Pflasterfugen reinigen und versiegeln
Pflastersteine sehen nur dann über einen längeren Zeitraum gut aus, wenn Sie auch die Pflasterfugen zwischen ihnen immer wieder reinigen. Damit sie es bleiben, können sie versiegelt werden. Wie das geht, erfahren Sie hier.
Auf den Punkt gebracht
- bevor die Pflasterfugen gereinigt werden, sollten die Steine sauber sein
- verschiedene Möglichkeiten zur Fugenreinigung
- Vorsicht bei empfindlichen Steinen
- für dauerhaft versiegelte Fugen Fugenfestiger benutzen
Inhaltsverzeichnis
Grundreinigung
Damit die Pflasterfugen wirklich sauber werden, ist es erforderlich, zuerst das gesamte Pflaster zu reinigen. Dafür mit einem Besen den groben Schmutz wegfegen. Danach, wenn vorhanden, die Fläche mit einem Hochdruckreiniger säubern. Mit etwas Glück sind die Fugen jetzt schon sauber, wenn nicht geht es an die Kleinarbeit. Dafür gibt es verschiedene Hilfsmittel.
Hinweis: Mit dem Hochdruckreiniger werden Fugen zwar sauber, er hat aber so viel Kraft, dass auch Sand aus den Fugen geschwemmt werden kann.
Fugenbürste
Bürsten gibt es aus unterschiedlichem Material. Je weicher die Borsten, umso schonender sind sie für das Pflaster, aber umso schlechter reinigen sie. Oberflächliches Moos lässt sich damit aber in den meisten Fällen erfolgreich beseitigen. Fugenbürsten eignen sich nur für breitere Fugen.
Fugenkratzer
Fugenkratzer aus Metall eignen sich sehr gut, um auch sehr schmale Fugen zu reinigen. Es gibt sie mit oder ohne langen Stiel. Manche kann man an einem langen Besenstiel anbringen. Dann entfällt beim Arbeiten die gebückte Haltung.
Abflammgeräte
Eine weitere Möglichkeit Pflasterfugen zu reinigen besteht in der Verwendung eines Gasbrenners. Damit wird das Unkraut bis zu seiner Wurzel verbrannt. Danach können die Reste einfach weggekehrt werden. Gasbrenner sind zwar einfach zu benutzen, bergen jedoch auch die Gefahr eines Brandes. Besonders dann, wenn Sie sie in der Nähe von brennbaren Materialien nutzen. Dazu zählen zum Beispiel auch Heckenpflanzen, wenn sie längere Zeit sehr trockenstanden. Außerdem kann das Unkraut unter Umständen wieder austreiben.
Spezielle Reiniger
Reinigungsmittel für Pflastersteine befreien diese von Algen, Moosen und Flecken unterschiedlicher Herkunft. Je nach Steinart sollte nur der dafür geeignete Reiniger verwendet werden. Falsche Reinigungsmittel greifen die Oberfläche der Steine an oder verfärben diese. Mit speziellen Reinigungsmitteln lassen sich auch Farbflecken und ähnliches beseitigen.
Hinweis: Unkrautvernichtungsmittel sind auf gepflasterten Flächen nicht erlaubt.
Empfindliche Steine
Weichere Steinarten sind empfindlich gegen Kratzer. Mit dem Fugenkratzer muss also besonders sorgsam umgegangen werden. Es eignet sich dann ein kleiner Hand-Fugenkratzer besser als ein Gerät mit Teleskopstiel. Auch Drahtbürsten sollten bei weichen Natursteinen nicht zum Einsatz kommen. Reinigungsmittel werden erst an einer unauffälligen Stelle getestet. Manche führen zu Verfärbungen auf den Steinen.
Pflasterfugen versiegeln
Sand
Sand ist am einfachsten und billigsten. Damit lässt sich allerdings kaum eine dauerhafte Versiegelung erreichen. Doch wenn es richtig gemacht wird, wird Unkraut für einige Zeit erfolgreich unterdrückt.
Anleitung:
- Fugen gründlich auskratzen
- Erde und Unkraut komplett entfernen
- Fugentiefe sollte bei 2 bis 3 cm liegen
- feinen Sand auf die Fläche ausbringen
- mit einem Besen gründlich in die Fugen kehren
- der Sand entzieht Unkraut die Lebensgrundlage
Fugenfestiger
Fugenfestiger eignen sich zum Versiegeln nur in Verbindung mit Sand. Nachdem Sie die Pflasterfugen mit Sand neu aufgefüllt haben, sprühen Sie Fugenfestiger auf die Fläche. Er verfestigt den Sand in den Fugen und macht ihn haltbarer. Unkraut braucht dann deutlich länger, um wieder zum Vorschein zu kommen.
Kunstharzbasis
Fugenmasse aus Kunstharz hat viele Vorteile. Sie ist flexibel und widerstandsfähig. Außerdem lässt sie sich auch nachträglich leicht einbringen, um alte Fugen zu versiegeln. Die Zusammensetzung kann je nach Hersteller unterschiedlich sein.
Anleitung:
- Pflasterfläche reinigen
- Fugen säubern und freiräumen
- Fugentiefe muss etwa 3 cm betragen, fugenbreite mindestens 5 mm
- Fugenmasse anrühren, als Hilfsmittel eventuell Zementmischer nutzen
- Fläche je nach Herstellerangabe vornässen
- Fugenmasse auf der Fläche ausbringen
- mit einem Gummischieber in die Fugen drücken
- dabei gründlich arbeiten
- Abbindezeit beachten
- überschüssige Material mit Besen entfernen
- Fläche anschließend vor Regen schützen und nicht begehen, bis die Fugen verfestigt sind
Häufig gestellte Fragen
Das kommt auf die Art der Versiegelung und die Belastung der Fläche an. Je nachdem kann die Versiegelung eine Saison halten oder auch deutlich länger.
Loser Sand wird mit der Zeit aus den Fugen gespült. Er muss also irgendwann wieder aufgefüllt werden. Ausgetauscht wird alter Sand hingegen nicht.
Im Grunde sollte eine befestigte Fläche gleich nach dem Verlegen des Pflasters versiegelt werden. Ist das nicht möglich, geht es auch jederzeit nachträglich, nur das Wetter sollte passen. Die Versiegelung muss einige Zeit trocken bleiben.