Pflastersteine entfernen und anheben mit diesem Trick
Pflastersteine aus dem Verbund anzuheben und zu entfernen, kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein. Mit dem richtigen Vorgehen gelingt es ohne viel Körperkraft oder Aufwand. Wir zeigen passende Tricks dazu.
Auf den Punkt gebracht
- Ausgleich bei Schäden schnell möglich
- verschiedene Methoden durchführbar
- kein Spezialwerkzeug nötig
- richtiges Vorgehen erforderlich
- Schutzmaßnahmen ergreifen
Inhaltsverzeichnis
Warum Pflastersteine anheben?
Wenn Pflastersteine vollständig ausgewechselt werden sollen, bietet sich das Anfangen am Rand an. Dadurch lassen sich die einzelnen Elemente deutlich einfacher aushebeln, anheben und entfernen. Ein Brecheisen reicht dafür vollkommen aus. Ebenso kann ein Steinheber zum Einsatz kommen.
Sind jedoch nur einzelne Steine mitten im Verbund betroffen, wäre der Aufwand für das Anfangen am Rand mit einem unnötig hohen Aufwand verbunden. Mögliche Gründe für das Entfernen weniger Elemente umfassen:
- Absenkung
- Einsetzen von leuchtenden Steinen
- Risse oder Brüche
- Zugang zu Leitungen
Ebenso kann es erforderlich sein, wenn ein Weg oder eine Fläche um ein farbiges Muster bereichert werden sollen.
Vorbereitung
Damit einzelne Pflastersteine angehoben werden können, müssen zunächst die Fugen frei sein. Erde, Sand oder Kies lassen sich mit einem Kratzer, einem Schlitz-Schraubenzieher oder einem einzelnen Haken beseitigen. Dabei muss die Fuge so weit geräumt sein, dass die untere Kante des Pflastersteins freiliegt.
Tipp: Bei hartnäckigem Füllmaterial in den Fugen kann sich der Einsatz eines Kärchers lohnen, um das Entfernen zu vereinfachen.
Steinheber
Ein Steinheber scheint die logische Wahl bei dem Anheben und der Entfernung einzelner Pflastersteine zu sein. Mit diesem gehen sowohl Vorzüge als auch Nachteile einher.
Vorteile:
- praktischer Griff für einfaches Anheben
- rückenschonendes Arbeiten
- Schonung der Steinkanten
Nachteile:
- gegebenenfalls zu dicke Klemmbacken für die Fugen
- nur spezielle Modelle geeignet
- gesonderte Anschaffung
Viele Steinheber funktionieren nach dem Scherenprinzip, sodass sie bei einzelnen Steinen mitten im Verbund nicht einsetzbar sind. Wichtig sind größenverstellbare Heber mit sehr flachen Klemmbacken, die die Elemente von oben oder seitlich greifen und fixieren.
Auch dann handelt es sich zumeist um eine Anschaffung, die sich für das Entfernen einzelner Pflastersteine nicht lohnt. Mit unseren Tricks wird sie unnötig.
Schraubenzieher
Der wohl einfachste Trick zum Anheben von Gehwegplatten oder Pflastersteinen ist der Einsatz von ein oder zwei stabilen Schlitz-Schraubenziehern.
Dabei bieten sich verschiedene Vorgehen an, die von den Steinen und der Größe der Fugen abhängen.
Trick für flache Steine und breite Fugen:
- Schraubenzieher in eine Fuge an der Längsseite des Steins einführen.
- Mit leicht hebelnden Bewegungen im Abstand von wenigen Zentimetern das Pflasterelement der Länge nach lösen.
- Den Vorgang an allen Seiten wiederholen.
- Schraubenzieher unter den Stein schieben und aushebeln.
Trick für dicke Steine und schmale Fugen:
- Fugen rundum tiefgründig freikratzen.
- Untergrund schwemmend wässern, um ein leichteres Lösen zu ermöglichen.
- Mit einem Schraubenzieher den Stein an allen Kanten lockern und aushebeln.
- Einen Schraubenzieher rechts und einen Schraubenzieher links an den Längskanten des Steins ansetzen und den Pflasterstein nach oben ausheben.
Oftmals sind dafür mehrere Anläufe notwendig. Daher empfiehlt sich in schwierigeren Fällen der nächste Trick für das Entfernen von Pflastersteinen.
Haken zum Ausheben
Eine praktischere Alternative zu dem Einsatz von Schraubenziehern ist die Verwendung von Haken. Diese müssen stabil und an einer Seite lang genug sein, um einen sicheren Griff zu ermöglichen. Zum anderen muss der Haken kurz, schmal und flach genug sein, um in die Fugen zu passen und sich unter den Pflasterstein schieben zu lassen.
Geeignet sind daher beispielsweise:
- Winkel
- Inbus-Schlüssel
- selbstgebogene Metallleisten oder stabile Runddrähte
Auch umfunktionierte Zeltheringe können sich eignen. Die Hilfsmittel haben den Vorteil, oftmals bereits vorhanden zu sein oder weisen lediglich einen geringen Kaufpreis auf.
Sie werden beidseitig längs in die geleerte Fuge eingeführt, unter den Stein geschoben und dieser dann nach oben ausgehoben.
Brecheisen & Co.
Weitere mögliche Hilfsmittel beim Aushebeln von Pflastersteinen sind:
- Brecheisen
- Stemmeisen
- Brechstangen
- Kuhfuß
Ideal sind sie, wenn sie eine flache Spitze aufweisen und einen guten Griff ermöglichen oder durch eine lange Stange eine hohe Hebelwirkung haben. Ebenso wie Steinheber eignen sie sich jedoch meist nur bei sehr breiten Fugen.
Tipp: Nachdem der erste Pflasterstein entfernt wurde, ist eine Brechstange zum Aushebeln aller weiteren Elemente das ideale Hilfsmittel.
Schützende Tricks
Um Schäden an den Steinen zu verhindern, kann eine schützende Auflage zwischen Werkzeug und Pflaster eingebracht werden. Ein dünnes Stück Pappe reicht dafür in der Regel aus und beugt Kratzern oder Bruchstellen vor.
Häufig gestellte Fragen
Arbeitshandschuhe sollten in jedem Fall getragen werden, um Verletzungen wirksam zu verhindern. Zusätzlich kann eine Schutzbrille sinnvoll sein.
Pflastersteine aus dem Verbund anzuheben ist nach dem ersten Element sehr einfach. Sobald eine Lücke vorhanden ist, können die anderen Steine problemlos entnommen werden.
Das Entfernen von Pflastersteinen zum Ausgleich von Absenkungen oder dem Beheben von Schäden stellt oftmals eine Belastung für Rücken, Arme und Hände dar. Mit einem Kniepolster lässt sich der Abstand verkleinern und der Krafteinsatz verbessern.