Zum Inhalt springen
Startseite » Rasen » Rasen anlegen » Rasen wächst ungleichmäßig an: was tun?

Rasen wächst ungleichmäßig an: was tun?

Rasen wächst ungleichmäßig an: was tun?

Ein gesunder, großflächiger Rasen ist der Traum vieler Hobbygärtner. Doch in der Realität sieht das oft anders aus, die Gräser wachsen unterschiedlich dicht und lückenhaft. Aber was sind die Ursachen für einen ungleichmäßig wachsenden Rasen?

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Rasenflächen benötigen rund ums Jahr Pflege
  • unzureichende Pflege kann Rasen schnell krank aussehen lassen
  • er wächst ungleichmäßig, unterschiedlich dicht und schnell, oder wurzelt nicht an
  • verantwortlich können minderwertige Rasensaat, uneinheitliche Bodenbestandteile, ungünstige Standortbedingungen sowie Dünge- oder Bewässerungsschäden sein

Ungleichmäßigen Wuchs richtig bewerten

Innerhalb einer Rasenfläche kann es stellenweise oder großflächig zu unterschiedlichem Wuchs kommen, sowohl in der Dichte als auch der Wuchsgeschwindigkeit. Er kann an einigen Stellen mehr oder weniger dichter und schneller wachsen als an anderen. Teilweise kommt es auch vor, dass Teile der Rasenfläche unterschiedlich stark beschattet sind. Schatten lässt die Gräser anders wachsen. Das wiederum kann zu Farbunterschieden führen. Neben Schatten können auch eine zu hohe Bodendichte und/oder die Nährstoffverteilung im Boden einen ungleichmäßigen Wuchs zur Folge haben.

Rasenerde berechnen

Ursachen und Maßnahmen zur Abhilfe

Fehler bei der Aussaat

Saatgut beim Rasen säen gleichmäßig verteilen

Oft geht die Saat nicht richtig auf, der Rasen wächst nur spärlich oder ungleichmäßig. Das kann an minderwertigem Saatgut liegen oder daran, dass sehr ungleichmäßig oder zu tief ausgesät wurde.

  • Für ein gleichmäßiges Ausbringen der Saat, einen Streuwagen nutzen
  • Auch vorherrschende Temperaturen entscheidend
  • Sollte weder zu kalt noch zu warm sein
  • Gräser wachsen dann langsamer und unregelmäßig
  • Temperaturen zwischen 14 und 25 Grad optimal
  • Idealerweise nicht vor April mit der Aussaat beginnen
  • Zum Säen einen windstillen Tag wählen
  • Samen andrücken und nicht mit Erde bedecken (Lichtkeimer)

Bei der Saatgutmenge sollte man sich an den Empfehlungen des Herstellers orientieren. Eine zu geringe Menge kann Lücken in der Rasenfläche hinterlassen. Nimmt man zu viel, können sich die Gräser gegenseitig im Wuchs behindern. Nach dem Säen auf keinen Fall das Wässern vergessen!

Minderwertiges Saatgut

Ein häufiges Problem ist minderwertiges Saatgut. Billigmischungen wie „Berliner Tiergarten“, enthalten Grassorten, die eigentlich als Futtergräser für Weidetiere gedacht sind. Die wachsen sehr schnell und verdrängen die langsam wachsenden Rasengräser. Zum Sommerende bleiben Lücken zurück, wo sich hartnäckige Rasenunkräuter ansiedeln können. Also lieber etwas mehr Geld für hochwertiges Saatgut ausgeben und sich viele Jahre an einer gleichmäßigen, satt grünen Rasenfläche erfreuen.

Ungünstige Standortbedingungen

Auch ein ungünstiger Standort kann das Rasenwachstum hemmen, vor allem wenn er ganz oder teilweise im Schatten liegt. Dazu kommt, dass der Boden in schattigen Lagen durch herabfallendes Laub oder Tannennadeln schnell versauert. Ist Schattenwurf die Ursache, sollte man diesen, wenn möglich beseitigen. Ist das nicht möglich, ist es ratsam, die Bodenqualität regelmäßig zu überprüfen, die Gräser auf maximal fünf Zentimeter herunter zu schneiden und auf regelmäßiges Wässern zu achten. Gegebenenfalls empfiehlt sich die Verwendung von Schattenrasen. Aber selbst dann, sollte die Rasenfläche nicht komplett im Schatten liegen.

Bodenbeschaffenheit

Nicht jeder Boden ist für die Anlage einer Rasenfläche geeignet. Auf einem festen, verdichteten Boden findet der Rasen keinen Halt, er wurzelt nicht an. Oder der Boden ist sauer.

