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Rasen/Rollrasen auf Beton: so viel Erde ist notwendig

Rasen/Rollrasen auf Beton verlegen

Um Rasen auf einem Untergrund aus Beton zu säen, ist etwas Substrat erforderlich, damit sich das Gras verwurzeln kann. Je nach Oberfläche kann eine Unterkonstruktion notwendig sein, um die Betonfläche zu schützen.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Betonfläche auf ihre Tragfähigkeit hin prüfen
  • Trennschicht und Drainage aufbringen
  • unkrautfreie Substrate nutzen
  • Rasensamen mit Streuwagen gleichmäßig verteilen
  • Rollrasen immer mit Walze andrücken

Tragfähigkeit

Befindet sich unter der Betonschicht ein Gebäude wie ein Keller, müssen Sie unbedingt vorab feststellen lassen, wie gut die Tragfähigkeit der Betonschicht ist. Oft dürfen Betonuntergründe nicht zu stark belastet werden, weil es sich lediglich um eine dünne Decke handelt. In diesem Fall dürfen nur spezielle Substrate benutzt oder Erde dünn aufgeschüttet werden.

Rasen neben Betonplatten

Hinweis: Wollen Sie beispielsweise eine alte Zufahrt, die Sie nicht mehr nutzen begrünen, dann benötigen Sie keine statischen Informationen.

Trennschicht und Drainage

Wollen Sie beispielsweise eine Dachterrasse oder einen ebenerdigen Keller mit Rasen begrünen, ist es wichtig, dass der Beton darunter geschützt wird. Anderenfalls kann im Laufe der Zeit Wasser eindringen und bereits ein winziger Riss kann durch gefrierendes Wasser schwere Schäden zur Folge haben.

Damit dies nicht der Fall ist, muss eine Trennfolie zwischen Beton und Substrat aufgebracht werden. Je nach Fläche kann es zusätzlich erforderlich sein, für eine geeignete Entwässerung zu sorgen, damit sich keine Staunässe bildet.

Auf der Trennfolie wird dann eine Drainage aufgeschüttet. Diese besteht in der Regel aus einer Kiesschicht. Wichtig ist, dass es ausreichend Möglichkeiten gibt, dass das Wasser abfließen kann. Sind noch keine Abläufe auf der Betonoberfläche integriert, müssen diese baulich noch vor dem Auftragen des Substrates geschaffen werden.

Querschnitt Rasen auf Beton mit Drainagesystem

Hinweis: Wollen Sie einen Rasen auf einer alten Betonoberfläche, die keine Funktion mehr hat, müssen Sie zwar keine Trennfolie aufbringen, allerdings ist auch ein Wasserablauf unverzichtbar. In diesem Fall ist es ausreichend, wenn Sie in den Beton verteilt Löcher bohren, damit das Wasser im Boden versickern kann.

Substratart und -stärke

Rasen, egal ob es sich um Saatgut oder fertigen Rollrasen handelt, hat eine Wurzeltiefe von einigen wenigen Zentimetern. Theoretisch würde eine Schicht von 5 cm Substrat auf dem Beton für Rasen reichen, allerdings müssten Sie täglich mehrmals wässern, weil der Boden zu schnell austrocknet.

Um den Pflegeaufwand in Grenzen zu halten, sollten Sie daher mindestens eine reine Erdschicht von 20 – 30 cm aufschütten.

Geeignete Substrate sind:

  • Mutterboden
  • Komposterde
  • Rasenerde mit einem hohen organischen Anteil
Hände voller Mutterboden

Hinweis: Wenn Sie Mutterboden verwenden, sollte dieser ebenfalls aus dem Kompostwerk kommen. Dieser wird vorher speziell aufbereitet, damit er weitgehend frei von Unkrautsamen ist.

Ungeeignet für große Flächen ist beispielsweise Blumenerde. Sie ist zu locker und würde einsinken. Dadurch wird der Boden später uneben.

Menge berechnen

Wie viel Erde Sie benötigen, ist abhängig davon, welches Substrat sie wählen. Einfluss auf die Menge und das Gewicht hat die Körnung des Substrates und der Feuchtigkeitsgehalt. Erden haben meist eine feine Körnung und ein entsprechend hohes Gewicht. Durchschnittlich wird bei einem Mutterboden von einer Körnung von bis zu 15 mm ausgegangen.

