Rasenprobleme: 5 typische Schadensbilder am Rasen
Rasen muss ausgiebig gepflegt werden, da sonst zahlreiche Probleme auftreten können, die sie unansehnlicher oder gar krank machen. 5 Schadensbilder sind bekannt, gegen die Sie etwas unternehmen müssen.
Auf den Punkt gebracht
- Unkraut und gehört zu den häufigsten Schadensbildern an Rasenflächen
- Lücken treten aufgrund intensiver Belastung oder einem Nährstoffmangel auf
- Verfärbungen sind typisch für Rasenflächen, die unter Trockenheit, sauren Böden oder an einem Nährstoffüberschuss leiden
- Moose sind ebenfalls häufig anzutreffen
- zahlreiche Pilzkrankheiten wirken sich negativ auf die Gesundheit des Rasens aus
Unkräuter
Probleme im Rasen hängen häufig direkt mit Unkraut zusammen. Zahlreiche Unkräuter verbreiten sich durch den Wind in Ihrem Garten und sorgen dafür, dass die Gräser mit ihnen um Nährstoffe, Licht und Wasser konkurrieren müssen. Zu den typischsten Pflanzen, die als Unkräuter angesehen werden, gehört diese kleine Auswahl:
- Klee (Trifolium)
- Quecken (Elymus)
- Löwenzahn (Taraxacum)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)
Zwar fügen sie nicht unbedingt Ihrem Rasen Schaden zu, dennoch empfinden die Pflänzchen viele Gärtner als störend. Die Ursachen für den Erfolg der Pflanzen, darunter zahlreiche Wildkräuter, liegt meist an einer zu niedrig geschnittenen Rasenfläche, die zusätzlich unter einem Nährstoffmangel leidet. Wurde zudem qualitativ schlechtes Saatgut verwendet, haben die Unkräuter freie Bahn. Um mögliche Probleme mit den Unkräutern zu umgehen, müssen Sie sie entfernen. Die folgenden Maßnahmen helfen dabei:
- Unkraut ausstechen
- Unkrautvernichtungsmittel nutzen
Hinweis: Sie können den Unkräutern vorbeugen, indem Sie die Rasenfläche regelmäßig mähen und auf einer Höhe von drei bis fünf Zentimetern halten. Zusätzlich sollten Sie hochwertiges Saatgut verwenden, damit die Gräser gegen die Unkräuter ankommen.
Lücken
Lücken in Rasenflächen entstehen, wenn sie stark belastet und unterversorgt mit Nährstoffen sind. Besonders betroffen sind Spiel- und Sportrasen. Selbst Gegenstände wie eine Regentonne können für diesen Zustand verantwortlich sein. Ist das der Fall, müssen die Stellen ausgebessert und mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden. Nur so lässt sich die Rasenfläche schließen, da die betroffenen Stellen nicht mehr nachwachsen können. Mit Saatgut gelingt das auf die folgende Weise:
- Rasen mähen
- befallene Stellen gut auflockern
- dafür einen Vertikutierer nutzen
- hochwertiges Saatgut verteilen
- feinen Kompost verstreuen
- ausgiebig wässern
- reparierte Stellen für etwa 4 Wochen nicht betreten
Alternativ können Sie ein passendes Rasenpflaster oder Rollrasen verwenden. Rasenpflaster werden auf den vorbereiteten Untergrund aufgetragen, während der Rollrasen erst aufgetragen werden kann, nachdem die Grasnarbe etwa zwei Zentimeter tief abgetragen wurde. Vergessen Sie nicht die Bodenvorbereitung, bevor Sie den Rollrasen verlegen, damit der Schaden nicht erneut auftritt.
Hinweis: Achten Sie bei der Aussaat eines neuen Rasens unbedingt darauf, die Samen gründlich zu verteilen. Für diesen Zweck bietet sich der Einsatz eines Streuwagens an.
