Was kostet ein Pool im Garten? | Kosten-ABC
Warme Sommer laden dazu ein, den eigenen Garten intensiv zu nutzen. Ein Pool rundet das Erholungsangebot ab. Aber welche Kosten entstehen eigentlich für die ersehnte Badegelegenheit? Unser Pool-Kosten-ABC klärt auf.
Auf den Punkt gebracht
- zum eigentlichen Pool kommen weitere Kosten für Vorbereitung und Versorgung hinzu
- auch moderate Betriebskosten summieren sich über die Jahre auf
- besonders günstige Anschaffungskosten ziehen häufig höhere Unterhaltungskosten nach sich
Inhaltsverzeichnis
Was gehört zum Poolbau?
Natürlich ist es bei der Anschaffung eines Pools nicht mit dem Kaufen und Auspacken getan. Damit Ihr Pool funktioniert, sind verschiedene Weitere Dinge erforderlich, die Sie sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich ihrer Relation zu den Gesamtkosten kennen sollten. Das nachfolgende Kosten-ABC verschafft Ihnen einen Überblick über typische Kostenfaktoren beim Poolbau:
Anschaffungskosten
Zuallererst schlagen die Anschaffungskosten, also die Kosten rund um die Errichtung des Pools im eigenen Garten, zu Buche:
Der Pool
Ob Quick-Up-Pool oder starres Schwimmbecken, ob Fix- und Fertig-Bausatz oder Baukastensystem, jede Badegelegenheit benötigt eine Konstruktion, aus der sich das wasserführende Becken ergibt.
- Anteil an Gesamtkosten: je nach Größe um 40 bis 70% der Anschaffungskosten
Erdarbeiten und Geländeanpassungen
Um Ihren Pool optimal aufstellen zu können, fallen in der Regel vorbereitende Arbeiten im Garten an. Dazu zählen:
- Schaffung einer ebenen Standfläche (bei oberirdischen Pools)
- Beseitigung störender Steine und anderer schadensverursachender Fremdkörper
- Errichtung einer Drainageschicht gegen Bodenfeuchte und Schimmelbildung von unten
- Optional: Leitungsgräben für Versorgungsleitungen
- Anteil an Gesamtkosten: von nahezu 0 bis 20 – 30%
ACHTUNG: Dieser Kostenpunkt ist je nach örtlichen Gegebenheiten und Bauart des Pools extrem breit aufgestellt und kann enorm variieren. Legen Sie daher Wert auf eine gewissenhafte Zusammenstellung der nötigen Arbeiten. Hilfe erhalten Sie beim Hersteller Ihres Pools.
Untergrundvorbereitung
Ist das Erdreich erst einmal vorbereitet, schützt eine Zwischenlage zwischen dem Untergrund und Ihrem Pool dessen Haut vor Verletzungen und Abnutzungserscheinungen durch Steinchen und andere Bestandteile des Bodens. Mögliche Ausführungen sind beispielsweise:
- Reißfeste Gewebeplane (sehr günstig)
- Gummimatte als Rollenware
- Spezielle Poolunterlage als Rollen- oder Plattenware
- Anteil an Gesamtkosten: 0 bis 10%
Strom- und Wasseranschluss
Je nach Lage im Garten und gewünschter Standzeit macht es Sinn, Wasser und Strom nicht nur als lose Leitung, sondern als dauerhafte Installation bis in Poolnähe zu verlegen.
- Anteil an Gesamtkosten: 0-20%
ACHTUNG: Insbesondere Elektroinstallationen dürfen nur von Fachkräften ausgeführt werden!
Pooltechnik – Pumpe und Filter
Alles, was über ein nur tageweise gefülltes Becken hinausgeht, kommt ohne Pooltechnik zur Wasserreinhaltung nicht mehr aus. Pumpen und Filtersysteme sind daher unerlässlich und ein zwingender Bestandteil Ihres Pools für den Garten.
- Anteil an Gesamtkosten: 10 bis 30% der Anschaffungskosten
Wetterschutz und Überwinterung
Ob es um die echte Überwinterung, oder auch nur den Schutz während nutzungsfreien Phasen geht, um die eine oder andere Form einer schützenden Abdeckung kommen Sie kaum herum.
- Anteil an Gesamtkosten: 3 bis 5%
Laufende Betriebskosten
Neben der Anschaffung des Pools sollten Sie ein zweites, mitunter deutlich vernachlässigtes Kostenpaket nicht aus den Augen lassen: Die Betriebskosten. Sie erscheinen mit vergleichsweise niedrigen Beträgen zunächst gering, summieren sich sowohl über einen Sommer, als auch über die gesamte Lebensdauer des Schwimmbeckens, zu einer stattlichen Summe auf. Vergessen Sie diesen Punkt bei der Kalkulation der Pool-Kosten also auf keinen Fall!
