden 4 unterschiedliche sehr komplex angeordnete Blütenstandstypen. Das sind Ähren, Ährenrispen, Rispen oder Trauben, wobei das Ährchen als Grundeinheit der Blütenstände anzusehen ist. Aufgrund der Anordnung bzw. der Form der Blütenstände wird diese Pflanzenfamilie in drei Gruppen unterteilt, in Ährengräser, Ährenrispengräser und Rispengräser.  Dabei bestehen die Blütenstände aus mehreren Teilblütenständen, sehr selten auch aus Einzelblüten. Im Gegensatz zu Sauergräsern erfolgt die Beblätterung hier in der Regel wechselständig und zweizeilig (distich).

Vegetative Merkmale

  • Süßgräser (Poaceae) wachsen als Kräuter, Stauden, Sträucher oder baumartige Pflanzen
  • Stängel werden als Halme bezeichnet
  • Halme sind meist rund und hohl mit Knoten besetzt
  • einige Arten besitzen markige Stängel, mit festen, gefüllten Knoten
  • die Halme variieren in Größe, Härte und Zahl der Knoten
  • Wuchshöhen reichen von wenigen Zentimetern bis zu 40 m
  • Grashalme sind je nach Art unverzweigt oder verzweigt
  • Blätter sind abgeflacht, parallelnervig und in der Regel zweizeilig
  • sie bestehen immer aus offener, röhriger Blattscheide und Blattspreite
  • Blattscheide ist Stängel umfassend
  • Beblätterung der Halme fast ausschließlich wechselständig

Generative Merkmale

  • Blüten unscheinbar, sehr klein und zwittrig
  • Einzelblüten bestehen aus 53-zähligen sogenannten Wirteln
  • sie stehen in den Achseln eines Tragblattes
  • Blüten mancher Arten teilweise steril oder nur mit männlichen Organen
  • viele Süßgräser sind verschiedenährig
  • Arten mit männlichen und weiblichen Blüten getrennt voneinander auf einer Pflanze (einhäusig)
  • Arten mit nur weiblichen oder männlichen Blütenständen auf einer Pflanze (zweihäusig)
  • Blüten von Süßgräsern stets mit Hochblättern versehen
  • Hochblätter werden als Spelzen bezeichnet
  • im Innern der Blüte zwei Kreise mit je drei Staubblättern
  • Fruchtknoten oberständig mit zwei Narben, zusammengefasst als Ährchen bezeichnet
  • mehrere Ährchen bilden eine Ähre
  • Ähren können end- oder achselständig sein
  • Früchte der meisten Gräserarten, sind sogenannte trockene Karyopsen
  • Karyopse ist eine Sonderform der Nussfrucht
  • in wenigen Fällen sind die Früchte Beeren oder Steinfrüchte
  • hier verwächst Fruchtwand mit Samenschale zu einsamiger Schließfrucht
  • sämtliche Süßgräser sind windblütig (anemogam)
  • Blüten dieser Pflanzen nur wenige Stunden am Tag geöffnet

Arten

Nutzpflanzen

  • Roggen
  • Gerste
  • Hafer
  • Gemeiner Weizen
  • Hartweizen
  • Mais
  • Hirse
  • Reis
  • Zuckerrohr

Ziergräser

  • Bambus
  • Pampasgras
  • Chinaschilf
  • Flaschenbürstengras
  • Pfeifengras
  • Reitgras
  • Japangras
  • Perlgräser
  • Schwingel
  • Schilfrohre
  • Federgräser
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