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Pflasterfugen mit Kunstharz richtig versiegeln

Pflasterfugen mit Kunstharz versiegeln

Kunstharz bringt für das Versiegeln von Pflasterfugen einige Vorzüge, aber auch Nachteile mit sich. Die Eignung sollte daher im Vorfeld genau überprüft werden, um potenzielle Problemen vorzubeugen und den damit verbundenen Aufwand zu umgehen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Kunstharz lässt sich einfach verarbeiten
  • vielseitige farbliche Anpassung möglich
  • langlebige Versiegelung
  • höhere Gefahr für Hohlräume und Frostschäden
  • umständliche Entfernung notwendig

Was ist Kunstharz?

Wenn Kunstharz zum Versiegeln von Pflasterfugen zum Einsatz kommt, handelt es sich dabei meist um sogenanntes Epoxidharz. Dieses besteht aus Härtern, Polymeren, Reaktionsharzen und Pigmenten.

Vorteile

Garagenboden mit Epoxidharzversiegelung
Wo der Untergrund stark belastet wird, kommt immer häufiger Epoxidharz zum Einsatz.

Lange Zeit war Zementmörtel das Mittel der Wahl beim Versiegeln von Pflasterfugen. Dennoch ist Kunstharz aufgrund seiner Vorteile in der Beliebtheit gestiegen. Bei den eindeutigen Pluspunkten handelt es sich um:

  • weniger anfällig bei regelmäßigen und stärkeren Belastungen
  • hohe chemische Beständigkeit
  • Langlebigkeit
  • simples Anmischen und Verarbeiten 
  • Vielfalt bei der optischen Gestaltung

Kunstharz kann sich ausdehnen und passt sich daher besser und schneller an Belastungen an. Im Gegensatz zu Zementmörtel wird es nicht rissig oder porös. Dadurch hält es längere Zeit als Fugenmaterial und bewährt sich unter anderem besser in Bereichen mit häufiger Bewegung wie auf Gehwegen oder Auffahrten.

Zudem kann es beispielsweise in Küchen oder Bädern sowie neben Pools zum Einsatz kommen, da Chlor, Fette und Alkohol das Material nicht negativ beeinflussen.

Nachteile

Die Nachteile von Kunstharz bei der Versiegelung von Pflasterfugen sollten bei der Entscheidung für das geeignete Material nicht vernachlässigt werden. Sie sind unter anderem ausschlaggebend für die Haltbarkeit und die Beständigkeit der Versiegelung.

  • höhere Kosten
  • Empfindlichkeit gegen Lösemittel
  • wärmeempfindlich
  • kürzere Verarbeitungszeit

Kunstharz trocknet sehr schnell aus, was die Verarbeitung aufwendiger gestaltet. Dabei muss zügig vorgegangen werden, da sich ausgehärtetes Harz nur schwer wieder entfernen lässt.

Epoxidharz mischen
Mischen Sie nur so viel Kunstharz an, wie Sie in wenigen Minuten verarbeiten können.

Ein weiterer potenzieller Nachteil und eine Gefahr sind unbemerkt gebildete Hohlräume. Wurde das Harz nicht korrekt eingebracht und bleibt an den oberen Kanten kleben, kann das den Eindruck einer nach außen geschlossenen Fuge erzeugen. Besteht zwischen den Schichten eine Blase, gehen damit mehrere Probleme einher. Dazu gehören:

  • Ansammlungen von Wasser oder Feuchtigkeit
  • geringere Tragfähigkeit
  • höhere Anfälligkeit für Frostschäden
  • erhöhtes Risiko für Bruch
  • Unterspülung möglich

Hinweis: Beim Verfugen oder Versiegeln mit Kunstharz kann sich ein Schleier bilden, der sich meist nur mit einem speziellen Reinigungsmittel entfernen lässt. Im Außenbereich kann er nach einigen Monaten durch die Witterungseinflüsse verschwinden. Im Innenbereich muss chemisch vorgegangen werden.

Pflasterfugen mit Kunstharz versiegeln

Bei den Kunstharzen finden sich in Bezug auf die Mischverhältnisse erhebliche Unterschiede. Den Angaben des Herstellers ist daher unbedingt Folge zu leisten.

Die Fugen und das Pflaster müssen frei von Schäden, sauber, trocken und frei von Staub oder Fett sein. Es kann daher nötig sein, vor dem Versiegeln der Pflasterfugen mit Kunstharz eine gründliche Reinigung des Pflasters durchzuführen und Ausbesserungen vorzunehmen. Wichtig ist zudem bei der Vorbereitung:

  • warmes trockenes Wetter meiden
  • Tag mit milden Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit wählen
  • 18 bis 22 °C ideal
  • einfache Verarbeitung möglich
  • kein schnelles Austrocknen zu befürchten
Farbroller um Pflastersteine mit Kunstharz zu versiegeln
Für größere Flächen empfiehlt sich der Griff zum Farbroller.

Aufgetragen wird Kunstharz zum Versiegeln der Fugen mit einem dünnen Pinsel. Um Überstände zu vermeiden, kann dabei ein Lineal zum Einsatz kommen. Um Zeit zu sparen, können Sie das Pflaster auch großflächig mit einer Malerrolle versiegeln und damit nicht nur die Fugen abdecken. In jedem Fall sollten Sie zügig und mit Druck arbeiten, denn so erreichen Sie eine bessere und gleichmäßige Abdeckung. Auch Blasenbildung unter dem Harz lässt sich dadurch vermeiden.

Tipp: Verzichten Sie bei der vorbereitenden Reinigung und anschließenden Pflege unbedingt auf lösemittelhaltige Produkte, da sie die Haltbarkeit des Kunstharzes minimieren.

Häufig gestellte Fragen

Wie lange ist Kunstharz haltbar?

Je nach Art ist Kunstharz ein bis drei Jahre haltbar, solange er sich in der ungeöffneten Originalverpackung befindet. Produkte, die für die Luftfahrt zugelassen sind, haben mit etwa einem bis zwei Jahren die geringste Haltbarkeit. Wurde die Verpackung bereits geöffnet, steht aber fest verschlossen an einem dunklen und kühlen Ort, sinkt die Haltbarkeit auf maximal ein Jahr. Eine schnelle Verarbeitung nach dem Öffnen ist daher empfehlenswert.

Was kostet Kunstharz?

Kunstharz beziehungsweise Epoxidharz ist deutlich teurer als Zementmörtel. Der Preis pro Kilogramm liegt abhängig von Art und Farbe bei 15 bis 25 Euro pro Kilogramm. Im Vergleich dazu kostet Zementmörtel lediglich 2 bis 5 Euro pro Kilogramm.

Welche Alternativen gibt es zu Kunstharz beim Versiegeln von Pflastersteinen?

Das Verfugen kann durch Zementmörtel erfolgen. Sollen Fugen und Steine versiegelt werden, finden sich neben Kunstharz auch spezielle Stein-Imprägniermittel. Diese können flächig aufgesprüht oder mit einer Farbrolle und Pinsel aufgetragen werden. Dadurch ist ein anhaltender Schutz vor Feuchtigkeit und Verschmutzungen gegeben.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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