Wie viel Liter Rasenerde pro qm? | Menge berechnen
Bei der Neuanlage oder beim Auffüllen einer Rasenfläche ist spezielle Rasenerde sinnvoll. Wie viel Sie brauchen und wie Sie die benötigte Menge berechnen, erläutern wir Ihnen anschaulich in diesem Beitrag.
Auf den Punkt gebracht
- Faustformel: 10 l Rasensubstrat pro Quadratmeter Fläche
- Bedarf errechnet sich aus Länge mal Breite der Rasenfläche plus Dicke der Substratschicht
- Substratschicht sollte optimalerweise zwischen zwei und vier Zentimeter dick sein
- zwei Zentimeter Dicke für wenig strapazierte Rasen bzw. Rasen auf guten Untergründen
- drei bis vier Zentimeter Dicke für Sport- und Spielrasen bzw. weniger optimale Untergründe
Inhaltsverzeichnis
Menge korrekt berechnen
Als Faustformel wird empfohlen pro Quadratmeter Rasenfläche zehn Liter Rasensubstrat – gekauft oder selbst angemischt – aufzubringen. Die Schicht sollte etwa zwischen zwei und vier Zentimeter dick sein. Wie viel Rasensubstrat Sie benötigen, errechnen Sie anhand dieser Formel:
- Länge x Breite x Tiefe ergibt benötigte Menge in Kubikmeter
Messen Sie die Länge und Breite der Rasenfläche aus und legen Sie fest, wie dick die Substratschicht sein soll. Jetzt können Sie die Menge berechnen. Nun lässt sich auch die Litermenge bestimmen, denn ein Kubikmeter entspricht 1000 Litern.
Beispielrechnung
Angenommen, Sie wollen eine Fläche von 20 Quadratmetern (fünf Meter Länge mal vier Meter Breite) neu mit Rasen einsäen. Sie haben eine dicke Mutterbodenschicht und eher sandigen Boden, daher muss die Substratschicht nur zwei Zentimeter dick sein;
- 20 Quadratmeter x 0,02 Meter ergibt 0,4 Kubikmeter
- 0,4 Kubikmeter x 1000 ergibt 400 Liter
Für ein 20 Quadratmeter großes, neu angelegtes Rasenstück benötigen Sie also 400 Liter Rasensubstrat. Hier lohnt es sich, entweder selbst zu mischen oder gleich eine Palette zu kaufen – das sind beispielsweise 36 Sack mit jeweils 45 Litern Erde, insgesamt 1620 Liter.
Dicke der Substratschicht
Die Dicke der Substratschicht ist abhängig von diesen Voraussetzungen:
- Untergrund (humos, wenig humos; durchlässig, wenig durchlässig etc.)
- Bodenzusammensetzung (sandig, humos, lehmig etc.)
- pH-Wert (sauer, neutral oder alkalisch)
- Rasenart (Zierrasen oder strapazierfähiger Rasen)
Grundsätzlich sollte die Substratschicht auf problematischen Böden (schwer, wenig durchlässig, lehmig) dicker sein als auch leichten oder humosen Böden. Zudem benötigen reine Zierrasen, die selten betreten werden, eine dünnere Schicht als stark strapazierte Sport- und Spielrasen.
Tipp: In Ratgebern wird bisweilen behauptet, dass man bei der Neuanlage einer Rasenfläche keinen zusätzlichen Dünger mehr aufbringen müsse. Das ist falsch, denn Rasenerden enthalten eine Vordüngung für lediglich sechs bis acht Wochen – danach muss eine Nachdüngung erfolgen.
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Häufig gestellte Fragen
Nein, bei Rasen- und Pflanzerde handelt es sich um unterschiedliche Substrate. Zwar bestehen beide Erden aus ähnlichen Komponenten, sind allerdings anders zusammengesetzt und mit verschiedenen Nährstoffzusammensetzungen versehen. In Pflanzerde setzt man Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf; Rasenerde hingegen ist auf den Bedarf von Gräsern optimal abgestimmt. Aus diesem Grund ist auch Blumenerde nicht für eine Rasenanlage geeignet. Rasenerde ist ein sehr feines Substrat, welches frei von groben Bestandteilen ist.
Wer sein Rasensubstrat selber mischen möchte, verwendet hierfür
– 50 Prozent reife Komposterde
-zwischen 30 und 40 Prozent Humuserde
-zwischen 10 und 20 Prozent Sand
Diese Komponenten werden mit Hilfe einer Schaufel sorgfältig vermischt und anschließend gut durchgesiebt. Achten Sie darauf, dass keine groben Bestandteile wie Wurzeln, Steine o. ä. in der Erdmischung verbleiben. Für Rasenerde eignet sich übrigens Grünschnittkompost besonders gut, da dieser locker ist und den richtigen pH-Wert besitzt.
Auch Mutterboden bzw. Muttererde kann für die (Neu-)Anlage einer Rasenfläche verwendet werden. Die Mutterboden-Schicht sollte mindestens 15, besser 20 bis 25 Zentimeter stark sein, damit die Gräser kräftig wurzeln können. Das Material erhalten Sie in unterschiedlichen Qualitäten (gesiebt / ungesiebt, mit Kompostanteilen oder ohne) beim Baustoffhandel. Sie können aber auch Firmen im Bereich Garten- und Landschaftsgestaltung anfragen oder die Kleinanzeigen durchforsten, hier werden manchmal größere Mengen günstig abgegeben.