Für einen Quadratmeter bei einer Dicke von 20 cm ergibt sich pro Quadratmeter aus 1 Meter x 1 Meter x 0,2 Meter ein Volumen von 0,2 Kubikmeter.

Bei einer Körnung von bis zu 15 mm entspricht dies rund 200 Litern an Substrat pro Quadratmeter. Je nach Feuchtigkeitsgehalt des Substrates ergibt sich daraus ein Gewicht von rund 170 kg pro Quadratmeter.

Formel zur Berechnung der Erdmenge

Eine spezielle Rasenerde ist noch etwas feinkörniger. Sie hat in der Regel ein höheres Eigengewicht und pro Quadratmeter können dies bei einer Stärke von 20 cm um die 190 kg sein.

Hinweis: Beim Säen oder Verlegen des Rasens muss der Boden immer gewalzt werden. Dadurch verliert der Boden an Volumen, weshalb es sinnvoll ist pro Quadratmeter noch für das gewünschte Substrat 12% aufzuschlagen um auf die benötigte Stärke von mindestens 20 cm zu kommen.

Boden vorbereiten

Sobald die Betonfläche vorbereitet ist, wird darauf die Erde verteilt für den Rasen. Wichtig ist, dass die Fläche eben ist – arbeiten Sie hier gegebenenfalls mit einer Wasserwaage – und Sie dem Boden einige Tage Zeit geben, sich zu setzen.

Sie können bereits vorab einmal mit einer Walze drüber gehen, um den Boden etwas zu verdichten.

Rasen säen

Wählen Sie für die Aussaat einen Zeitraum, in dem Regen angekündigt ist. Das erhöht die Chance, dass die Samen keimen und erspart Ihnen Arbeit beim Wässern.

Rasen richtig säen:

  • Boden mit Rechen leicht lockern
  • Rasensamen gleichmäßig über die Fläche verteilen
  • Rasensamen mit einer Walze andrücken
  • Fläche wässern
Rasen walzen

Haben Sie versehentlich zu dicht gesägt, können Sie die Samen mit einem Rechen oder einer Harke über den umliegenden Bereich verteilen.

Rollrasen verlegen

Wählen Sie einen Rollrasen, hat dies den Vorteil, dass Sie lediglich eine optimale Grasnarbe verlegen müssen. Das verkürzt die Zeit deutlich, bis Sie die Fläche betreten können.

Rollrasen richtig verlegen:

  • Fläche mit einem Rechen oberflächlich lockern
  • Starterdünger verteilen
  • Fläche wässern
  • Rollrasen gleichmäßig und bündig verlegen
  • Rasen mit einer Walze andrücken
Rollrasen verlegen

Hinweis: Verlegen Sie Rollrasen unverzüglich, nachdem Sie ihn gekauft haben oder er geliefert wurde. Der Rasen kann nur wenige Tage ohne den Kontakt zum Boden überstehen, ohne Schaden zu nehmen.

Häufig gestellte Fragen

Wie häufig muss der Rasen anfangs gewässert werden?

Der Rollrasen müssen Sie in den ersten 14 Tagen täglich wässern. Gesäter Rasen muss sogar bis zu vier Wochen regelmäßig gewässert werden.

Wann kann ich den Rasen das erste Mal mähen?

Bei Rollrasen müssen Sie meist schon nach zehn Tagen das erste Mal mähen. Wie lange es bei gesätem Rasen dauert, bis Sie das erste Mal mähen können, ist von den Wuchsbedingungen abhängig. Sobald er eine Höhe von ca. 10 cm erreicht hat, können Sie das erste Mal mähen.

Welches Substrat kann ich bei geringer Tragfähigkeit nutzen?

Es gibt Dachgartensubstrate, die ein geringes Eigengewicht haben. Sie bestehen in der Regel aus etwas Erde und einer Mischung unterschiedlicher leichter Gesteinsarten. Bei der Verwendung eines solchen Substrates empfiehlt es sich Rollrasen zu verlegen, da damit die Fläche gleichmäßiger wird.

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