Pflegeleichte Balkonpflanzen: 11 schöne und robuste Balkonblumen
Richtig ausgesucht können Sie mit Balkonpflanzen jeden Balkon wohnlich machen. Viele Pflanzen bilden nicht nur wunderschöne Blüten, sondern bieten gleichzeitig auch einen Sichtschutz. Wichtig bei der Auswahl der Balkonblumen ist der richtige Standort, dann sind die Pflanzen pflegeleicht und vertragen sogar die pralle Sonne oder auch einen schattigen Balkon. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel ein paar schöne und robuste Arten für den Balkon vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
Standortansprüche
Sind die Blumen für die Balkonbepflanzung sehr sorgfältig ausgesucht, erspart man sich damit später sehr viel Arbeit. Als Balkonblumen werden im Handel Sommerblumen wie Geranien, Petunien oder auch Fuchsien angeboten. Ihre Blütezeit reicht von Mai bis zu den ersten Frösten. Der Vorteil dieser beliebten Balkonblumen: Es handelt sich nicht nur sehr pflegeleichte Balkonpflanzen, sondern sie sind auch reichhaltig und dauerhaft blühend.
Damit diese Blumen aber auch eine monatelange Blütenpracht entwickeln können, ist zunächst der richtige Standort wichtig. Liegt Ihr Balkon auf der Südseite und bekommt den ganzen Tag Sonne? Oder ist er nach Westen, Osten oder Norden ausgerichtet und liegt für einige Stunden oder nahezu den ganzen Tag Schatten? Für jede Gegebenheit gibt es passende Pflanzen, die sich unter diesen Bedingungen besonders gut entwickeln.
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Südbalkon
Liegt der Balkon an der südlichen Seite des Hauses, heizt die Sonne ihn in den Mittagsstunden gnadenlos auf. Ohne entsprechenden Sonnenschutz droht den meisten Balkonblumen ein Sonnenbrand oder Trockenheit. Mit der prallen Sonne ohne zusätzliche Beschattung oder spezieller Bewässerung kommen nur robuste Spezialisten unter den Sonnenanbetern zurecht. Ist eine ausreichende Wasserversorgung gewährleistet, wie beispielsweise mit einem Wasserspeicherkasten, können Sie problemlos sonnenhungrige Blumen in den Balkonkasten pflanzen, die dann meterlange, blühende Triebe ausbilden und von weitem wie Blütenwasserfälle wirken.
Geranie (Pelargonium)
Geranien sind der Klassiker unter den Balkonblumen für den Südbalkon. Sie gedeihen auch in der vollen Sonne prächtig in vielen unterschiedlichen Farben. Es gibt stehende und hängende Varianten, die man gut miteinander kombinieren kann. Besonders pflegeleichte Sorten sind die Bayerische oder Tiroler Hängegeranie, die mit ihren leuchtenden Blütenbällen Kaskaden bis zu 1,5 Meter Länge bilden. Dabei ist ihr Wasserbedarf nicht besonders hoch. Geranien blühen unermüdlich von Mai bis zu den ersten stärkeren Frösten. Ist der Herbst noch mild, kann es passieren, dass sie bis spät in den November blühen.
Mehr über Geranien
Husarenknopf (Sanvitalis)
Der Husarenknopf bildet zwar nur kleinere gelbe Blüten, davon aber unzählige. Die buschig, manchmal hängend wachsenden Balkonpflanzen vertragen viel Sonne. Die dicken, grünen Stängel des Husarenknöpfchens wachsen stark verzweigt, sodass über dem dunklen Blätterkleid ein dichter gelber Blütenteppich entsteht. Die robuste und pflegeleichte Sommerblume erreicht dabei eine Höhe von rund 30 Zentimetern. Es gibt unzählige Sorten der dankbaren Ampel-, Kübel- und Balkonpflanzen, sodass sich für jeden Geschmack eine passende Sorte finden lässt.