Wasser
Baden geht auch im eigenen Garten nur dann, wenn das Becken ausreichend mit Wasser gefüllt ist. Bei guter Pooltechnik ersparen Sie sich den regelmäßigen Wasseraustausch, so dass neben dem einmaligen Befüllen je Saison lediglich der Ausgleich der „Verluste“ durch Nutzung und Verdunstung hinzukommt.
- Anteil an Gesamtunterhaltung: bis 25%
Strom
Pumpen, die Steuerung und mitunter sogar eine Heizung verbrauchen elektrische Energie. Da die elektrischen Verbraucher entweder dauerhaft oder zumindest zu großen Anteilen der Nutzungszeiten in Betrieb sind, lauert hier einer der größten Kostenpunkte in Sachen Betriebskosten.
- Anteil an Gesamtunterhaltung: 10 bis 30%
Verbrauchsstoffe
Gängige Poolsysteme für den Hausgebrauch kommen nicht ohne eine ganze Spanne unterschiedlicher chemischer Produkte aus, der so genannten Poolchemie:
- Chlor (zur Wasserreinigung)
- pH-Wert-Heber (für optimale Funktion des Chlors)
- pH-Wert-Senker (für optimale Funktion des Chlors)
- Reinigungsmittel
- Optional: Algizide gegen Algenbildung (vor allem bei zu wenig Chlor im Wasser)
Hinzu kommen weitere Verbrauchsstoffe, wie beispielsweise Sand für die gebräuchlichste Filterform, den Sandfilter.
- Anteil an Gesamtunterhaltung: abhängig von Wasserwerten bis zu 60%
Beispielrechnung 1: Kosten Errichtung
Posten | Kosten in Euro | Anteil an Gesamtkosten in Prozent |
---|---|---|
Stahlwandpool (3,50 m x 5,00 m) | 6.500 | 60 |
Pumpen, Filter etc. (ergänzend zu Paketinhalt) | 2.000 | 18 |
Erdarbeiten (Planum und Drainageschicht) | 1.000 | 9 |
Bodenschutzmatte | 200 | 2 |
Stromanschluss | 500 | 5 |
Abdeckung | 600 | 5 |
GESAMTKOSTEN | 10.800 | 100 |
Beispielrechnung 2: Kosten Unterhalt
Posten | Kosten in Euro / Saison | Anteil an Gesamtkosten in Prozent |
---|---|---|
Wasserfüllung (ca. 20m3) | 80 | 22,5 |
Strom (bei ca. 5 Stunden Laufzeit / Tag, ca. 0,5 kW Leistung, ca. 100 Betriebstage / Saison) | 75 | 21 |
Poolchemie (Chlor, pH-Heber und -Senker etc.) | 150 | 42 |
Reinigungsmittel etc. | 50 | 14,5 |
GESAMTKOSTEN / SAISON | 355 | 100 |
Hinweis: Beide Rechnungen zu den Pool-Kosten sind ausdrücklich nur BEISPIELHAFT und sollen zur Orientierung dienen.
Häufig gestellte Fragen
Ohne das Wissen über Größe, Bauweise und auch Modell Ihres Wunsch-Pools lassen sich keine konkreten Zahlen angeben. Am besten wählen Sie zunächst ein konkretes Modell und bestimmen dann – ausgehend von den nun bekannten Kosten – die sonstigen Kostenfaktoren nach den angegebenen Anteilen.
Wie immer gibt es auch beim Thema Poolbau sehr günstige Angebote, aber auch besonders hochwertige, geradezu luxuriöse Lösungen mit hohen Kosten. Und das gilt für jeden einzelnen Kostenpunkt für sich genommen genauso, wie für das Gesamtpaket. Daher variiert die Zusammensetzung der Kostenanteile ebenso stark, wie es der Gesamtpreis ohnehin tut.
So lange Sie das Schwimmbad selbst aufstellen und alle Nebenarbeiten selbst ausführen, können Sie lediglich den jeweiligen Aufwand schätzen, oder für die Einzelpositionen möglichst konkrete Preise ermitteln. Lassen Sie das Becken dagegen von einem Fachunternehmen aufstellen, besteht die Möglichkeit eines Pauschalpreises einschließlich aller Nebenarbeiten.