Pflücksalat säen: Wann und wie?
Pflücksalat bildet im Gegensatz zu Kopfsalat keine Köpfe, sondern Blattrosetten und kann mehrmals pro Saison geerntet werden. Das perfekte Gemüse für Gartenneulinge. Doch wann und wie sät man Pflücksalat aus?
Auf den Punkt gebracht
- Vorziehen oder Direktaussaat
- Nicht zu früh säen
- Vorgezogene Pflanzen vereinzeln
- Vorsicht beim Umpflanzen
Inhaltsverzeichnis
Richtiger Zeitpunkt
Grundsätzlich kann Pflücksalat im Beet ausgesät werden, so lange der Boden noch nicht zu warm ist, d. h. die Bodentemperatur sollte zwischen 10 und 15 Grad betragen. In der Regel kann die Aussaat von Anfang April bis Mitte Juni direkt ins Beet erfolgen. Winterharte Pflücksalate wie die Sorte ‚Winterlattughino‘ kann man noch im August aussäen. Im Frühbeet ist der richtige Aussaat-Zeitpunkt gekommen, wenn die Temperaturen mindestens fünf Grad betragen. Häufig wird aber nicht direkt ausgesät, sondern die Setzlinge im Haus, Frühbeet oder Gewächshaus vorgezogen. Damit kann man bereits ab Ende Februar/Anfang März beginnen.
Pflanzen vorziehen
Salatpflanzen vorziehen, macht zwar etwas mehr Arbeit, dafür ist die Auswahl an Sorten aber wesentlich größer als beim Kauf fertiger Pflanzen. Man benötigt ein Anzuchtgefäß beispielsweise eine flache Saatschale oder kleine Töpfe, Anzuchterde und handelsübliche Aussaat- oder Anzuchterde. Herkömmliche Blumenerde ist für diese Zwecke nicht geeignet sie enthält in der Regel zu viel Dünger. Nun kann gesät werden.
- Anzuchtgefäß mit Aussaaterde befüllen
- Samen gleichmäßig darauf verteilen
- bei Vorkultur in Töpfen zwei Samenkörner pro Topf
- nur minimal mit Substrat oder Sand bedecken (Lichtkeimer)
- Substrat befeuchten, am besten überbrausen
- anschließend mit Folie oder Glasplatte abdecken
- an hellen und mäßig warmen Platz stellen
- während der Keimung gleichmäßig feucht halten
- Abdeckung täglich zur Belüftung entfernen
Bei Temperaturen von 10-15 Grad erfolgt die Keimung nach ein bis zwei Wochen. Sobald sich die Keimlinge zeigen, kann die Abdeckung komplett entfernt und die Pflanzen an einen helleren und kühleren Platz gestellt werden. Bekommen sie jetzt zu wenig Licht und stehen zu warm, schießen sie in die Höhe, weil sie nach Licht suchen. Also immer auf einen optimalen Standort achten und die Pflänzchen täglich zum Licht hin drehen.
Hinweis: Sollte es bei einer Vorkultur im Gewächshaus zu warm werden, ist es ratsam, die Pflanzen tagsüber ins Freie zu stellen.
