Zum Inhalt springen
Startseite » Rasen » Rasenpflege » Rasen aerifizieren | Geräte & Anleitung

Rasen aerifizieren | Geräte & Anleitung

Rasen aerifizieren | Geräte & Anleitung

Ist der Boden stark verdichtet, sollten Sie Ihren Rasen aerifizieren. Welche Geräte für diesen Zweck am besten geeignet sind und wie aerifiziert wird, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • aerifiziert wird per Hand oder motorbetrieben
  • Gerät mit Spoons oder Spikes erhältlich
  • Geräteauswahl abhängig von Größe der Fläche

Geeignete Geräte

Wenn Sie den Rasen aerifizieren wollen, steht Ihnen eine große Auswahl an Geräten zur Verfügung. Das entsprechende Aerifiziergerät sollten Sie abhängig von der Größe der Rasenfläche auswählen, um das optimale Ergebnis zu erzielen.

Für kleine Gärten bieten sich aus diesem Grund zwei Varianten hervorragend an:

  • Rasenlüfterschuhe
  • Hand-Aerifizierer
Rasen lüften mit Rasenlüfterschuhen
Rasenlüfterschuhe

Rasenlüfterschuhe sind die günstigste Variante, um den Rasen zu lüften. Es handelt sich um Sandalen, die mit Spikes an der Sohle ausgerüstet sind, über die der Boden aufgelockert wird. Sie müssen je nach Modell mit Preisen von 20 bis 30 Euro rechnen. Der Hand-Aerifizier ist ab Preisen von 30 bis 150, abhängig von der Qualität, erhältlich und erinnert an eine Spatengabel. Beachten Sie, dass der Arbeitsaufwand mit diesen Geräten deutlich höher ist. Aus diesem Grund bieten sie sich nicht für große Rasenflächen an.

In diesem Fall sollten Sie auf die folgenden Varianten setzen:

  • Aerator
  • motorisierte Rasenlüfter

Bei einem Aerator handelt es sich um eine Walze, die mit Spoons oder Spikes zum Aerifizieren ausgestattet sind. Diese führen Sie per Hand über die Rasenfläche und die Walze kümmert sich durch die Bewegung um die Entlüftung des Bodens. Je nach Modell ähneln sie einem Rasenmäher und sind für Preise ab 150 Euro erhältlich. Motorisierte Rasenlüfter funktionieren wie Aeratoren, sind aber mit einem Motor ausgestattet, was den Arbeitsaufwand deutlich verringert. Abhängig von der Größe sind sie für mittlere bis sehr große Rasenflächen geeignet und können sogar von Traktoren gezogen werden. Erhältlich sind sie meist ab Preisen von mindestens 2.000 Euro.

Tipp:

Nicht zum Aerifizieren geeignet sind sogenannte Lüfterwalzen, die in Baumärkten und Online-Shops zu finden sind. Bei Lüfterwalzen handelt es sich um Bestandteile von Vertikutieren, die nicht für die tiefgründige Auflockerung des Bodens geeignet sind.

Spoons oder Spikes

Beim Aerifizieren geht es darum, den Boden in einer Tiefe von bis zu zehn Zentimetern zu löchern, um verdichtete Erde zu lockern und die Sauerstoffversorgung zu verbessern. Ausgestattet sind die Aerifiziergeräte aus diesem Grund entweder mit Hohlspoons oder Spikes. Bei Hohlspoons handelt es sich um Röhren, die nach dem Eindringen in den Boden Erdkegel an die Oberfläche befördern, die am Ende entfernt werden, was für eine gute Belüftung und Auflockerung des Bodens sorgt. Spikes dagegen sind im Grunde lange Stacheln, die beim Eindringen die Erde nur verdrängen. Zwar entstehen dadurch Löcher, was die Bodenqualität verbessert, die überschüssige Erde verbleibt aber im Boden. Das kann auf Dauer ebenfalls wieder zu Verdichtungen führen, was nicht ideal ist. Aus diesem Grund sind Hohlspoons besser zum Aerifizieren geeignet.

Materialien & Utensilien

Neben dem eigentlichen Aerifiziergerät benötigen Sie noch weitere Utensilien und Materialien, um den Rasen effektiv zu lüften. Sie können denn Rasen nicht einfach so mit dem Gerät bearbeiten, sondern müssen diesen vorbereiten und nach der Behandlung auffrischen.