Petunie (Petunia)
Wer einen sehr sonnigen Balkon hat, ist mit einer Petunie gut beraten. Der pflegeleichte Dauerblüher ist eine richtige Sonnenanbeterin. Wer keinen Südbalkon hat, pflanzt die schöne Blume in den Halbschatten. Hier zeigt sie sich nicht ganz so reichhaltig blühend wie in der Sonne, trotzdem zieht sie alle Blicke auf sich. Beliebt sind sowohl stehende Varianten als auch Hängepetunien. Petunien sind an ihren großen Blüten in Glocken- oder Trompetenform zu erkennen. Es gibt die robuste Blume in nahezu allen Farben im Handel. Im Gegensatz zu vielen anderen Balkonpflanzen, weiß die Petunie eine leicht saure Erde (Petunienerde oder Rhododendronerde) zu schätzen.
Wissenswertes über Petunien
Zauberglöckchen (Calibrachoa)
Ihrer großen Schwester, der Petunie, steht das schöne Zauberglöckchen in nichts nach. Die Calibrachoa ist eine sehr unkomplizierte Balkonpflanze und dazu reich blühend. Balkonbesitzer wissen es zu schätzen, dass sich die üppige Pracht des Zauberglöckchens ohne aufwendiges Ausputzen von ganz alleine wie von Zauberhand entfaltet. Während Petunien etwas regen- und windgeschützt aufgestellt werden sollten, erweist sich die robuste Calibrachoa in dieser Hinsicht als eine der widerstandsfähigsten Balkonpflanzen überhaupt.
Zweizahn (Bidens ferulifolia)
Mit dem Zweizahn, auch Goldmarie genannt, holen Sie sich garantiert den Sommer auf den Balkon. Der Dauerblüher leuchtet mit zahlreichen gelben Blüten mit der Sonne um die Wette. Der ursprünglich aus Mexiko stammende Korbblütler besitzt eine ausgesprochen lange Blütezeit. Bereits im Mai zeigen sich die ersten sternförmigen Blüten an den Balkonpflanzen mit rund drei Zentimeter Durchmesser. Die robuste Blume überzeugt unermüdlich mit neuen Blüten bis in den Oktober zu den ersten Frösten. Mit ihren überhängenden Trieben kommt die Goldmarie sowohl in Balkonkästen als auch in Hängeampeln oder Töpfen sehr gut zur Geltung.
Kapkörbchen (Osteospermum)
Wie viele Blumen, die unsere Balkone und Terrassen schmücken, stammt das Kapkörbchen, auch Kapmargerite genannt, ursprünglich aus Afrika. In einen schicken Balkonkasten oder Topf gepflanzt, verwandelt die elegante, pflegeleichte Blume den Balkon bald in ein farbenprächtiges Blumenmeer. Die robuste, wenn auch nicht frostbeständige Balkonblume blüht von Anfang Juni bis in Oktober in vielen leuchtenden Blütenfarben: von Pink und Purpurrot, Violett und Weiß bis hin zu Gelb oder auch Orangetönen.
Halbschattige und schattige Balkone
Die wahren Sonnenanbeter unter den Balkonblumen gedeihen zwar auch im Halbschatten gut, meist fällt dann aber die Blüte deutlich weniger spektakulär aus. Für etwas schattigere Balkone auf der Ost- oder auch nördlichen Seite des Hauses empfehlen sich daher Balkonblumen, die genau auf diese Bedingungen spezialisiert sind.
Fleißiges Lieschen (Impatiens walleriana)
Vor allem in schattigeren Lagen zeigen die Fleißigen Lieschen, was ihn ihnen steckt. Wer pflegeleichte Balkonpflanzen für einen West-, Ost- oder Nordbalkon sucht, für den ist das Fleißige Lieschen die richtige Wahl. Die robuste Blume blüht von Mai bis zum Frost und ihre Blütenfülle nimmt immer mehr zu. Die Balkonblumen gehören zu den wenigen Arten, die farbenfrohe Akzente im Schatten setzen. Fleißige Lieschen gibt es mit gefüllten und ungefüllten Blüten in den Farben Rot, Violett, Weiß, Rosa, Pink, Orange. Die Pflanzen entwickeln eine enorme Leuchtkraft – und zeigen sich stets reich blühend.
