Gartenbewässerung: welche Pumpe für Zisternen?
Die Bewässerung nimmt einen enormen Anteil der anfallenden Gartenarbeiten ein. Eine Zisterne erlaubt Ihnen, Regenwasser für die Bewässerung einzusetzen. Allerdings sollte die verwendete Pumpe einige Voraussetzungen erfüllen.
Auf den Punkt gebracht
- Regenwasser zählt aus technischer Sicht wegen der enthaltenen Fremdstoffe als Grau- oder sogar Schmutzwasser
- die Kreiselpumpe hat sich heute für Regenwasser als Stand der Technik etabliert
- Saugpumpen können geschützt neben der Zisterne aufgestellt werden
- Tauchpumpen sind sehr flexibel, können aber nicht dauerhaft im Wasser verbleiben
Inhaltsverzeichnis
Anforderungen an die Pumpe
Um festzulegen, welche Pumpe für Ihre Zisterne und genau Ihren Einsatzfall ideal geeignet ist, sollten Sie sich jedoch zunächst vergegenwärtigen, welche Anforderungen durch die spezifische Form der Nutzung an das Gerät gestellt werden:
- sichere Funktionalität bei verunreinigtem (Regen-)Wasser
- Unempfindlichkeit gegen Algen etc.
- Beständigkeit gegen Temperaturschwankungen und Witterungseinflüsse
- Absicherung aller Bauteile gegen Feuchtigkeit (auch Anschlusskabel etc.), wie Nebel, Regen, Bodenfeuchte
- Kompatibilität mit gängigen Schlauch- und Leitungssystemen für die Gartenbewässerung
Welches Modell ist ideal?
Nachdem klar ist, was eine Pumpe für die Gartenbewässerung mittels Zisterne können muss, stellt sich die wesentliche Frage, welche Modelle die Voraussetzungen erfüllen.
Hinweis: Auf dem Markt finden sich unzählige Modelle an Pumpen mit der nötigen Eignung. Letztendlich lassen sich diese Modelle aber auf einige wenige Funktionsprinzipien zurückführen. Die Liste wird somit überschaubar und auch für Laien recht gut beherrschbar.
Die Kreiselpumpe
Vor den eigentlichen Pumpentypen schauen wir uns das technische Funktionsprinzip der Druckerzeugung an. Denn hier kommt bei nahezu allen für die Gartenbewässerung geeigneten Pumpen ein funktionaler Aufbau zur Anwendung: Die so genannte Kreiselpumpe.
Funktionsweise
Ein axial gelagertes Flügelrad rotiert und erzeugt über die Schaufeln des Rads den erforderlichen Druck. Je nach Größe der Schaufeln und des gesamten Flügelrads und der vorgesehenen Freiräume zwischen Flügelrad und Gehäuse ist diese Technik in der Lage, selbst größere Schmutz- und Fremdkörper schadfrei zu befördern.
Stärken und Schwächen
Diese Konstruktionsweise überzeugt durch einen ruhigen Lauf und somit eine hohe Lebensdauer. Gleichzeitig wird eine hohe Förderleistung erzielt, die auch verunreinigtes Wasser mitsamt Festkörpern beinhalten kann. Einfach konstruiert zeigt sie sich besonders wartungsarm und einfach in der Beseitigung von Störungen. Allerdings ist eine solche Pumpe nur begrenzt in der Lage, eigenständig Wasser anzusaugen. Entweder muss das System daher von der Pumpe her einmalig vor Inbetriebnahme mit Wasser gefüllt werden, oder aber der Ansaugweg ist hinsichtlich seiner Länge zumindest begrenzt.
Eine Funktionsweise – mehrere Typen
Auf Basis der Technik der Kreiselpumpe haben sich zumindest zwei bewährte und weit verbreitete Typen einer für die Gartenbewässerung geeigneten Pumpe herausgebildet:
Die Druckpumpe
Ein weit verbreiteter Pumpentyp ist die Druckpumpe. Meist freistehend platziert, verfügt sie über zwei Anschlüsse: Einen Zulauf für das zu fördernde Wasser und einen Ablauf für die Abgabe des Wassers. Diese Pumpe wird in aller Regel in einer bestehenden Leitungsverbindung zwischen Zisterne und Entnahmestelle platziert und vereint eine saugende mit einer drückenden Funktion. Vom Speicher herkommend wird das Wasser angesaugt. Ab dem Ausgang des Geräts erfolgt der Transport über den erzeugten Druck. Eine erste Vorfilterung gegen Schmutz und Fremdstoffe erfolgt meist direkt am Zulauf zum ansaugenden Schlauch, wo beispielsweise ein Sieb oder so genannter „Fangkorb“ montiert wird.
