Pflaster einsanden: einschlämmen oder einkehren?
Gepflasterte Flächen und Wege sind ein wichtiges Gestaltungselement auf dem Grundstück. Pflastersteine verlegen ist einfacher als gedacht. Doch wenn es ans Einsanden von Pflaster stellt sich die Frage, ob Einschlämmen oder Einkehren die bessere Lösung ist. Wir haben die Antwort.
Auf den Punkt gebracht
- Fugenmaterial und Art des Verfugens entscheidet über Haltbarkeit des Pflasters
- Einkehren des Sandes bringt bei schmalen Fugen ausreichende Festigkeit
- Einschlämmen erhöht die Stabilität und kann auch bei breiteren Fugen angewandt werden
- Durchführung beider Methoden unkompliziert und preisgünstig
Inhaltsverzeichnis
Fugensand
Wer die Terrasse oder Wege auf dem Grundstück pflastern will, sollte sich nicht nur um hochwertige Pflastersteine bemühen. Einen großen Einfluss auf die Stabilität und Langlebigkeit der Fläche hat dabei das Fugenmaterial.
Feiner Fugensand ist besonders für schmale Fugen geeignet. Je breiter die Zwischenräume ausfallen, umso größer sollte die Körnung sein. Sand besitzt einen großen Vorteil gegenüber festen Fugenmaterialien: Der Wasserabfluss bleibt gesichert.
Mehr über Fugensand
Pflaster einkehren
Beim Einkehren des Pflasters wird Fugensand ohne Wasserzusatz in die Fugen gefegt.
Anleitung
- zunächst verlegtes Pflaster gründlich säubern
- Fugensand grob verteilen
- diagonal zwischen Pflastersteine fegen
- so lange wiederholen, bis alle Fugen gut gefüllt sind und sich kein Sand mehr auf den Steinoberflächen befindet
- Pflaster mit Flächenrüttler abrütteln
- abschließend mit weichem Besen abfegen
Hinweis: Beim Einsanden ist es wichtig, eine Vermischung mit organischem Material wie Gras- und Laubresten auszuschließen. Dieses würde verrotten und die Basis für die Ansiedlung von Unkraut bilden.
Pflaster einschlämmen
Als Einschlämmen wird die Vermischung des Fugenmaterials mit Wasser bezeichnet.
Anleitung
- zuerst verlegtes Pflaster gründlich säubern
- Fugensand auf Fläche kippen
- Wasser darüber gießen
- durch Hin- und Herfegen mit Besen vermischen
- Masse diagonal zwischen Pflastersteine fegen
- so lange wiederholen, bis alle Fugen gut gefüllt sind und sich kein Wasser-Sand-Gemisch mehr auf dem Pflaster befindet
- mit Flächenrüttler abrütteln
- mit Wasser besprühen
- abschließend mit weichem Besen abfegen
Wiederholen Sie die Prozedur nach zwei Wochen, wenn sich der Sand in den Fugen gesetzt hat.
Hinweis: Die Fugen müssen beim Einsanden vor dem Abrütteln mit einem Rüttler gut gefüllt sein!
Vor- und Nachteile
Methode | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Pflaster einkehren | – einfache Anwendung – jederzeit unkompliziert nachfüllbar – Wasserdurchlässig u. Flexibilität gesichert | – Fugensand wäscht sich schnell aus – nicht für Bruchsteine anwendbar – nicht für breite Fugen geeignet |
Pflaster einschlämmen | – einfache Anwendung – Fugenmaterial erreicht jede Ritze – keine Hohlraumbildung, daher mehr Stabilität – Wasserdurchlässigkeit u. Flexibilität gesichert | – etwas höherer Aufwand beim Verfugen und Nachbessern |
Hinweis: Sie können auf die beschriebene Weise feinen oder groben Fugensand verarbeiten. Gute Ergebnisse erzielen auch Mischungen aus Sand, Steinmehl und Fugensplit.
Häufig gestellte Fragen
Der Fachhandel hält verschiedene Fugenmaterialien bereit. Sie können Fugensand beispielsweise mit Zement und Wasser zu Fugenmörtel vermischen. Wir raten jedoch davon ab, da sich häufig Grauschleier auf den Pflastersteinen bilden. Empfehlenswert sind dagegen fertige Mischungen, die ohne Wasserzugabe genutzt werden können.
Verwenden Sie zum Verteilen des Sandes in den Fugen einen robusten Straßenbesen. Säubern Sie die Fläche mit einem weichen Besen, zum Beispiel mit einem weichen Stubenbesen, von überschüssigem Sand.
Ob die Festigkeit ausreicht, prüfen Sie nach dem Einsanden mit einem Malerspachtel. Wenn Sie diesen nur zwei Millimeter in die Fugen drücken können, haben Sie eine gute Verdichtung erreicht.
Rundkörniger Sand hat nur geringe stützende Eigenschaften. Wir empfehlen deshalb, speziellen Fugensand oder Diabas-Brechsand zu verwenden. Die gebrochenen Sandkörner können sich so gut verfestigen, was durch die Zugabe von Wasser beim Einschlämmen optimiert wird.
Attraktive dunkle Fugen können mit Basaltmehl gestaltet werden. Die Körner sind rauer als die des Quarzsandes und können sich daher ausgezeichnet verbinden. Besonders bei Zugabe von Wasser entsteht eine hohe Festigkeit. Basaltmehl wird wie Fugensand eingefegt oder mit Wasser eingeschlämmt. Es darf vor der Verarbeitung jedoch nicht feucht werden, da es schnell Klumpen bildet.