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Porree

Porree, Zwiebeln, Lauch und Lauchzwiebeln – die Unterschiede

Zwiebeln aller Art gehören zur deutschen Küche dazu wie Kartoffeln und präsentieren sich in zahlreichen Varianten. Aufgrund ihrer tausendjährigen Nutzung finden sich unterschiedliche Handelsbezeichnungen und Synonyme für die verschiedenen Zwiebelpflanzen, die gerne einmal verwechselt werden. So findet sich als kleines Beispiel neben der klassischen Speisezwiebel der Porree, Frühlings- und Lauchzwiebeln. Doch was ist Lauch und was sind Zwiebeln? Die Unterschiede sind hier eindeutig und geben endgültig Aufschluss über die Frage – Was sind Porree, Zwiebeln, Lauch und Lauchzwiebeln?

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Alle sind Lauchgewächse

Trotz ihrer Unterschiede gehören all diese Gemüsearten in die Unterfamilie der Lauchgewächse, Allioideae, innerhalb der Spargelartigen. Spezieller gehören Sie zur Gattung Allium, die ausschließlich in den gemäßigten der Nordhalbkugel verbreitet ist und durch eine Besonderheit auffällt: das Alliin. Bei Alliin handelt es sich um eine schwefelige Aminosäure, die der Gattung ihr charakteristisches Aroma verleiht, das beim Anschneiden der Gewächse entsteht und zudem vielen Menschen Tränen in die Augen treibt. Zu den Laucharten gehören:

  • Zwiebel (Allium cepa)
  • Lauch (Allium ampeloprasum)
  • Winterzwiebel (Allium fistulosum)
  • Knoblauch (Allium sativum)
  • Schnittlauch (Allium schoenoprasum)
  • Bärlauch (Allium ursinum)
  • Riesenlauch (Allium giganteum)
  • Rakkyo (Allium chinense)

Die Arten der Gattung sind beliebte Nutzpflanzen, die vor allem in der mitteleuropäischen, nordafrikanischen und asiatischen Küche verwendet werden und dort für ihre antibakteriellen Eigenschaften bekannt sind. Sie gehören schon seit der Antike zum wichtigsten Gemüse für den Menschen, da sie über einen hohen Energiegehalt verfügen und sich gut für eine Vielzahl von Gerichte eignen. Das trifft auch auf den Porree, die Zwiebel und Frühlingszwiebel zu, die sich in vielerlei Hinsicht ähneln, aber an bestimmten Punkten leicht unterschieden werden können. Sie alle sind ausdauernde Pflanzen, die krautig wachsen und recht anspruchslos in Bezug auf die Pflege sind.

Zwiebelernte zur rechten Zeit einbringen

Hinweis: Schon bei den Germanen waren die Lauchgewächse bekannt. Aufgrund ihrer Heilwirkung wurden sie damals für den Namen einer Rune genutzt.

Zwiebel

Bei der klassischen Speise- oder Küchenzwiebel handelt es sich um eine Lauchart, die im Gegensatz zum typischen Lauch über eine Zwiebel als Speicherorgan verfügt. Sie wird im Handel meist ohne die die rohrförmigen Blätter angeboten und sind ein häufiger Anblick im Gemüsefach der Deutschen. Selbst Menschen, die nicht viel Gemüse essen, nutzen häufig Zwiebeln, da sie essentiell für zahlreiche Gerichte sind und durch ihr Aroma Fleisch geschmacklich abrunden. Im direkten Vergleich zu den Lauchzwiebeln und dem Porree bildet sie als einzige Lauchart eine verdickte Zwiebel. Der nächste Verwandte innerhalb der Gattung mit verdickter Zwiebel wäre der Knoblauch. Die Eigenschaften:

  • Trivialnamen: Zwiebellauch, Küchenzwiebel, Gartenzwiebel, Speisezwiebel, Sommerzwiebel, Gemeine Zwiebel, Hauszwiebel, zahlreiche weitere Namen, die regional unterschiedlich sind
  • bildet rohrförmige Blätter
  • müssen Sie schälen
  • bildet Zwiebeln
  • bildet runde Blüten in weißer Farbe
  • kann über Steckzwiebeln vermehrt werden
  • gibt es in verschiedenen Züchtungen, die Größe und Dicke der geernteten Zwiebel definieren
  • werden im Handel ohne Blätter angeboten
  • wirken roh reizend auf den Magen
  • Dämpfe können beim Schneiden Augen und Nase reizen

Sie erkennen die klassische Küchenzwiebel vor allem an ihrer runden, dicken Zwiebel, die von den Blättern getrennt und so im Handel angeboten wird. Auf dem Wochenmarkt und in ländlichen Gegenden werden die Zwiebeln häufig noch mit Blättern angeboten, da sich diese ebenfalls zum Kochen verwenden lassen, ähnlich wie bei den Lauchzwiebeln.