Fuchsie (Fuchsia)
Zu den beliebtesten blühenden Balkonpflanzen für den Nordbalkon gehört nach wie vor die Fuchsie. Zwar verdient die schöne Blume einen Schattenplatz, verstecken müssen sich Fuchsien aber keinesfalls. Viele Fuchsienarten stammen aus den Bergwäldern Süd- und Mittelamerikas und unterscheiden sich teilweise stark im Aussehen. Heutige Zuchtformen tragen wunderschöne, oft vielfarbige Blüten, von denen jede Einzelne wie ein kleines Kunstwerk wirkt. Dabei stellen die Pflanzen, die meist als kleinere Sträucher wachsen, kaum Ansprüche.
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Männertreu (Lobelia erinus)
Für schöne blaue Farbkleckse auf einem schattigen oder halbschattigen Balkon sorgt das pflegeleichte Männertreu, auch Blaue Lobelie genannt. Oft fristet die Blume mit den aparten kleinen Blüten, die zu Hunderten an der filigranen Pflanze erscheinen, ein Schattendasein als Lückenfüller zwischen anderen, höher wachsenden Balkonblumen. Dabei kommt die filigrane Blühpflanze auch ganz alleine wunderbar zur Geltung. Die im Handel erhältlichen Varianten erreichen meist Wuchshöhen von 15 bis 30 cm. Sie hängen jedoch leicht über den Rand des Balkonkastens herab und bedecken das Gefäß mit einer schier unendlichen Anzahl blauer Blüten über den gesamten Sommer.
Begonie (Begonia boliviensis)
Mit ihren dickfleischigen Blättern vertragen Begonien die direkte Mittagssonne nicht, da sonst ihre Blätter und Blüten verbrennen würden. Ein halbschattiger, heller Platz ist deshalb ideal. Die Pflege der beliebten Balkonpflanze ist nicht schwer und gelingt auch Anfängern leicht. Je nach Sorte leuchtet die unkomplizierte Balkonpflanze mit kleinen oder großen, gefüllten oder ungefüllten Blüten dauerhaft in fast allen Farben von Mitte Mai bis zum Saisonende im Herbst.
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Schneeflockenblume (Sutera cordata)
An einer nördlichen Hauswand fühlt sich die Schneeflockenblume wohl. Die aparte Hängepflanze bildet lange Triebe mit dunkelgrünem, zartem Laub. Während der gesamten Sommermonate erscheinen unermüdlich kleine weiße Blüten an der Balkonpflanze. Im Laufe des Sommers wächst die Schneeflockenblume auch in einem kleineren Balkonkasten zuverlässig bis zu einem Meter und ist dabei sehr pflegeleicht.
Rankpflanzen als Sichtschutz
Blühende Balkonblumen lassen sich in einem Balkonkasten oder Kübel auf vielfältige Weise kombinieren. Kletternde Pflanzen sind ideal als Schattenspender. Einige pflegeleichte Arten klettern gerne an Gittern hoch, wenn sie in einen großen Pflanztopf gepflanzt werden. Sie bilden ein dichtes Blätterdach, das nicht nur vor neugierigen Blicken, sondern auch vor starker Sonneneinstrahlung schützt. So können Sie Ihren Balkon auf natürliche Weise beschatten und gleichzeitig schöne Akzente setzen.
- Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)
- Duftwicken (Lathyrus odoratus)
- Kletterpetunie (Petunia-Hybriden)
Geeignete Gefäße
Nahezu jeder Balkon kann mit Pflanzen verschönert werden. Eindrucksvolle Ergebnisse sind natürlich mit farbenfrohen und dauerhaft blühenden Balkonblumen zu erzielen. Als Pflanzgefäß eignen sich die klassischen Balkonkästen, die außen mit einer Halterung an die Balkonbrüstung gehängt werden. Sie haben den Vorteil, dass sie keinen Platz auf kleinen Balkonen wegnehmen. Hinzu kommen Töpfe und Pflanzgefäße für Balkonpflanzen sowie Hängeampeln. Besonders platzsparend sind Regale oder andere Gestelle für Pflanztöpfe. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt.
- Balkonkästen
- Pflanztöpfe und Kübel
- Blumenampeln
- Regale und Leitern
- andere Vorrichtungen zur Befestigung an der Wand
Hinweis: Achten Sie bei der Auswahl des Pflanzgefäßes und der Halterung unbedingt auf Stabilität. Mit Erde, Blumen und Wasser befüllte Töpfe und Kästen können sehr schwer werden und sollten deshalb robust und tragfähig ausfallen.