Für den gesamten Prozess benötigen Sie aus diesem Grund die folgenden Materialien und Utensilien:

  • Rasenmäher
  • Schubkarre
  • Rechen
  • Besen
  • Quarzsand (Körnung 0-2)
  • festes Schuhwerk

Zeitpunkt

Wann ist der beste Zeitpunkt, um den Rasen zu lüften? Diese Frage stellen sich viele Rasenbesitzer. Der Zeitpunkt ist von zwei Faktoren abhängig:

  • Zustand des Rasens
  • Jahresabschnitt

Die Notwendigkeit den Rasen zu aerifizieren, bestimmt sich durch den Zustand der Rasenfläche. Das heißt, die folgenden Punkte deuten darauf hin, dass Sie den Rasen lüften sollten:

  • schlechter Rasenwuchs
  • dauerhaft nicht geschlossene Rasenfläche
  • Staunässe erkennbar (bspw. durch Pfützen)
  • Rasen mit viel Moos durchsetzt
  • überall Breitwegerich (Plantago major) sichtbar
  • unangenehmer Modergeruch vernehmbar
kahle Stellen im Rasen

Besonders häufig haben Sie mit diesen Problemen zu kämpfen, wenn es sich um einen schweren Boden handelt. Diese müssen Sie im Durchschnitt häufiger aerifizieren als leichtere Böden. Wenn Sie sich dafür entscheiden, den Rasen zu aerifizieren, bieten sich die folgenden Termine dafür am besten an:

  • schwach beansprucht: März bis April und September bis Oktober
  • stark beansprucht: März bis Oktober alle 4 Wochen

Hinweis:

Achten Sie ebenfalls darauf, nicht direkt nach starken Regenfällen oder Frost den Rasen zu aerifizieren. Nasse oder gefrorene Erde lässt sich deutlich schwerer entfernen und erhöht den Arbeitsaufwand ungemein.

Rasen lüften: Anleitung

Sobald der Zeitpunkt zum Aerifizieren gekommen ist, können Sie sofort loslegen. Die folgende Anleitung wird Ihnen beim Lüften behilflich sein:

Rasen aerifizieren
  • Rasen gründlich mähen
  • Rasenschnitt entfernen
  • Rasenfläche mit Aerifiziergerät bearbeiten
  • etwa 200 Löcher pro m² notwendig
  • Gerät in Bahnen über Rasenfläche führen
  • nicht auf Erdkegel treten
  • Erdkegel am Ende einsammeln und entsorgen
  • Rasenfläche sanden
  • pro m² etwa 5 l Sand ausbringen
  • gründlich in Löcher kehren
  • zum Abschluss Rasen ausgiebig wässern

Weitere Tipps für Ihren Rasen

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Unterschied zum Vertikutieren?

Beim Vertikutieren wird der Rasenfilz entfernt, der sich über einen längeren Zeitraum bilden konnte und die Atmungsfähigkeit der Rasenfläche einschränkt. Rasenfilz wirkt sich zudem negativ auf die Nährstoff- und Wasserversorgung des Rasens aus, was die Pflege erschwert. Das Vertikutieren reicht nicht immer aus, was das Aerifizieren zu einer Notwendigkeit bei besonders stark beanspruchten oder vernachlässigten Rasenflächen macht.

Wie wird die überschüssige Erde entsorgt?

Nach dem Aerifizieren sind zahlreiche Erdkegel auf dem Rasen zu sehen, die Sie auf jeden Fall entsorgen sollten. Die Erde wird für die weitere Verwendung einfach auf den Kompost gegeben, wodurch überschüssige Feuchtigkeit gebunden und die Rotte unterstützt wird.

Um was handelt es sich beim Topdressing?

Das Topdressing ist eine erweiterte Variante des Sandens, um den Rasen mit deutlich mehr Nährstoffen zu versorgen. Der Sand wird dabei mit einem Dünger als Nährstofflieferant und Nachsaat vermischt, damit mögliche Lücken im Rasen geschlossen werden. Achten Sie beim Topdressing darauf, nicht zu viel Dünger zu verwenden. Die Sandmenge verändert sich nicht.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
Scroll Up