Vorteile:
- feste Installation möglich
- hohe Förderleistung
- keine besonderen Vorkehrungen (z.B. besonders große Zugangsöffnung) an der Zisterne nötig
- einfache Revisionierbarkeit durch gut zugängliche Aufstellorte
- keine besonderen technischen Anforderungen an Abdichtung etc. von Motor und Stromzufuhr
Nachteile:
- hoher Aufwand beim Aufbau und Standortwechsel
- hoher Zubehörbedarf mit Saug- und Druckschläuchen
Die Tauchpumpe
Eine Tauchpumpe ist eine besondere Form der Schmutzwasserpumpe. Sie wird nicht neben der Zisterne bzw. zwischen Wasserspeicher und Abgabeort aufgestellt. Stattdessen wird hier die gesamte Pumpentechnik an einem Seil direkt in das zu fördernde Wasser gehängt oder auf den Tankboden gestellt. Nötig ist dann lediglich noch ein Druckschlauch vom Aggregat wegführend, um das Wasser auch tatsächlich zum gewünschten Verbrauchsort zu befördern.
Vorteile:
- einfach und schnell versetzbar
- keine aufwändigen Saugschläuche nötig
- durch Lage unmittelbar im Wasser keine Befüllung nötig
- sehr geringe Lärmentwicklung wegen geräuschdämpfender Wirkung des Wassers
Nachteile:
- Größe und Förderleistung wegen Handhabbarkeit beim Einhängen in den Tank begrenzt
- für Revision oder Reparatur vollständige Entnahme nötig
- entsprechend großer Zugang zur Zisterne erforderlich
- bei dauerhaftem Verbleib im Wasserspeicher Gefahr der raschen Veralgung sowie Verschmutzung
Die Schwengelpumpe
Zuletzt sei an dieser Stelle noch eine Variante ohne Motor kurz vorgestellt: Die Schwengelpumpe. Hierbei handelt es sich entgegen der anderen motorbetriebenen Modelle nicht um eine Kreiselpumpe, sondern um eine Kolbenpumpe. Vergleichbar eine Luftpumpe wird bei jeder Bewegung des Pumpenarms eine Füllung des darunter angebrachten Kolbens befördert. Bei der Gegenbewegung füllt sich der Kolben erneut und der Prozess beginnt von neuem. Der Standort muss dabei direkt über der Zisterne gewählt werden, da das nach unten weisende Standrohr der Pumpe direkt ins Wasser weisen muss.
Hinweis: Diese Technik findet sich bei den allermeisten handbetriebenen Wasserpumpen. Bei entsprechender Wartung zeigt sie sich nahezu unzerstörbar. Einige Modelle sind bereits seit weit über 100 Jahren in Betrieb.
Vorteile:
- keine elektrische Anschlussleistung erforderlich
- umweltfreundlich, da emissionsfrei
- sehr robust und wartungsarm
Nachteile:
- hoher Aufwand für Förderleistung
- einfaches Versetzen nicht möglich
- kein automatisierter Betrieb möglich
Häufig gestellte Fragen
Selbstverständlich funktionieren mit entsprechenden Filtern auch Membranpumpen für die Wasserförderung im Garten. Allerdings leiden diese Geräte weit schneller unter Schmutz und Algenbildung. Zudem ist ihre Förderkapazität vergleichsweise gering.
Unter den bestehenden Pumpen finden sich sicherlich vereinzelt noch Pumpen, die auf die Kolbentechnik zurückgreifen. Bei aktuellen Modellen findet sich diese Bauweise dagegen nicht mehr, da das hohe Maß mechanischer Bauteile zu teuer wäre und einen zu hohen Wartungsaufwand nach sich ziehen würde.
Am interessantesten ist hierbei sicherlich, wie viel Wasser ein Gerät pro Minute transportieren kann. Allerdings hängt dieser Wert auch von den verwendeten Schläuchen, der Förderhöhe und -strecke ab. Daher bleibt nur der Griff zur Motorleistung, um die Dimension einzugrenzen: Gängige Pumpen für den Garteneinsatz bewegen sich meist zwischen 2.000 und 4.000 Watt.