Direktsaat
Pflücksalat kann natürlich auch direkt im Beet ausgesät werden, vorausgesetzt, es droht kein Frost mehr und es ist noch nicht zu warm. Am besten zieht man entsprechend lange Saatrillen in denen die Saat gleichmäßig verteilt wird. Alternativ kann man die Samen auch breitflächig auf dem Beet verteilen, als sogenannte Wurfsaat. Worauf man noch achten sollte:
- auf sonnigen bis halbschattigen Standort ohne Staunässe
- nährstoffreicher, lockerer, feinkrümeliger Boden
- Reihenabstände von mindestens 25-30 Zentimeter einhalten
- Saatgut dünn in 0,5-1 Zentimeter tiefen Saatrillen verteilen
- oder alle 25 Zentimeter ein Saatkorn, Pikieren entfällt
- maximal 0,5 Zentimeter mit Erde bedecken, zum Schutz vor Vogelfraß
- vorsichtig angießen und gleichmäßig feucht halten
- Boden anschließend mulchen
- verhindert zu starkes Aufheizen des Bodens
Wurden an demselben Platz in den vorangegangen Jahren bereits Korbblütler angebaut, sollte man einen anderen Platz für den Pflücksalat wählen. Eine Anbaupause von mindestens drei Jahren ist empfehlenswert. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Pflücksalat als Lückenfüller zwischen andere Gemüsearten zu säen, beispielsweise von:
Tipp: Für gleichmäßige Abstände zwischen den Saatrillen kann man einen handelsüblichen Rillenzieher verwenden. Hat man keinen zur Hand, bietet sich auch eine normale Harke an, auf deren Zinken man in entsprechendem Abstand zwei kurze Abschnitte eines alten Gartenschlauches steckt und diese dann durch die Erde zieht.
Jungpflanzen pikieren
Meist werden zu viele Sämlinge herangezogen, sodass diese vereinzelt werden müssen. Pikieren an sich erfordert etwas Fingerspitzengefühl und die richtigen Werkzeuge, um die feinen Wurzeln der Pflanzen nicht zu beschädigen oder sie am Wurzelansatz abzubrechen. Ein Pikierstab eignet sich dafür am besten. Alternativ bieten sich ein Bleistift oder kleiner Löffel an. Vorgezogene Pflänzchen setzt man zunächst in kleinere Töpfe oder Pflanzkästen um, im Beet müssen überzählige Jungpflanzen lediglich ausgedünnt bzw. entfernt werden. Entsorgen muss man diese aber nicht, sie können direkt verzehrt werden.
Vorgehensweise
Man sollte die empfindlichen Jungpflanzen weder zu früh noch zu spät vereinzeln. Bei zu frühem Umpflanzen könnten sie einen Schock erleiden und schlimmstenfalls eingehen, während sie eine zu späte Pflanzung in der Entwicklung hemmen kann, weil jetzt dringend benötigte Nährstoffe fehlen. Also besser den richtigen Zeitpunkt abwarten.
- ca. ein bis zwei Wochen nach der Aussaat pikieren
- sobald Ansätze erster „richtiger“ Blätter zu sehen sind
- kleine Töpfe mit frischer, nährstoffreicher Gartenerde befüllen
- Sämlinge mit Pikierstab vorsichtig aus Pflanzschale lösen
- Wurzelspitzen mit den Fingern abknipsen
- nicht zu tief einpflanzen, maximal bis zu den Keimblättern
- Erde um die Pflanzen herum andrücken, Setzlinge angießen
- aufkommende Unkräuter regelmäßig entfernen
Nachdem umgepflanzt wurde, ist Pflücksalat sehr pflegeleicht und unkompliziert. Das Einzige, was man unbedingt tun sollte, ist auf eine gleichmäßige Bewässerung der Pflanzen zu achten. Dann steht einer üppigen Ernte nicht mehr im Wege.
Tipp: Beim Einsetzen der Pflänzchen sollte man darauf achten, dass die Wurzeln gerade in die Erde kommen, ansonsten wachsen sie nicht so gut an.
Häufig gestellte Fragen
Die meisten Pflücksalate sind nicht winterhart. Dennoch gibt es Sorten, die nahezu den kompletten Winter mit entsprechenden Winterschutz im Beet bleiben können. Dazu gehören die Sorten ‚Winterlattughino‘ und ‚Red Salad Bowl‘.
Je nach Salatsorte können 6-20 Pflanzen in einen normalen Balkonkasten. Das liegt auch daran, dass Pflücksalat weniger Platz benötigt als beispielsweise Kopfsalat. In größeren Kästen kann er gegebenenfalls auch zweireihig gepflanzt werden.
Ja, das ist möglich, man sollte sie aber etwas tiefer einpflanzen.