Rasen wird gelb und wächst nicht: was tun?
Ein satt grüner Rasen ist der Stolz vieler Hobbygärtner. Doch wenn es draußen wieder wärmer wird, sind vielerorts gelbe Stellen im Rasen zu sehen. Die können unterschiedliche Ursachen haben.
Auf den Punkt gebracht
- gelbe Rasenflecken oft die Folge von Pflegefehlern
- Hauptursachen sind Trockenheit, Fehler bei Düngung und Schnitt
- auch Hunde können Verursacher unschöner Stellen sein
- gezielte Maßnahmen fördern Selbstheilung des Rasens
- teilweise eine gezielte Nachsaat erforderlich
Inhaltsverzeichnis
Trockenheit und Nässe
Anhaltende Trockenheit und Temperaturen jenseits der 30 Grad-Marke können Rasengräsern zusetzen. Sie werden gelb und sterben ab.
- Schädigungsgrad von Trockenheitsdauer, Durchwurzelung und Schnitthöhe abhängig
- natürliche Regenmengen oft nicht ausreichend
- zur Rettung zunächst Schnittreste entfernen
- liefert ausreichend Licht und Luft zur Regeneration
- dann bewässern und Dünger verabreichen
- hilft das nicht, Rasen nachsäen
- bei gravierenderen Trockenheitsschäden komplett neu anlegen
Auch eine übermäßige Bewässerung kann Rasengräser in Mitleidenschaft ziehen. Er wächst nicht und zeigt gelbe Verfärbungen. Dann sollte man dem Boden Zeit geben, sich zu erholen. Man testet die Bodenfeuchte und wässert zunächst nur sehr zurückhaltend. Im Idealfall ist er zehn bis fünfzehn Zentimeter tief durchfeuchtet.
Fehler beim Düngen
Überdüngung
Ein häufiges Problem ist der falsche Umgang mit Dünger. Bei einem Überangebot an Nährstoffen kann der Rasen kaum noch Nährstoffe aufnehmen, er wächst nicht und wird stellenweise gelb. Liegt eine Überdüngung vor, lassen sich überschüssige Nährstoffe durch gründliches Wässern über mehrere Tage hinweg aus dem Boden schwemmen. Die Düngerkonzentration nimmt ab, die Gräser können sich erholen.
Tipp: Unabhängig von der Art des Düngers sollte man die Dosierempfehlungen der Hersteller beachten.
Falscher Dünger
Rasengräser benötigen eine ganz bestimmte Nährstoff-Zusammensetzung. Die wichtigsten Nährstoffe sind Stickstoff, Phosphor und Kalium. Stickstoff fördert das Blattwachstum und die Bildung von Chlorophyll und Phosphor fördert die Wurzelbildung. Kalium macht sie widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.
Gute Rasendünger enthalten genau diese Stoffe im richtigen Verhältnis. Im Idealfall verwendet man organische statt mineralischer Dünger. Die sind frei von chemischen und mineralischen Substanzen, was auch die Umwelt schützt. Die Düngewirkung setzt zwar etwas langsamer ein, ist dafür aber länger im Boden verfügbar.
Ungünstiger Boden-pH-Wert
Gelbe Rasenflecken sind nicht immer die Folge von Pflegefehlern. Oft liegt es am Untergrund. Hier können auch die besten Hausmittel nichts ausrichten.
- pH-Wert des Bodens mitentscheidend für Qualität des Rasens
- saurer pH-Wert besonders problematisch
- beeinträchtigt Wachstum und Gesundheit der Gräser
- Wert idealerweise zwischen 5,5 und 6,5
- pH-Wert unter 5,5 ist sauer
- Wert durch Kalken auf ideales Niveau anheben
- vorausgehendes Vertikutieren lässt Kalk besser einwirken
Bis erste Erfolge sichtbar sind, kann es einige Zeit dauern. Mit entsprechenden Tests aus dem Baumarkt lässt sich der pH-Wert ganz einfach bestimmen.
Tipp: Für eine genauere Bodenanalyse kann man seine Bodenproben auch in einem landwirtschaftlichen Fachlabor auswerten lassen.
Fehler beim Mähen
Zu früh gemäht
Nach einem langen Winter sind die Gräser durch kalte Temperaturen und Schnee, der längere Zeit auf ihnen lag, angeschlagen. Jetzt sollte man ihnen Zeit lassen, Kraft zu tanken und sich an die wärmeren Temperaturen zu gewöhnen.
Wird dieser Prozess durch zu frühes Mähen unterbunden, können gelbe Verfärbungen die Folge sein, das Gras wächst nicht. Trotz allem sollte man Laubreste, abgestorbene oder verklebte Gräser im zeitigen Frühjahr mit dem Rechen entfernen. Der erste Schnitt sollte erfolgen, sobald die Gräser die doppelte Höhe der gewünschten Schnitthöhe erreicht haben, etwa im April.
