Pflastersteine austauschen: so kann man sie aufnehmen
Pflaster trennt optisch Erholungsbereiche und Wege von Nutzflächen ab. Sind einzelne Pflastersteine durch Witterung oder ein Missgeschick beschädigt, können Sie sie einfach austauschen.
Auf den Punkt gebracht
- Form und Lage beachten
- Benachbarte Steine mit aufnehmen
- Untergrund begradigen
- Arbeitsschutz beachten
Inhaltsverzeichnis
Arten von Pflastersteinen
Pflastersteine gibt es in den verschiedensten Formen, Farben und Größen. Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl von geeignetem Werkzeug, um Pflastersteine aufzunehmen, sind:
- Größe
- Kantenform
- Fugenbreite
Große Pflastersteine bieten eine große Angriffsfläche, sind aber auch deutlich schwerer als kleine. Hier benötigen Sie sehr stabiles Werkzeug wie einen Spaten. Bei sehr schmalen Fugen können Sie den Platz nutzen und mehrere Hebel einsetzen, um das Gewicht zu verteilen und das Werkzeug nicht zu verbiegen.
Unförmige Kanten wie z.B. bei Verbundpflaster erschweren das Aufnehmen des Pflastersteins, da die Fugen an den Kanten entlang und nicht gerade verlaufen. Daher gibt es hier kaum Angriffsfläche für gerades Werkzeug. Zudem sind die Fugen bei Verbundpflaster meist sehr schmal, was das Ansetzen eines Hebels deutlich erschwert.
Hinweis: Gebrochene Steine können sehr scharfkantig sein. Tragen Sie daher Arbeitshandschuhe und festes Schuhwerk.“ einfügen.
Fläche beräumen
Räumen Sie zunächst alle Möbel, Pflanztöpfe und sonstige Gegenstände aus dem Arbeitsbereich, um genug Bewegungsfreiheit und Platz für Werkzeug und Material zu haben. Fegen Sie den Bereich grob und verschaffen Sie sich einen Überblick über die zu erledigende Arbeit. Wie viele Pflastersteine möchten Sie austauschen? Wo liegen diese und gibt es lockere Pflastersteine in der Nähe?
Tipp: Ist ein Pflasterstein entfernt, können die umliegenden ebenfalls sehr leicht entnommen werden. Nutzen Sie also die Gelegenheit für kleine Ausbesserungen im Umfeld des auszutauschenden Pflastersteins, z.B. für das Anheben abgesackter Bereiche.
Material bereitlegen
Um einen beschädigten Pflasterstein auszutauschen, benötigen Sie Werkzeug zum Auskratzen der Fugen, zum Aufnehmen des beschädigten Steins und zum Ausrichten und Einpassen des neuen Steins. Außerdem brauchen Sie Füllmaterial für den Untergrund und die neuen Fugen und natürlich einen neuen Pflasterstein.
Werkzeuge
- Fugenkelle/ Messer/ Spachtel
- 2 stabile Drähte/ Spaten
- Gummihammer
- Wasserwaage
- Besen/ Handfeger
Materialien
- neuer Pflasterstein
- Sand
- Fugensand/Beton- Sand- Gemisch
Pflasterstein aufnehmen
Entfernen Sie zunächst alles Material aus den Fugen um den Stein herum und, soweit möglich, auch unter dem Stein. Hierfür eignet sich am besten eine Fugenkelle. Sind die Fugen zu schmal, können Sie auch ein Messer oder einen Spachtel verwenden. Legen Sie auch die Bruchstelle vollständig frei, um die Bruchstücke einzeln aufnehmen zu können.
Führen Sie anschließend einen Hebel in eine freigelegte Fuge ein und hebeln Sie den Pflasterstein vorsichtig heraus.
Tipp: Bei sehr schmalen Fugen oder unförmigen Steinen biegen Sie 2 stabile Metalldrähte zunächst bis zur Mitte in Form der Ränder des Steins und anschließend etwa mittig im rechten Winkel. So können Sie sie in gegenüberliegende Fugen hineinstecken und unter den Pflasterstein drehen, um diesen dann herauszuheben.
Sollte sich der auszutauschende Pflasterstein am Rand oder in dessen Nähe befinden, lockern Sie den entsprechenden Kantenstein und entfernen Sie mit einem Spaten alle Pflastersteine bis zu dem auszutauschenden. Diese Methode lohnt sich bei bis zu 5 zu entfernenden Steinen, da für das Einsetzen des neuen Pflastersteines die umliegenden ohnehin herausgenommen werden müssen.
Befindet sich der Stein mittig in der Fläche, kann sich ein genauer Blick auf die umliegende Fläche lohnen. Manchmal findet sich ein lockerer Stein in der Nähe, der leichter aufzunehmen ist als der auszutauschende.
Pflasterstein austauschen
Haben Sie den beschädigten und die benachbarten Steine herausgenommen, begradigen Sie den Untergrund und füllen ihn mit etwas Sand auf. Setzen Sie die Pflastersteine nacheinander ein, richten Sie sie zu den vorhandenen aus und klopfen Sie sie mit einem Gummihammer vorsichtig auf die Höhe der umliegenden Fläche.
Verfüllen Sie anschließend die Fugen und prüfen Sie mithilfe einer Wasserwaage, ob alle Steine passend zur restlichen Fläche ausgerichtet sind.
Tipp: Ein gerades Brett ersetzt Wasserwaage und Gummihammer. Legen Sie es auf den Pflasterstein und klopfen Sie mit einem Hammer auf das Brett bis es auf der umliegenden Fläche aufliegt.
Häufig gestellte Fragen
Vor allem Verbundpflaster ist meist sehr eng gelegt, so dass kaum Fugen vorhanden sind.
In diesem Fall suchen Sie einen anderen, naheliegenden Stein, den Sie entfernen können und arbeiten sich von dort zum auszutauschenden Pflasterstein vor. Sie können auch versuchen, die raue Oberfläche der Bruchstelle zu nutzen, um mit einem Draht mit Haken Halt zu finden. Funktioniert auch das nicht, gibt es im Fachhandel Vakuum- Pflasterheber auszuleihen.
Der Preis für Pflastersteine wird meist nach Quadratmeter berechnet. Dieser liegt je nach Material und Form im Durchschnitt zwischen 15 Euro und 50 Euro pro Quadratmeter. Je nach Größe ergibt sich daraus ein Stückpreis von etwa 20 Cent bis 6 Euro pro Stein.
Kaputte Pflastersteine können Sie entweder entsorgen oder im Garten als Füllmaterial oder Dekorationselement verwenden. Ist der Stein mittig gebrochen, können Sie die Gelegenheit auch nutzen, um das Muster Ihrer Terrassenfläche zu verändern. Die Bruchstücke können Sie dann in dem neuen Muster verarbeiten.