Pilze trocknen: 4 Methoden, um sie haltbar zu machen
Manchmal fällt die Pilzernte so üppig aus, dass Trocknen die platzsparende Methode ist, sie zu konservieren. Dazu müssen die Pilze richtig vorbereitet werden, damit sie während des Trocknungsprozesses nicht schimmeln.
Auf den Punkt gebracht
- Pilze vor dem Trocknen säubern und in kleinere Stücke oder Scheiben schneiden
- Trocknen im Backrohr oder Dörrautomaten am schnellsten
- beim Lufttrocknen Pilze regelmäßig wenden
- Gefriertrocknen ist schonendste Methode
- bei ca. 70 °C trocknen
Inhaltsverzeichnis
Pilze vorbereiten
Damit Sie Pilze trocknen können, müssen sie von Schmutz gereinigt und auf Maden kontrolliert werden.
Pilze richtig reinigen:
- mit einem mittelfesten kleinen Pinsel locker sitzenden Schmutz entfernen
- mit einem kleinen Messer festen Schmutz vorsichtig abschaben
- Fraßstellen wegschneiden
Verwenden Sie zum Reinigen keinesfalls Wasser. Sind die Pilze oberflächlich feucht, können Sie sie mit einem Küchenpapier vorsichtig etwas trocken tupfen. Sind die Pilze zu feucht, ist die Gefahr groß, dass sie zu schimmeln beginnen.
Zum Reinigen ideal, ist ein Borstenpinsel. Die Borsten sind fest und er hat die ideale Breite, damit sie auch bei kleinen Pilzen alle Stellen gut erreichen können.
Die gereinigten Pilze schneiden Sie anschließen in Scheiben oder kleine Stücke. Kleine Stücke sind ideal, wenn die Pilze direkt zu einem Pulver verarbeiten wollen, weil sie schneller trocknen. Scheiben sollten Sie machen, wenn Sie beabsichtigen, die Pilze später zu rehydrieren. Ob bei Schwammpilzen der Schwamm ebenfalls entfernt werden muss, da scheiden sich die Geister. Bei älteren Exemplaren ist es in jedem Fall empfehlenswert den Schwamm zu entfernen, da sich dort schon Maden eingenistet haben können.
Pilze Trocknen im Backrohr
Die erste Methode ist das trocknen im Backrohr, was jeder einfach daheim nachmachen kann. Das Trocknen funktioniert sowohl bei Geräten mit Umluft als auch mit Ober- und Unterhitze. Mit Umluft geht es jedoch deutlich schneller.
Anleitung zum Trocknen im Backrohr:
- Backblech mit Backpapier auslegen
- Pilze in einer dünnen Schicht darauf verteilen
- Backrohr auf 50 bis 70 °C einstellen
- Tür leicht geöffnet lassen (Esslöffel einklemmen)
- Pilze alle 1 bis 2 Stunden wenden
Bei Ober-/Unterhitze können Sie die Temperatur um ca. 10 °C erhöhen. Um ein gleichmäßigeres Ergebnis zu erzielen, sollten Sie zudem die Pilze häufiger wenden.
Pilze an der Luft trocknen
Energiesparend ist das Trocknen an der Luft. Die Pilze dürfen dabei durchaus in der Sonne liegen, wodurch sie schneller trocken werden.
Anleitung zum Lufttrocknen:
- Pilze gleichmäßig auf einem Gitterrost verteilen
- Rost in die Sonne oder in den Halbschatten stellen
- auf ausreichende Belüftung von unten achten
- Pilze mindestens täglich wenden, bis sie vollständig trocken sind
Pilze im Dörrautomaten trocknen
Wer einen Dörrautomaten besitzt, kann darin die Pilze unkompliziert trocknen.
Anleitung zum Trocknen im Dörrautomaten:
- Pilze in einer dünnen Schicht verteilen
- Automat auf maximal 70 °C einstellen
- Lagen durchwechseln für ein gleichmäßigeres Ergebnis
Wie beim Trocknen auf dem Gitterrost können die Pilze auch im Dörrautomaten am Boden festkleben. Das können Sie verhindern, indem Sie die Böden mit Backpapier auslegen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Luft noch immer gut zirkulieren kann, damit die Pilze gleichmäßig trocknen und das Gerät nicht überhitzt.
Gefriertrocknung
Die Gefriertrocknung ist ausschließlich mit einem geeigneten Gerät möglich. Die Investitionskosten sind hoch, jedoch lohnenswert, wenn häufig Lebensmittel zum Konservieren getrocknet werden. Der Vorteil der Gefriertrocknung ist, dass das Aroma deutlich besser erhalten bleibt. Dadurch sind die Pilze auch länger lagerfähig und sind optisch schöner.
Ungeeignete Trockenmethoden
Nicht jede Methode ist zum Trocknen geeignet. Oft wird versucht an der falschen Ecke zu sparen und so werden Pilze beispielsweise auf Backblechen auf das Armaturenbrett von Autos gelegt. Der Innenraum von Fahrzeugen kann sich bei längerer Zeit in der Sonne deutlich über 80 °C erwärmen, was zu heiß für die Pilze wäre. Zudem ist die Bakterienbelastung in Innenräumen von Fahrzeugen hoch und die Pilze könnten durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit im Fahrzeug damit kontaminiert werden.
Nur begrenzt geeignet ist das Trocknen von Pilzen auf Schnüren. Dabei werden die Pilze bzw. Pilzstücken auf Fäden aufgefädelt und aufgehängt. Nachteilig wirkt sich hier der Faden aus, der Luftfeuchtigkeit aufnehmen kann. Um den Faden herum brauchen die Pilze oft länger, bis sie trocken sind. Zudem können sie sich einrollen bzw. einklappen, wodurch die Stücke oder Scheiben nicht gleichmäßig trocken. So können schnell Stücke übersehen werden, die nicht vollständig trocken sind und später in Vorratsbehältern zu schimmeln anfangen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, einige Pilze können durch das Trocknen zäh werden oder haben kaum noch Geschmack. Nicht geeignet zum Trocknen sind beispielsweise Pfifferlinge, die besser tiefgefroren konserviert werden. Für Egerlinge, Reizger oder Graukappen ist das Trocknen ebenfalls keine geeignete Methode zum Konservieren.
Ja, getrocknete Pilze können von Lebensmittelmotten befallen werden. Daher sollten Sie die getrockneten Pilze in luftdichten Behältern lagern oder Sie vakuumieren sie portionsweise ein. Beim portionsweise Abpacken haben Sie den Vorteil, sollte ein Vorratsschädling in der Packung sein, wird nur eine Packung befallen und nicht der gesamte Pilzvorrat.
Sind die Pilze richtig getrocknet und aufbewahrt, sind die Pilze ewig haltbar. Es kann passieren, dass sie optisch nach einiger Zeit nicht mehr so gut aussehen, der Geschmack bleibt jedoch erhalten. Notfalls können Sie Pilze in Stücken getrocknet noch später zu einem Pulver verarbeiten, wenn sie optisch nicht mehr so schön aussehen.