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Quecke erkennen und bekämpfen: Vier Methoden

Quecke erkennen und bekämpfen: Vier Methoden
Quelle: Stefan.lefnaer, Elymus repens sl5, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Quecke kann im Garten schnell zu einem Alptraum für jeden Hobbygärtner werden. Sie ist ausdauernd und hartnäckig. Bei ihrer Bekämpfung kann viel Schweiß fließen. Nachfolgend die besten Methoden zur Bekämpfung.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Gemeine Quecke ist sehr konkurrenzfähig und hemmt die Entwicklung von Kulturpflanzen
  • Bekämpfung ist langwierig und verlangt Geduld
  • Rodung der Fläche, eines der effektivsten Methoden zur Bekämpfung
  • Einsatz von Totalherbiziden nicht empfehlenswert

Wurzelunkraut richtig erkennen

Zuerst kurz einige Ausführungen zur Gemeinen Quecke (Elymus repens), um sie besser zu erkennen. Das Wurzelunkraut, auch als Kriechquecke bekannt, gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Im Garten ist es sehr gefürchtet und auch schwer zu bekämpfen. Die schnelle Ausbreitung erfolgt durch unterirdisch wachsende Wurzelrhizome und im Herbst durch Samen. Dieser ist in der Erde lange keimfähig. Das Unkraut braucht für sein Wachstum viel Licht. In schattigen Lagen ist es nicht sehr lebensfähig. Daneben ist das Unkraut ein guter Wirt für verschiedene Pilzkrankheiten.

Quecke (Elymus repens)
Quelle: Matt Lavin from Bozeman, Montana, USA, Elymus repens (3739406828), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.0

Weitere Merkmale zum Erkennen der Quecke sind:

  • mehrjährig
  • verzweigte Wurzelausläufer waagerecht 3 bis 10 cm tief unter Erdoberfläche verlaufend
  • Rhizome von heller bis weißer Färbung
  • Wurzeln reichen bis 80 cm in die Tiefe
  • oberirdisch in Horsten wachsend
  • aufrechte Halme
  • Höhe von 50 bis 150 cm
  • Blüte zwischen Juni und August
  • zweireihige, locker stehende Blütenähren
  • grau – grün gefärbt
  • Samenbildung im zweiten Standjahr
  • liebt kalkhaltige und stickstoffreiche Böden

Nach dem Erkennen des Wurzelunkrauts auf den Beeten ist zielgerichtetes Handeln notwendig, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern und Schäden von Kulturpflanzen abzuwenden.

Hinweis:

Der jährliche Zuwachs der Wurzelausläufer kann bis zu einem Meter betragen. Aus einer einzigen Pflanze können jährlich bis zu 150 Tochterpflanzen entstehen.

Methoden zur Bekämpfung

Wenn Quecke sich erst einmal in Beeten und im Rasen angesiedelt hat, ist es immer verhältnismäßig schwer, diese wieder langfristig aus dem Garten zu verbannen. Mitunter ist sie teilweise nicht leicht zu erkennen, meist erst wenn sie größer ist, beispielsweise im Rasen. Aber dann ist es höchste Zeit, die Quecke zu bekämpfen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Mit der Zeit würde das Wurzelunkraut Nutz- und Zierpflanzen von den Beeten verdrängen. Für die Entfernung der Kriechquecke ist allerdings immer etwas Geduld und teilweise auch Muskelkraft erforderlich. Zum Bekämpfen und zur langfristigen Entfernung gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Per Hand entfernen

Ein einfaches Ausreißen oder Abhacken würde in diesem Fall nur einen kurzfristigen Erfolg bringen. Aus den tief verwurzelten Rhizomen würden ständig wieder neue Halme austreiben. Ebenfalls ist ein Fräsen oder Hacken der betroffenen Flächen nicht zu empfehlen, denn die Wurzelausläufer würden dabei zerkleinert und gelangen bzw. verbleiben im Boden. Aus jedem kleinen Wurzelstück kann eine neue Pflanze entstehen. Eine Bekämpfung per Hand ist eine langwierige Angelegenheit. Sie kann ein oder zwei Vegetationsperioden lang dauern, bis Erfolge sichtbar sind. Aber dennoch ist diese Methode am effektivsten.

Am besten wird dabei wie folgt vorgegangen:

  • Queckenpflanzen mit Grabegabel vorsichtig ausheben
  • alle Wurzeln dabei mitaufnehmen
  • anschließend verbleibende flache und lange Wurzeln aus dem Boden ziehen
  • jedes einzelne Wurzelstück entfernen

In der Regel ist der mit Quecke durchzogene Boden recht locker. Das bearbeitete Beet sollte anschließend eine Zeit lang brach liegen bleiben. Wichtig ist dabei, dass immer wieder auftretende Unkräuter entfernt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit die Pflanzen regelmäßig oberirdisch abzumähen. Auch so kann das Wurzelunkraut langfristig ausgehungert werden. Auf alle Fälle darf das Unkraut nicht zur Blüte kommen, sonst erfolgt eine Selbstaussaat. Weiterhin sollte eine Entsorgung der Wurzeln nicht auf dem Komposthaufen erfolgen. Dort können sie sich dann wieder ungehindert ausbreiten. Besser und sicherer ist eine Entsorgung im Restmüll. Anderseits können sie auch zur Zubereitung von Tee bei Husten und Erkältung verwendet werden.