Tipp: Herabgefallenes Laub sollte möglichst schon im Herbst entfernt werden. Denn auch im Winter benötigen Rasenflächen ein Mindestmaß an Licht.
Zu tief geschnitten
Oft wird Rasen zu kurz geschnitten. Dann droht schnell ein Sonnenbrand, der wiederum dazu führt, dass sich die Gräser gelb verfärben.
- je kürzer der Rasen, desto empfindlicher die Gräser
- erster Mähvorgang zu Beginn der Wachstumsperiode
- zunächst ein bis zwei Zentimeter länger lassen als normalerweise
- Rasengräser generell nie um mehr als die Hälfte kürzen
- ab dem dritten Mähvorgang auf gewohnte Höhe herunter schneiden
- Schnittlänge zwischen 3,5 und 5 cm empfehlenswert
- bei Trockenheit nicht mehr als vier Zentimeter
- Rasen in schattigen Lagen nie kürzer als fünf Zentimeter
Hundeurin macht den Rasen gelb
Nicht selten ist auch Hundeurin für Verfärbungen in Rasenflächen verantwortlich. Dass Hunde markieren ist ganz natürlich. Passiert das jedoch auf dem Rasen, ist das besonders ärgerlich. Was man dagegen tun kann, ist, den Hund im Auge zu behalten. Sobald er uriniert, spült man die betreffende Stelle mit reichlich Wasser, um zu verhindern, dass die Gräser absterben. Hausmittel sind auch hier nicht besonders hilfreich. Bei älteren Flecken hilft meist nur eine Nachsaat, nachdem man abgestorbenes Pflanzenmaterial entfernt hat.
Rasenkrankheiten
Rotspitzigkeit (Laetisaria fuciformis)
Rotspitzigkeit zeichnet sich durch unregelmäßige, ineinanderlaufende gelbliche Flecken aus. Eine Infektion kann ganzjährig bei Temperaturen zwischen 15 und 22 Grad mit viel Feuchtigkeit und einer Nährstoffunterversorgung auftreten, am häufigsten im Sommer. In den Blattspitzen ist ein rosafarbenes Pilzgeflecht zu erkennen. Durch eine Düngergabe ist die Krankheit in der Regel gut behandelbar. Dabei geht es vor allem um Stickstoff.
Der trägt dazu bei, dass die Gräser die Krankheit regelrecht auswachsen. Pro Quadratmeter rechnet man vier bis sechs Gramm Stickstoff. Ein paar Tage nach der Düngung ist vom Pilz meist nicht mehr viel zu sehen. Befallene Gräser treiben neu aus. Der Einsatz von Fungiziden ist nicht erforderlich. Vorbeugend sollte regelmäßig gemäht, ausgewogen gedüngt und bewässert werden.
Blattfleckenkrankheit
Durch anhaltende Feuchtigkeit, einseitige Düngung sowie zu tiefen Rasenschnitt werden die Gräser geschwächt. Der Rasen wächst nicht, wird gelb und anfällig für die Blattfleckenkrankheit. Sie kann vom Frühjahr bis zum Herbst auftreten, begünstigt durch Temperaturen zwischen 10 und 30 Grad. Anzeichen für einen Befall sind weißlich-gelbe bis bräunliche Flecken. Zur Bekämpfung den Boden vertikutieren, für ausreichend Belüftung sorgen, bedarfsgerecht düngen sowie Trockenheit und Nässe vermeiden.
Dollarfleckenkrankheit
Die Dollarfleckenkrankheit tritt zumeist in den Sommermonaten bei Temperaturen über 25 Grad und kühlen Nächten mit Taubildung auf. Sie äußert sich in scharf begrenzten, hellen Flecken. Die können im Laufe der Zeit mehr als 10 cm groß werden. Notwendige Maßnahmen zur Abhilfe sind eine ausgewogene Düngung und Bewässerung. Außerdem ist auf eine gute Bodendurchlässigkeit zu achten und Trockenstress zu vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Wird das Düngen ganz eingestellt, leiden die Gräser nicht nur unter einem Nährstoffüberschuss, sondern auch an Nährstoffmangel. Düngt man normal weiter, werden die Auswirkungen der Überdüngung möglicherweise noch verschlimmert. Einzig und allein eine Bodenanalyse kann Klarheit darüber geben, ob und wie künftig gedüngt werden sollte.
Ursache ist häufig die Verwendung mineralischer Dünger. Bei organischen Düngern wie Kompost, Hornspäne oder Humus ist eine Überdüngung nicht möglich. Folglich ist generell der Einsatz organischer Dünger empfehlenswert.
Für eine Nachsaat bieten sich die Monate September und Oktober an. Der Boden ist noch warm und die Niederschläge nehmen wieder zu. Beim Saatgut sollte man unbedingt auf gute Qualität achten.