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Pflaster abrütteln: Anleitung & Hinweise

Pflaster abrütteln: Anleitung & Hinweise

Um den Unterbau von Pflaster-Steinen nach dem Verlegen zu verdichten, ist das Abrütteln mit einem passenden Rüttler das Mittel der Wahl. Dabei gilt es jedoch einige wichtige Faktoren unbedingt zu beachten.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • vor oder nach dem Einschlämmen
  • Fugen zwischen den Steinen müssen mit Fugenmaterial gefüllt sein
  • Rüttelgerät auf Art der Pflastersteine abstimmen, um Beschädigungen zu vermeiden
  • schichtweise Aufbau des Unterbaus muss stimmen

Das richtige Gerät

Für das Abrütteln eines frisch verlegten Pflasters leiht man sich am besten einen passenden Rüttler in einem Baummarkt oder einem Geschäft für Werkzeugverleih. Dieser Flächenrüttler muss unbedingt zu den verlegten Pflastersteinen passen. Das bedeutet vor allem, dass das Gerät auf keinen Fall zu schwer sein darf. Es gelten in etwa folgende Richtwerte:

  • Nenn-Dicke der Steine 60 mm: Maximalgewicht des Rüttlers von 130 Kilogramm
  • 80 bis 100 mm: Maximalgewicht des Rüttlers 170 bis 200 Kilogramm
  • über 100 mm: Maximalgewicht des Rüttlers 200 bis 600 Kilogramm
Rüttler

Hinweis: Unter Maximalgewicht wird jeweils das Betriebsgewicht eines Rüttlers verstanden. Nähere Angaben dazu gibt es in der Regel vom Verleiher.

Pflasteraufbau muss stimmen

Ein Pflaster abzurütteln macht nur dann wirklich Sinn, wenn auch sein Unterbau stimmt. Der Unterbau setzt sich aus einzelnen Schichten zusammen, die alle eine wichtige Funktion haben. Im Normalfall sollte der Unterbau daher folgendermaßen aussehen:

  • Untergrund bzw. Erdreich
  • eine Tragschicht aus Kies oder Schotter
  • ein Pflasterbett aus Sand oder Splitt
  • das eigentliche Pflaster aus einzelnen Pflastersteinen

Das Abrütteln führt in der Regel dazu, dass alle Schichten des Unterbaus noch einmal verdichtet werden. Ein späteres Absinken von einzelnen Teilstücken soll dadurch vermieden werden.

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Fugen vorab verfüllen

Bevor der Flächenrüttler zum Einsatz kommen kann, müssen die Pflasterfugen bereits mit Fugenmaterial gefüllt sein. Rütteln Sie unverfugte Steine auf gar keinen Fall ab. Wichtig ist, dass so viel an Material eingebracht wurde, dass sich die Steine durch das Rütteln nicht mehr verschieben können. Soll das Füllmaterial mittels Einschlämmen eingebracht werden, kann es auch im Anschluss erfolgen, wenn zum Beispiel eine gewisse Sandmenge bereits eingekehrt worden ist.

Pflasterfläche

Tipp: Die Pflasterfläche muss vor dem Rütteln unbedingt sauber abgekehrt werden und absolut trocken sein.

Sinnvoll ist es außerdem eine Kunststoffschürze als Unterlage für den Rüttler zu verwenden, um die einzelnen Steine vor Kratzern zu schützen. Das gilt vor allem bei einem farbigen Pflaster.

Anleitung zum Abrütteln von Pflaster

  1. überflüssiges Fugenmaterial entfernen (Pflaster gründlich abkehren)
  2. Pflaster unbedingt trocknen lassen
  3. Kunststoffschürze bzw. Plattengleitvorrichtung am Rüttler befestigen
  4. immer mittig mit dem Rütteln beginnen
  5. von innen nach außen arbeiten
  6. gefahrenen Bahnen des Rüttlers müssen sich überlappen
  7. Prozess so lange fortsetzen, bis die Steine die gewünschte Festigkeit haben
Pflaster abrütteln

Häufig gestellte Fragen

Was versteht man eigentlich unter Einschlämmen?

Das ist eine Technik zum Verfüllen der Fugen zwischen den einzelnen Pflastersteinen. Dabei wird das Fugenmaterial, also meistens feiner Sand, mit Wasser vermengt. Das verringert die Staubentwicklung beim Einarbeiten.

Welche Rolle spielt die Kraftentwicklung des Rüttlers?

Ein Flächenrüttler entwickelt immer sogenannte Zentrifugalkräfte, die natürlich auch auf die Steine wirken. Welche Kraft, die Steine vertragen, ohne zu Schaden zu kommen, hängt von ihrer Stärke ab. Bei einer Nenndicke von 80 bis 100 mm beispielsweise darf die Zentrifugalkraft 30 kN (Kilo-Newton) nicht überschreiten.

Wie findet man den passenden Rüttler?

Am besten man wendet sich an einen Baumarkt oder einen Werkzeugverleih in der Nähe. Dort sollte man dem zuständigen Mitarbeiter sagen, welche Art von Pflaster man abrütteln möchte. Wichtig sind vor allem die Nenndicke der einzelnen Steine und das Material. Auch Angaben zu Gesamtfläche und ob die Steine farbig sind spielen eine Rolle. Im Regelfall bekommt man dann anhand dieser Angaben das richtige Gerät samt dem passenden Zubehör ausgehändigt.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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