Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Obstgarten » Kernobst » Quitte » Quittenernte: wann ist die beste Erntezeit für Quitten?

Quittenernte: wann ist die beste Erntezeit für Quitten?

Quittenernte

Quitten gehören dank ihres frischen, leicht bitteren Zitronenaromas zu den beliebtesten Früchten in den deutschen Gärten. Die aus dem Kaukasus stammende Frucht ist vor allem im Mittelmeerraum bekannt und hat keine Probleme in Deutschland zu gedeihen, was anschließend zur beliebten Quittenernte führt. Sie haben ebenfalls einen Quittenbaum in Ihrem Garten stehen und fragen sich nun, wann Sie die pelzigen, gelben Quitten denn nun ernten können?

Video-Tipp

Erntezeit von Quitten

Die Erntezeit der Quitte (wiss. Cydonia oblonga) ist stark abhängig vom Standort und der Witterung. Da sie eigentlich aus wärmeren Gebieten stammt, in der sie schneller reifen kann, können die Früchte überhaupt erst am Ende der Saison geerntet werden. Quitten verfügt über unterschiedliche Erntezeiten, die nah beieinander liegen und gerne ineinander übergehen. Wann Sie die Früchte ernten können, ist im Folgenden aufgeführt.

Quitten ernten
Quitten haben erst sehr spät im Jahr Saison.

Anfang Oktober

Anfang Oktober ist die Quittenernte in Deutschland nur möglich, wenn die Witterung mitspielt und die Pflege stimmt. Quitten sind äußerst sonnenhungrig und vertragen Kälte nur schlecht. Aus diesem Grund zeigen sich die Früchte im südwestlichem Deutschland wie Baden-Württemberg, der Pfalz und dem westlichen Bayern häufig zu Beginn des Oktobers. Ist das Wetter jedoch besonders rau, kann sich dieser Zeitpunkt weiter nach hinten verlagern.

Mitte bis Ende Oktober

Der Rest Deutschlands sieht Quitten meist erst ab der zweiten Oktoberhälfte und sogar häufig Ende Oktober und seltener Anfang November. Je nördlicher die Quitte wächst, desto länger benötigt sie zum Ausreifen der Früchte. Ebenso benötigt sie länger in Höhenlagen, die kühler wie das Flachland sind.

Der Oktober ist der typische Erntemonat für Quitte, die somit eine der letzten Früchte im Jahr überhaupt ist. Das macht sie aufgrund ihrer zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten zu einem Früchteboost über den Winter.

Tipp: Die einzelnen Erntezeiten der Quitte lassen sich verlängern, wenn Sie spät- und frühreifende Sorten wählen. Sie können zum Beispiel eine Sorte wählen, die Ende September geerntet werden kann, während eine andere Mitte Oktober und wieder eine andere Ende Oktober fertig ist, und so die möglichen Erträge deutlich erhöhen.

Reife Quitte erkennen

Reife Quitte am Baum
Reife Quitten lassen sich gut erkennen.

Die Erntezeit an sich, beschreibt bei der Quitte nicht direkt, wann sie geerntet werden sollte, sondern nur den Zeitraum, in welchem die Ernte möglich ist. Achten Sie auf die folgenden Punkte, die den perfekten Zeitpunkt für die Quittenernte bestimmen:

  • Farbe der Früchte
  • Flaum der Früchte
  • Nachtfröste

Zu Beginn der Fruchtausbildung und über die gesamte Zeit bis zur Ernte sind die Quittenfrüchte in einem hellen Grünton gehalten, der sich ab Ende September und Anfang Oktober immer mehr gelblich färbt. Sobald sich die Früchte gelb gefärbt haben, können sie geerntet werden. Jedoch intensivieren sie sich im Geschmack, wenn sie noch eine Weile hängen bleiben. Hier kommen die Nachtfröste ins Spiel. Sie können die Quittenernte ruhig hinauszögern, am besten bis der charakteristische Flaum abgefallen ist, doch sollte beim Einsetzen der ersten Nachtfröste eine sofortige Ernte erfolgen. Die Kälte sorgt für einen starken Aromaverlust.

Quitten verwenden

Des Weiteren ist für den Erntezeitpunkt der angedachte Zweck entscheidend, für den die Quitten Verwendung finden sollen:

  • Marmelade und Gelee: sofortige Ernte, da zu diesem Zeitpunkt der Gehalt an Pektinen am höchsten ist
  • Fruchtsäfte: so spät wie möglich, da sonst das Aroma für den Saft zu schwach ist
  • Kompott: je nach gewünschter Geschmacksintensivität
  • Likör: etwas früher wie Saft, sollte keinem Frost ausgesetzt werden
Quittenmarmelade
Quittenmarmelade

Das sind nur vage Anweisungen, doch helfen diese, das höchste Geschmackspotential aus den Früchten zu erhalten. Der Zeitpunkt der Ernte bleibt Ihnen in diesem Sinne selbst überlassen, nur müssen Sie auf die Farbe der Quitten und auf den ersten Nachtfrost achten, damit Sie weder zu früh noch zu spät ernten. Ein großer Vorteil an den Früchten ist die Möglichkeit, sie bis zu acht Wochen auf der Fensterbank nachreifen zu lassen. Dabei sollten Sie keine anderen Früchte berühren, da der Reifeprozess sonst negativ beeinflusst wird und mögliche Druckstellen entstehen, da Quitten äußerst empfindlich sind.

Tipp: Wenn Sie noch lange etwas von Ihrer Quittenernte haben wollen, oder eine ertragreiche Ernte hatten, sollten Sie den Rest aufbewahren. Bei einer Temperatur von etwa 2 °C lassen sich die Früchte problemlos für bis zu zwei Monate lagern, was für einen Großteil des Winters ausreicht.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
Scroll Up