Grünes Koboldmoos, Buxbaumia viridis
Quelle: Bernd Haynold, Buxbaumia viridis 20140416, Zuschnitt von Katharina G., CC BY-SA 3.0
  • Herabfallendes Laub oder Tannennadeln lassen Boden versauern
  • Bildung von Moos wird begünstigt
  • Bodentest zeigt an, ob der Boden über ausreichend Kalk verfügt
  • Test sollte etwa alle zwei Jahre durchgeführt werden
  • pH-Wert im besten Falle zwischen 5,5 und 6,5
  • Sandige Böden unter fünf und lehmige unter sechs kalken
  • Mit Vertikutieren Boden lockern, Moos und Filz entfernen
  • Nährstoffaufnahme wird verbessert
  • Rasenwurzeln zum Vertikutieren älter als drei Jahre

Der Boden kann auch innerhalb einer Rasenfläche unterschiedlich beschaffen sein, sodass man den Unterboden in einen möglichen Test mit einbeziehen und wo der Wuchs nur mäßig ist, entsprechend düngen sollte.

Tipp: Auf festen Böden kann Rollrasen eine gute Alternative sein, den man auf einem Sand- oder Schotterbett verlegt. So ist eine gute Drainage gewährleistet.

Unzureichende Bewässerung

Eine ausreichende Bodenfeuchte ist das A und O. Oft wird zu viel, zu wenig oder zur falschen Zeit gewässert, was einen ungleichmäßigen Wuchs des Rasens begünstigen kann. Vor allem frisch ausgesäte Samen benötigen mehrmals täglich Wasser, ein bis drei Liter pro Quadratmeter. Bei einem älteren Rasengräsern, die bereits gut Wurzeln gebildet haben, reicht es in der Regel aus, zwei bis dreimal pro Woche zu bewässern. Dann sollten es fünf bis zehn Liter pro Quadratmeter sein. Bestenfalls wässert man morgens oder abends, keinesfalls zur Mittagszeit. Untertags würde ein Großteil des Wassers verdunsten, bevor es die Wurzeln erreicht. Aus diesem Grund sollte auch immer in ausreichender Menge gewässert werden, damit das Wasser tief genug in den Boden eindringen kann. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.

Unsachgemäße Düngung

Beim Düngen werden die meisten Fehler gemacht. Die Gräser verlieren bei jedem Schnitt wichtige Nährstoffe, bleibt dann das Düngen aus, leidet der Rasen. Problematisch ist das Ausbringen des Düngers mit der Hand. Dabei wird er sehr unregelmäßig auf der Rasenfläche verteilt, was wiederum einen ungleichmäßigen Wuchs zur Folge hat. Wer die Möglichkeit hat, sollte einen Streuwagen verwenden. So wird der Rasen gleichmäßig mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.

Fehler beim Mähen

Das Mähen gehört zu den wichtigsten Maßnahmen in der Rasenpflege. Wächst der Rasen ungleichmäßig, kann es sein, dass der Rasen zu früh, zu spät, zu kurz oder zu unregelmäßig gemäht wurde.

  • Nicht unmittelbar nach der Winterpause mähen
  • Gemähter Rasen extrem frostempfindlich
  • Die noch kurzen Tage erschweren die Regenration
  • Bester Zeitpunkt für ersten Mähvorgang im April
  • Danach regelmäßig mähen
  • Schnitthöhe beim ersten Schnitt, etwa acht Zentimeter
  • Ab dem zweiten Schnitt, vier bis fünf Zentimeter
Rasenmäher

Häufig gestellte Fragen

Worauf sollte man beim Kauf von Saatgut beachten?

Bei Rasensaatgut sollte man immer auf gute Qualität achten und minderwertige Billigmischungen meiden. Letztere enthalten in der Regel überwiegend Futtergräser, die schnell wachsen und die wenigen Rasengräser bald verdrängen.

Welchen Dünger sollte man verwenden?

Die Wahl des richtigen Düngers hängt von der Bodenart ab. Ist er sauer, benötigt er Kalk oder neigt er zu Moosbildung? Empfehlenswert sind, auch der Umwelt zuliebe, organische Dünger, sie versorgen den Boden und darin lebende Organismen mit Nährstoffen. Die setzen Phosphor, Stickstoff und wichtige Spurenelemente frei, die die Gräser dann aufnehmen können.

Wie lässt sich Dünger auch ohne Streuwagen gleichmäßig ausbringen?

Steht kein Streuwagen zur Verfügung, kann man die Rasenfläche in Zonen einteilen und Zone für Zone per Hand düngen. So ist eine relativ gute Düngerverteilung möglich.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
Scroll Up