Rasenverfärbungen
Neben Lücken und Unkraut gehören Grasverfärbungen zu den klassischen Problemen, mit denen Sie sich auseinandersetzen müssen. Die Verfärbungen richten deutlich mehr Schaden an, als viele Gärtner denken, da sie auf einen Mangel oder eine Problematik hinweisen, die mit der Zeit gefährliche Ausmaße für die Rasengräser annehmen kann. Das zeigt sich durch gelbliche oder bräunliche Verfärbungen, die einzelne Abschnitte oder die gesamte Fläche befallen können. Die häufigste Ursache sind Trockenschäden. Wenn Sie mit diesen zu kämpfen haben, müssen Sie schnell handeln, da Rasenflächen schneller unter Trockenheit als andere Teile des Gartens leiden. Sie gehen wie folgt gegen Trockenschäden vor:
- mit Vertikutierer oder Harke betroffene Grasnarbe entfernen
- freigelegte Stellen reparieren (siehe Abschnitt „Lücken“)
- Rasen danach gut wässern
- 1. Mähen: 4 – 7 Tage später
- 2. Mähen: 4 Wochen später
Ein weiteres Problem kann ein zu geringer pH-Wert sein. Führen Sie in diesem Fall eine Bodenanalyse durch um zu überprüfen, ob der pH-Wert unter 5,5 liegt. Falls ja, kalken Sie ihn mit Gartenkalk nach den folgenden Angaben:
- sandige Böden: 150 – 200 Gramm pro Quadratmeter
- lehmige Böden: 300 – 350 Gramm pro Quadratmeter
Vergessen Sie nicht, die verdichteten Böden aufzulockern, da diese meist der Grund für saures Erdreich sind. Zu guter Letzt sollten Sie einen Blick auf den verabreichten Dünger werfen. Düngen Sie zu viel, kommt es ebenfalls zu Rasenverfärbungen, da die Gräser mit dem Nährstoffüberschuss nicht klarkommen. Die Halme verbrennen schlichtweg, was durch die Verfärbungen sichtbar wird. Steigen Sie auf einen Langzeitdünger um und wässern Sie die Rasenfläche gut, um die Düngermenge zu reduzieren.
Moose
Eine weitere Problematik für Rasenflächen stellen Moose dar, die Sie bekämpfen müssen. Das Probleme: Die Auslöser für die Ansiedlung im Rasen sind zahlreich. Es kommt nicht selten vor, dass nicht nur eine Ursache vorliegt. Zu den typischen gehören:
- verdichtete, feuchte Böden
- zu tief gemäht
- nährstoffarme Böden
- schattige Lagen
- niedriger pH-Wert unter 5,0
Wie Sie sehen, sind diese auf Pflegefehler oder eine schlechte Vorbereitung des Bodens beim Anlegen des Rasens zurückzuführen. Wenn Sie Moose beseitigen wollen, sollten Sie den Rasen auf die genannten Probleme untersuchen, idealerweise durch eine Bodenanalyse. Besonders wichtig ist diese für die Ermittlung des pH-Werts, falls dieser erhöht werden muss. Für die anderen Auslöser müssen Sie entsprechende Maßnahmen anwenden. Das heißt, wenn zum Beispiel schattige Stellen das Problem sind, sollten Sie die dortigen Schattenspender entfernen, falls möglich. Ansonsten müssen Sie sich an dieser Stelle mit dem Moos anfreunden oder die Grasnarbe dort entfernen und den Platz anderweitig nutzen. Verdichtete Böden werden aufgefrischt und nährstoffarme mit einer Düngung versorgt. Das Moos bekämpfen Sie mit den folgenden Maßnahmen:
- zweimal jährlich vertikutieren
- Zeitpunkt: Frühling, Sommer
- Moosvernichter nutzen und nach Herstellerangaben verwenden
- ausreichend düngen
- Halmhöhe des Rasens sollte mindestens 3 Zentimeter betragen
Pilzkrankheiten