Tipp:

Viele Hobbygärtner schwören darauf, auf diesen Flächen Kartoffeln anzupflanzen. Durch die Beschattung des Bodens durch die üppige Belaubung der Pflanzen soll ein Neuaustrieb verhindert werden. Ob es einen hundertprozentigen Erfolg gibt ist dabei allerdings fraglich. Einfach selbst probieren.

Luftdicht abdecken

Eine andere Möglichkeit besteht darin, der Quecke Licht und Luft zum Wachstum zu entziehen. Zum Einsatz kann hierbei Wellpappe kommen. Diese ist sehr umweltfreundlich, da sie innerhalb von 12 Monaten fast vollständig verrottet. Daneben erfüllt auch eine dicke, lichtundurchlässige Folie diese Aufgabe.

Dabei wird wie folgt vorgegangen:

  • Auslegung der Fläche im zeitigen Frühjahr
  • davor bodennah Halme abmähen
  • flächendeckend Wellpappe oder Mulchfolie ausbringen
  • mit dünnen Schicht Erde oder Rindenmulch bedecken
  • Abdeckung mindestens 12 Monate, auch länger belassen
  • Pflanzen samt Wurzeln ersticken
  • nach Abräumung der Fläche Düngung notwendig
  • gerade Wellpappe entzieht Boden Nährstoffe

Gründüngung sehr erfolgreich

Eine weitere Methode Quecken zu bekämpfen ist die Gründüngung. Diese unterdrückt erfolgreich den Queckenwuchs. Gleichzeitig werden dem Boden neue Nährstoffe für andere Pflanzen bereitgestellt.

Besonders geeignet dafür sind:

  • Winterwicke
  • Raps
  • Ölrettich
  • Buchweizen
  • Senf / Gelbsenf
  • Phacelia
  • Topinambur
  • Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Sie müssen dabei sehr dicht säen, damit dem Wurzelunkraut das Licht entzogen wird. Gute Erfolge können Sie auch mit Tagetes erzielen. Diese werden einfach rund um das Beet gepflanzt. Die Wurzelausscheidungen dieser Pflanzen werden von der Quecke nicht vertragen.

Weitere Pflanzen, welche eine weitere Ausbreitung des Unkrauts verhindern, sind:

  • Bergenien
  • Cotoneaster
  • Efeu
  • immergrünes Geißblatt
  • Thymian
  • Ringelblumen
Sand-Thymian, Feld-Thymian, Thymus serpyllum als Bodendecker
Sand-Thymian, Feld-Thymian, Thymus serpyllum

Tipp: Auf den Einsatz von Leguminosen sollten Sie verzichten, denn sie reichern den Boden mit Stickstoff zusätzlich an, was wiederum das Queckenwachstum begünstigt.

Einsatz von Herbiziden

Kurz ein paar Worte dazu, jedoch sollte der Umwelt zuliebe auf einen Einsatz verzichtet werden. Verwendung finden hier Totalherbizide. Es werden dadurch nicht nur die Unkräuter vernichtet, sondern auch Nutz- und Zierpflanzen. Der Einsatz sollte bei trockenem, warmem Wetter erfolgen. Der Wirkstoff wird in der Pflanze entfaltet und tötet sie bis zur Wurzel hin ab. Besser sind dabei stets Maßnahmen zur Vorbeugung der Ausbreitung von Quecken als die Bekämpfung mit Herbiziden.

Vorbeugende Maßnahmen

Rasenmäher

Zur Vorbeugung der Ausbreitung von diesen hartnäckigen Wurzelunkräutern gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Rasen mindestens einmal wöchentlich mähen
  • ausgewogene Düngung und Bewässerung der Flächen
  • bei Rasenflächen Setzung von Wurzelsperren oder Rasenkanten
  • Stickstoffüberdüngung des Bodens vermeiden
  • Quecken nicht untergraben
  • keine Lagerung der Wurzeln auf dem Kompost
  • frühzeitiges Erkennen des Unkrauts
  • nicht zur Blüte kommen lassen
  • bei Rasenanlage Verwendung von hochwertigem Saatgut
  • Vorsicht bei Düngung mit Pferde- und Rinderdung
  • Tiere fressen Gras, dadurch Ausbreitung möglich
  • in Beeten Aufbringung einer Mulchschicht
Warum sind Quecken so schwer zu bekämpfen?

Dieses Wurzelunkraut ist im Boden bis in Tiefen von 80 cm verwurzelt. Einfach nur abhacken oder ausreißen reicht hier nicht aus. Die Wurzeln müssen vollständig aus dem Boden entfernt werden. Schon aus dem kleinsten verbliebenen Wurzelstück erfolgt ein Neuaustrieb. Es heißt also ständig jäten, jäten, jäten. Bis zur Entfernung kann eine ganze Zeit vergehen.

Welche sind die besten Methoden zur Bekämpfung?

Am effektivsten ist die Entfernung der Unkräuter immer noch per Hand. Dazu werden die Pflanzen samt Wurzeln mit einer Grabegabel aus dem Boden gehoben. Anschließend müssen alle noch verbliebenen Wurzeln sorgfältig entfernt werden. Dies gilt auch für jeden Neuaustrieb.

Gibt es Hausmittel im Kampf gegen Quecke?

Manch Hobbygärtner schwört auf eine Lösung aus Essig oder Salz, oder einfach nur kochendem Wasser. Diese Mittel sind zwar effektiv. Wir möchten sie hier aber nicht empfehlen. Die Substanzen sind nicht sehr umweltfreundlich. Sie können ins Grundwasser gelangen und nebenbei beeinträchtigen sie die die Arbeit der im Boden vorhandenen Mikroorganismen nachhaltig.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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