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Weiderichgewächse, Lythraceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Cuphea ignea, Zigarettenblümchen, Zigarettenblume

Die 31 Gattungen umfassende Pflanzenfamilie der Weiderichgewächse (bot. Lythraceae) gehört zur Ordnung der Myrtenartigen (bot. Myrtales), die zur Gruppe der Malviden (Eurosiden II) innerhalb der Rosiden gehören. Bis zu 650 Arten sind in der Familie vorhanden, die hauptsächlich in den tropischen und subtropischen Regionen der Erde beheimatet sind; seltener kommen sie in den gemäßigten Breiten vor. Von diesen sind nur Arten der Gattung Blutweideriche (bot. Lythrum) und die Wassernuss (bot. Trapa natans) in Mitteleuropa zu finden. Sie stellt eine überaus alte Pflanzenfamilie dar, die bis auf das Campanium (Kreide) zurückgeht.

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Weiderichgewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Bei Lythraceae handelt es sich um eine Pflanzenfamilie, die das erste Mal 1805 von Jaume Saint-Hilaire erfasst wurde und sich nur wenig in der Anzahl der Gattungen und Arten verändert. Am nächsten verwandt ist sie mit den Nachtkerzengewächsen (bot. Onagraceae). Die letzte Einteilung erfolgte im Jahr 2005 und fasst die Familie in die folgenden fünf Triben zusammen.

  • Lythroideae: 27 Gattungen, etwa 620 Arten
  • Punicoideae: 1 Gattung, 2 Arten
  • Sonneratioideae: 1 Gattung, 20 Arten
  • Duabangoideae: 1 Gattung, 3 Arten
  • Trapoideae: 1 Gattung, 2 Arten

Es kommt häufig vor, dass in der großen Unterfamilie Lythroideae die einzelnen Taxa zwischen den Gattungen getauscht werden und somit diese immer wieder in der Zahl verändern. Dennoch bildet sie den größten Teil der gesamten Familie, hat aber nicht ausschließlich die für den Menschen wichtigsten Genera in sich gegliedert, wie zum Beispiel der Tribus Punicoideae, der die Gattung der Granatäpfel (bot. Punica) in sich trägt. Die Typusgattung jedoch stellt Lythrum, die Blutweideriche, dar. Sie repräsentiert die typischen morphologischen Merkmale der gesamten Familie.

Vegetative Merkmale

Auch wenn Lythrum die Typusgattung der Weiderichgewächse darstellt, müssen die vegetativen Merkmale betrachtet werden, um die unterschiedlichen Taxa besser miteinander vergleichen zu können. Dabei ist vor allem anzumerken, dass viele der Arten, die ausladende Wuchsformen erreichen, in den wärmeren Regionen des Erdballs beheimatet sind.

Die Merkmale:

  • Wuchsform: krautig, Sträucher, Halbsträucher, Baum
  • Lebenszyklus: einjährig, verholzend mehrjährig, meist sommergrün, immergrün meist in den Tropen
  • Wuchshöhen: bis 25 m
  • Wuchsbreiten: 4 – 5 m, selten breiter
  • viele Arten können problemlos über 100 Jahre alt werden
  • Jungzweige: vierkantig, zylindrisch
  • Laubblätter: wechselständig, gegenständig, kreuzgegenständig, in Spiralen, zu dritt in Wirteln, ungestielt, gestielt
  • Blattspreiten: einfach, asymmetrisch, glänzend oder matt, blass, wachsig, ledrig
  • Farbe: verschiedene Grüntöne, rötlich, gelblich
  • Blattrand: glatt
  • einige Arten bilden Dornen am Ende der Zweige aus
  • es werden keine Nebenblätter ausgebildet
  • Nutzung: Holzlieferant, Farbstoffe, Zierpflanzen, Nahrungspflanze, Speiseöl, Kosmetikindustrie, Aquariumpflanzen, Heilpflanzen

Generative Merkmale

In Bezug auf die generativen Merkmale präsentieren sich die Weiderichgewächse als äußerst vielseitig, sind aber sofort an ihren Blüten zu erkennen. Diese heben sich meist vom Blattwerk durch ihre Färbung ab.

Die Merkmale:

  • Blütenstand: einzeln, achselständig, endständig, zymös, in Trauben, Rispen, Scheinquirlen
  • Blüten: zwittrig, radiärsymmetrisch, zygomorph
  • Perianth: doppelt
  • Hypanthium wird häufig ausgebildet
  • Blütenorgane pro Blütenblattkreis: 3 – 16
  • Nebenkelche können ausgebildet werden
  • Kelchblätter: häutig, ledrig, dick, verwachsen, beständig
  • Kronblätter: knittrig, genagelt, seltener werden sie nicht ausgebildet
  • Staubblätter: 4 – 100, frei, fertil
  • Fruchtblätter: 2 – 6, zu Fruchtknoten verwachsen
  • Fruchtknoten: unterständig, oberständig, synkarp, 2 – 6 Kammern, mehrkammerig
  • Fruchtknotenkammern verfügen über viele Samenanlagen
  • Frucht: meist Kapselfrüchte (ledrig), seltener Beerenfrüchte
  • Früchte enthalten Samen, können je nach Art geflügelt sein
  • Vermehrung: Entomophilie

Arten

  • Hennastrauch (bot. Lawsonia inermis)
  • Woodfordia fruticosa
  • Sumpfquendel (bot. Lythrum portula)
  • Wassernuss (bot. Trapa natans)
  • Many-flower ammannia (bot. Ammannia multiflora)
  • Blue waxweed (bot. Cuphea viscosissima)
  • Brasilianisches Rosenholz (bot. Physocalymma scaberrimum)
  • Guayacan (bot. Lafoensia speciosa)
  • Chinesische Lagerströmie (bot. Lagerstroemia indica)
  • Zigarettenfuchsie (bot. Cuphea ignea)
  • Chinesische Lagerströmie (bot. Lagerstroemia indica)
  • Gewöhnlicher Blutweiderich (bot. Lythrum salicaria)
  • Königinblume (bot. Lagerstroemia speciosa
  • Bachburgel (bot. Didiplis diandra)
  • Große Cognakpflanze (bot. Ammannia gracilis)
  • Rundblättrige Rotala (bot. Rotala rotundifolia)
  • Sinicuichi (bot. Heimia salicifolia)
  • Quirlblättriger Wasserweiderich (bot. Decodon verticillatus)
  • Granatapfel (bot. Punica granatum)
  • Sokotra-Granatapfel (bot. Punica protopunica)
  • Indianerflieder, Lagerstroemia indica: Pflege von A-Z

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  • Blutweiderich, Lythrum salicaria: Pflege von A-Z

    Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) ist eine ausgesprochen große Wildstaude. Ihre leuchtend dunkel-rosafarbenen Blüten fallen schon von Weitem ins Auge. Besondere Ansprüche stellt sie vor allem an Standort und Wasserversorgung.

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    Der Granatapfelbaum ist wohl eines der wichtigsten Weiderichgewächse für den Menschen. Schon in der Antike wurde dem Granatapfel eine hohe Bedeutung als Fruchtbarkeitssymbol zugewiesen und die roten Früchte waren aufgrund ihrer zahlreichen Kerne und dem Fruchtsaft eine besondere Nahrungsquelle in warmen Regionen. Im 16. Jahrhundert fanden sich erste Exemplare in den Orangerien der europäischen Fürstenhäuser und mit der Zeit wurde der Granatapfelbaum zur Kübelpflanze kultiviert, die perfekt für deutsche Wohnungen ist.    

  • Cuphea ignea, Zigarettenblümchen, Zigarettenblume

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