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Wolfsmilchgewächse, Euphorbiaceae – Steckbrief, Merkmale und Arten

Zypressen-Wolfsmilch
Zypressen-Wolfsmilch

Bei den Wolfsmilchgewächsen (bot. Euphorbiaceae) handelt es sich um eine Pflanzenfamilie innerhalb der Ordnung der Malpighienartigen (bot. Malpighiales), die 1789 vom französischen Botaniker Antoine Laurent de Jussieu aufgestellt wurde. Zusammen mit ihrer Ordnung gehört sie zur Gruppe der Fabiden (Eurosiden I) und ist in etwa 240 Gattungen gegliedert, die wiederum rund 6.000 Arten aufweisen. Der Name deutet auf den charakteristischen, weißen Milchsaft hin, den zahlreiche Arten der Familie aufweisen und eine toxische Wirkung hat.  Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf über den gesamten Erdball in den tropischen und gemäßigten Breiten.

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Wolfsmilchgewächse

Niedrigere Klassifizierungen

Die Wolfsmilchsgewächse gehören zu den artenreichsten Familien in der Pflanzenwelt und aufgrund der eindeutigen morphologischen Merkmale können die einzelnen Arten recht einfach in die Gattungen und Unterfamilien eingeordnet werden. Geteilt werden die Euphorbiaceae in drei Unterfamilien.

  • Acalyphoideae: 16 Triben, 25 Untertriben, etwa 110 bis 123 Gattungen
  • Crotonoideae: 12 Triben, 12 Untertriben, etwa 69 Gattungen
  • Euphorbioideae: 5 Triben, 7 Untertriben, etwa 48 Gattungen

Der Umfang der Familie war früher größer, doch wurden die folgenden Unterfamilien aus den Wolfsmilchgewächsen entnommen und in andere Familien eingegliedert oder selbst als diese aufgestellt.

  • Oldfieldioideae: nun die Pflanzenfamilie Picrodendraceae
  • Phyllanthoideae: nun die Pflanzenfamilie Phyllanthaceae
  • Tribus Drypeteae: gehört nun zur Pflanzenfamilie Putranjivaceae
  • Tribus Centroplaceae : gehört nun zur Pflanzenfamilie Pandaceae

Die beiden Triben Drypeteae und Centroplaceae gehörten früher in die Unterfamilie Phyllanthoideae, heute die Phyllanthaceae. Als Typusgattung der Wolfsmilchgewächse gilt die Wolfsmilch (bot. Euphorbia), die auch für die botanische deutsche Bezeichnung der gesamten Familie herangezogen wurde. Die lateinische Bezeichnung stammt von Euphorbos, dem Leibarzt des mauritanischen Königs Juba II. Sie verfügt über die Merkmale, die die Familie am stärksten definieren. Es ist anzumerken, dass nur die Unterfamilie Euphorbioideae den Milchsaft produziert, der mit den Euphorbiaceae assoziiert wird. Die Gattung Croton gehört mit ihrer Artenvielfalt (etwa 1.300 Taxa) zu den zehn Genera mit der größten Anzahl an Arten.

Vegetative Merkmale

Die Wolfsmilchgewächse sind eine vielgestaltige Familie, die aufgrund der Unterfamilien eine große Zahl unterschiedlicher Merkmale aufweist. Dennoch überschneiden sich vor allem die Merkmale der Blüten und Früchte, die die Verwandtschaft untereinander stärker verdeutlichen.

Die vegetativen Merkmale im Detail:

  • Wuchsform: krautig, Halbsträucher, Sträucher, Bäume
  • Lebenszyklus: einjährig, zweijährig, mehrjährig, verholzend
  • Arten der Gattung Euphorbioideae bilden weißen, seltener gelblichen Milchsaft (Latex)
  • Milchsaft ist toxisch
  • Inhaltsstoffe: Diterpenester, Triterpenester, Euphorbon, Euphorbinsäure
  • Symptome bei Kontakt: Hautreizungen, Verätzungen, Schleimhäute und Augen besonders gefährdet
  • Milchsaft dient als Schutzmechanismus der Pflanze
  • Milchsaft befindet sich in allen Pflanzenteilen
  • Pflanzenteile: krautig, weich, seltener sukkulent, holzig, kahl, behaart, unbewehrt, seltener dornig
  • Laubblätter: wechselständig, gegenständig, gestielt, seltener als Wirtel, seltener schildförmig, einfach, zusammengesetzt
  • Blattrand: gelappt, gezähnt, ganzrandig
  • Nebenblätter werden ausgebildet
  • Nebenblätter: klar erkennbar, seltener reduziert, drüsig, dornig

Generative Merkmale

Die generativen Merkmale der Wolfsmilchgewächse weisen eindeutig auf die Familie hin.

  • Blütenstand: achselständig, endständig, zymös, in Rispen, Trauben, Ähren, Pseudanthium mit stark reduzierten Blüten
  • Blüte: ausschließlich getrenntgeschlechtig, monözisch, diözisch, radiärsymmetrisch
  • Blütenkelch: entweder 3 – 6 Kelchblätter oder Zipfel, selten fehlend
  • Kronblätter: 3 – 6, seltener fehlend
  • Nektardrüsenscheiben werden von vielen Taxa ausgebildet
  • Staubblätter: 100 – 1.000, je 1 – 3 männlicher Blüten
  • Fruchtknoten: oberständig, sitzend, gestielt, 1-kammerig oder 3- bis 20-kammerig
  • jede Kammer des Fruchtknotens enthält eine Samenanlage
  • Griffel: meist 3
  • Samen enthalten ebenfalls Euphorbon
  • Früchte: meist Kapselfrucht, seltener Steinfrucht
  • Kapselfrüchte: dreilappig, aufreißend
  • Steinfrüchte: Endokarp (holzig, fleischig)
  • Vermehrung: Ornithochorie, Myrmekochorie)

Arten

  • Weihnachtsstern (bot. Euphorbia pulcherrima)
  • Christusdorn (bot. Euphorbia milii)
  • Kautschukbaum (bot. Hevea brasiliensis)
  • Springbohne (bot. Sebastiania pavoniana)
  • Lichtnussbaum (bot. Aleurites moluccanus)
  • Maniok (bot. Manihot esculenta)
  • Wunderbaum (bot. Ricinus communis)
  • Purgierstrauch (bot. Jatropha curcas)
  • Zypressen-Wolfsmilch (bot. Euphorbia cyparissias)
  • Sonnenwend-Wolfsmilch (bot. Euphorbia helioscopia)
  • Einjähriges Bingelkraut (bot. Mercurialis annua)
  • Wald-Bingelkraut (bot. Mercurialis perennis)
  • Leidesia procumbens
  • Cyttaranthus congolensis
  • Aparisthmium cordatum
  • Moultonianthus leembruggianus
  • Lackmuskraut (bot. Chrozophora tinctoria)
  • Dalechampia weddelliana
  • Blushwood Tree (bot. Hylandia dockrillii)
  • Kaskarillabaum (bot. Croton eluteria)
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