Die größten Probleme bei Rasen, die Sie bekämpfen und vorbeugen müssen, sind Pilzkrankheiten. Besonders gefährlich sind der Schneeschimmel (Microdochium nivale) und die Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis). Schneeschimmel bildet Flecken mit einer Größe von bis zu 25 Zentimetern, die feucht, faulig und graubraun sind. Mit der Zeit können sie ineinander verlaufen. Sie treten häufig bei Temperaturen unter 10°C auf, wenn es feucht ist. Aus diesem Grund breitet er sich im Winter schlagartig unter dem Schnee aus. Sie müssen dem Schneeschimmel durch die folgenden Maßnahmen vorbeugen:
- dauerfeuchte Rasenflächen vermeiden
- feuchtes Laub im Herbst entfernen
- Bodendurchlässigkeit verbessern: vertikutieren, sanden
- Herbstdüngung mit Magnesium und Kalium
Im Vergleich zum Schneeschimmel ist die Rotspitzigkeit direkt behandelbar. Erkennbar ist die Krankheit an gelben Flecken im Rasen, die unförmig und unregelmäßig auftreten. Die befallenen Blätter bilden bei genauerem Hinsehen ein rotes Stroma aus. Ebenso ist es möglich, dass ein Myzel gebildet wird. Grund sind ein Nährstoffmangel von Ende Frühling bis Anfang Herbst, wodurch die Gräser geschwächt sind. Die Pilze schlagen bei Temperaturen von 15°C bis 30°C und feuchten Witterungsverhältnissen zu. Bekämpfen lassen sie sich auf die folgende Weise:
- Rasen düngen
- Langzeitdünger verwenden
- Stickstoffdüngung besonders wichtig
- Stickstoff-Dosierung: 5 Gramm pro Quadratmeter
Da die Gräser nach der Düngung wieder gesund werden, müssen Sie die befallenen Stellen nicht entfernen.
Hinweis: Seltener wächst ein brauner Pilz im Rasen, der Nelken-Schwindling (Marasmius oreades), der in größeren Gruppen als Hufeisen oder Kreis auftaucht. Entfernen oder ernten Sie die essbaren Pilze und mähen Sie den Rasen regelmäßig auf eine Halmhöhe von minimal drei bis fünf Zentimetern zurück.
Häufig gestellte Fragen
Vorbeugen können Sie den Problemen, indem Sie die Rasenfläche dreimal im Jahr mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Ideal geeignet sind organische Langzeitrasendünger, deren Nährstoffe auf die Anforderungen der Gräser abgestimmt sind. Sie düngen zu Beginn der Saison von März bis April (100 Gramm pro Quadratmeter), Ende Mai bis Mitte Juni (50 Gramm pro Quadratmeter) und im August (50 Gramm pro Quadratmeter). Niemals bei starkem Sonnenschein düngen.
Nicht selten entdecken Sie plötzlich Löcher in Ihrem Rasen, die aufgrund der unterschiedlichsten Ursachen entstehen können. Das Problem: Der Rasen wird an solch einer Stelle zerstört. In diesem Fall müssen Sie die betroffene Stelle auflockern und frische Erde nachfüllen. Zur Erde wird frische Rasensaat dazugegeben, damit sich die Stelle wieder erholt und aufgefüllt wird. Bei Bedarf düngen oder ein vorgedüngtes Substrat nutzen.
Falls Sie plötzlich solche Flecken entdecken, die immer wieder an der gleichen Stelle auftreten, ist die Antwort Urin. In den meisten Fällen handelt es sich um Urin von Hunden, die Ihren Rasen markieren. Natürlich kann es sich ebenfalls um Katzenurin handeln. Leider hilft hierbei nur eine Reparatur des Rasens, da der Schaden irreparabel ist. Zusätzlich sollten Sie Hundebesitzer darauf hinweisen, ihre Tiere nicht auf ihren Rasen urinieren zu lassen.
Ja, Rasenflächen können von Schädlingen befallen werden. Es handelt sich hauptsächlich um Insekten wie Maikäfer (Melolontha), Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola) oder die Sumpfschnake (Tipula paludosa). Diesen können Sie mit Nematoden zu Leibe rücken, die die im Boden heranwachsenden Larven töten. Ebenfalls können Sie einen Maulwurf- oder Wühlmaus-Befall entdecken. Wenden Sie Lebendfallen oder Methoden zum Vertreiben der Tiere an, damit sie nicht verletzt oder getötet werden.