Pflanzung
Um den Balkonpflanzen beste Voraussetzungen für ein gesundes und kräftiges Wachstum zu bieten, ist es sehr wichtig, auf eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung zu achten. Denn diesen Gewächsen steht nicht besonders viel Platz und damit Erde zur Verfügung. Selbst robuste und pflegeleichte Balkonblumen laufen Gefahr, bei Hitze schnell auszutrocknen, bei Regen oder kalten Wetter unter Staunässe zu leiden oder zu wenig Nährstoffe zu bekommen. Um diesen ungünstigen Bedingungen vorzubeugen, sollten Sie folgende Tipps beachten:
- immer zuerst eine Schicht Blähton in das Gefäß einfüllen
- darüber eventuell eine Lage durchlässiges Vlies legen
- Blumenerde einfüllen
- Pflanzen vor Einpflanzen gut wässern
- Topf entfernen und einsetzen
- auf notwendigen Pflanzabstand achten
- rundherum mit Blumenerde auffüllen
- leicht andrücken
- zum oberen Rand einen Zentimeter Platz lassen (Gießrand)
Pflanzzeitpunkt
Da es sich bei Balkonpflanzen meist um Arten handelt, die aus afrikanischen oder südamerikanischen Ländern mit wärmerem Klima stammen, sollten sie frühestens Mitte Mai nach den Eisheiligen gepflanzt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass die frostempfindlichen Blumen bei den letzten kühlen Temperaturen im Mai Schaden nehmen.
Substrat
Um den Balkonpflanzen optimale Bedingungen bieten zu können, muss das richtige Substrat gewählt werden. Für die meisten Pflanzen reicht eine normale Blumenerde völlig aus, insofern diese das Wasser einerseits gut speichern, andererseits gut ableiten kann. Ein hoher Humusanteil und etwas Sand oder andere mineralische Bestandteile sind deshalb von Vorteil. Einige Gewächse bevorzugen sandige oder lehmige Böden, während wiederum andere bevorzugt auf lehmigen Böden mit Kompost wachsen. Petunien und Zauberglöckchen gedeihen vorzugsweise in leicht saurem Substrat.
Tipp: Erkundigen Sie sich am besten noch vor oder spätestens beim Kauf, welche Pflanzerde sich für die gewünschten Balkonblumen eignet.
Pflege
Haben Sie sich für pflegeleichte und robuste Balkonblumen entschieden, benötigen diese außer regelmäßigem Gießen und gelegentlicher Düngung kaum Pflege.
Düngen
Unabhängig von der Substratzusammensetzung ist es sinnvoll, gleich beim Anpflanzen etwas Langzeitdünger beizumischen. Hierzu eignen sich Hornmehl, Hornspäne oder auch mineralisch-organische Langzeitdünger. Ist der Kasten gegen Mitte der Saison schon sehr stark von den Balkonpflanzen durchwurzelt, sollte auf Flüssigdünger für Blühpflanzen gewechselt werden, der über das Gießwasser verabreicht wird.
Gießen
Im Prinzip ist es keine Wissenschaft, Balkonblumen richtig zu gießen. Dennoch werden hier häufig Fehler gemacht. Der Wasserbedarf ist natürlich nicht nur von den einzelnen Pflanzen abhängig, sondern auch davon, ob sie in der Sonne oder im Schatten stehen, den Niederschlägen und Temperaturen, den Windverhältnissen und dem Durchwurzelungsgrad der Töpfe. Um ganz sicherzugehen, sollte man daher einen Fingertest machen. So findet man schnell heraus, ob es wieder an der Zeit ist zu wässern. Außer in extremen Hitzeperioden werden die Balkonpflanzen nicht mehrfach am Tag gegossen, sondern nur einmal. Dafür aber ausreichend.
- am besten am frühen Morgen oder späten Abend
- auf der Nordseite ist der Morgen besser
- Staunässe unbedingt vermeiden
- es gibt auch unterschiedliche Bewässerungssysteme für Balkonkästen
Hinweis: Lassen Sie die Erde niemals komplett durchtrocknen. Ist das Substrat staubtrocken, schadet das natürlich den Pflanzen. Das Substrat kann in diesem Fall auch nur sehr schwer wieder neues Wasser aufnehmen.