Aufgrund des enthaltenen ätherischen Öls aus Sulfid-Basis kommt es beim Schneiden der Zwiebel zur Bildung von Tränenflüssigkeit und um die Schärfe des Gemüses zu mindern ist es notwendig, diese zu kochen. Weiterhin sind sie in verschiedenen Größen zu finden, zum Beispiel die winzigen Silberzwiebeln und die recht großen Gemüsezwiebeln.

Winterzwiebel

Bei der Winterzwiebel, die unter diesem Namen eher weniger bekannt ist, handelt es sich jedoch um die Lauchzwiebeln oder auch Frühlingszwiebeln. Bei diesen handelt es sich nicht um die Speisezwiebel, die manchmal Winterzwiebel genannt wird, wenn diese im Herbst ausgesät werden, aber nicht die gleichen Eigenschaften wie die Frühlingszwiebel haben.

Lauchzwiebeln bilden ebenso wie der Lauch keine verdickte Zwiebel und werden am häufigsten für ihre Schlotten (Blätter der Frühlingszwiebeln) und die lange, dünne Zwiebel genutzt, die etwa die gleichen Stoffen wie die Speisezwiebel enthält. Bei ihr ist die enthaltene Menge aber anders verteilt:

  • Blätter enthalten mehr ätherische Öle
  • Zwiebel sanfter im Geschmack

Aufgrund der größeren Menge an ätherischen Ölen in den Schlotten sind diese viel schärfer als die Zwiebel selbst, doch noch nicht so scharf wie die Küchenzwiebel. Sie wird gerne in den ostasiatischen Regionen als hauptsächliche Zwiebel angebaut und nimmt hier sogar den zweiten Platz aller pflanzlichen Erzeugnisse hinter Reis ein. Die Wuchsform erinnert an eine Mischung aus Porree und Schnittlauch, doch ist hier die Blattform ähnlich den Gartenzwiebeln. Sie werden nicht über Zwiebeln vermehrt, sondern über Samen, die resistent gegen Frost sind und im Frühjahr austreiben und schon im April geerntet werden können. Weitere Eigenschaften:

  • Trivialnamen: Lauchzwiebeln, Frühlingszwiebeln, Jungzwiebel, Röhrenlauch, Frühlingslauch und weitere Namen, die regional unterschiedlich sind
  • bildet röhrenförmige Blätter
  • müssen Sie nicht kochen
  • bildet keine dicken Zwiebeln
  • bildet weiße Blüten aus
  • wird über Samen ausgesät
  • die gesamte Zwiebel wird im Handel angeboten
  • kommt nicht wildwachsend in Mitteleuropa vor
frisch geerntete Zwiebeln

Lauch

Beim klassischen Lauch handelt es sich eigentlich um Porree oder Porree. Diese beiden Namen bezeichnen die gleiche Pflanze und Porree war der eigentliche erste Name für Allium ampeloprasum, bis ab den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts das Wort Lauch Porree den Rang abgelaufen hat. Heute finden sich beide Namen im Handel. Der Wuchs von Porree ähnelt dem der Frühlingszwiebeln, indem sie selbst keine verdickte Zwiebel ausbildet und die ganze Pflanze genutzt wird. Der weiße Zwiebelkörper geht in die grünen Blätter über, die nicht rohrförmig, sondern flach und recht breit sind. Weitere Eigenschaften:

  • Trivialnamen: Porree, Porree, Winterlauch, Breitlauch, Gemeiner Lauch, Aschlauch und weitere regional unterschiedliche Bezeichnungen
  • bildet flache, lanzettliche Blätter
  • müssen Sie kochen
  • bildet weiße bis helle purpurne Blüte
  • bildet keine Zwiebel aus
  • wird über Samen ausgesät
  • gesamte Pflanze kann verwendet werde

Aufgrund ihrer Blattform hebt sie das stark von den anderen beiden Zwiebeln ab und erinnert mehr an Knoblauch- und Bärlauch-Blätter in länglicherer Form. Der Porree gehört zu den wichtigsten Kulturpflanzen der Antike und stellt noch heute ein schmackhaftes Gemüse für zahlreiche Gerichte dar. Der Geschmack ist aufgrund der Größe, sie ist mit Abstand das größte der drei beschriebenen Lauchgewächse, nicht so scharf, muss aber vorher gekocht werden, um überhaupt genießbar zu sein.


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