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Effektive Rattenfalle mit Köder selber bauen

Effektive Rattenfalle mit Köder selber bauen

Eine effektive Rattenfalle ist das ideale Hilfsmittel, um die unerwünschten Nager einzufangen. In diesem Ratgeber finden Sie ausführliche Anleitungen für Lebendfallen und Informationen zu geeigneten, ungiftigen Ködern.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • einfache Umsetzung
  • wiederverwendbar
  • regelmäßige Kontrolle
  • verschiedene Lebensmittel als Köder geeignet

Klassiker: Eimer-Rattenfalle

Bei dieser Rattenfalle handelt es sich um eine der beliebtesten Varianten, schnell und einfach eine Ratte im Garten einzufangen. Bei dieser Variante wird die Ratte durch einen fallenden Behälter eingefangen, aus dem sie nicht mehr entfliehen kann. Dafür benötigen Sie:

  • Behälter (min. 10 l)
  • Essstäbchen oder vergleichbare Holzspieße
  • Köder

Mehr wird für diese effektive Rattenfalle nicht benötigt. Wählen Sie einen festen Köder, der sich leicht aufspießen lässt, denn sonst funktioniert die Falle nicht. Bei den Behältern können Sie Eimer, Töpfe oder Kisten verwenden, solange sie nicht zu leicht sind. Das Gewicht sorgt dafür, dass die Ratte eingefangen wird, wenn sie sich am Köder vergreift. Die folgende Anleitung erklärt Ihnen, wie Sie die Falle bauen:

  • Köder mit Stäbchen aufspießen
  • Stäbchen an die Wand lehnen
  • Köder muss dabei in Bodennähe sein
  • Behälter mit einer Seite auf dem oberen Stäbchenende ablegen
Eimerfalle

Nun ist die Falle fertig. Da Sie den Köder aufgespießt haben, wird der Behälter durch die Bewegung des Stäbchens fallen, wenn die Ratte versucht, die Locknahrung mitzunehmen.

Hinweis: Um die gefangene Ratte sicher transportieren zu können, schieben Sie unter den Eimer ein robustes Stück Karton. Danach können Sie den Eimer mitsamt der Ratte vorsichtig von unten aufheben, indem Sie den Karton festhalten.

Plattformfalle

Bei dieser Falle setzen Sie auf ein komplett anderes Prinzip. Sie fangen die Ratte nicht durch einen fallenden Behälter. Die Ratte fällt bei dieser Variante selbst in den Eimer und kommt nicht mehr heraus. Das Beste: Die Falle ist schnell aufgebaut und wirkt effektiv gegen die lästigen Nagetiere. Sie benötigen dafür:

  • hohen Behälter
  • erhöhte Plattform
  • Holzleiste
  • Köder

Bei der Materialauswahl sollten Sie darauf achten, dass es sich um ein leichtes Holz handelt. Die Leiste sollte zudem nicht zu dick sein. Je dünner, desto besser. Als Alternative zur Holzleiste können Sie ebenfalls auf ein Lineal oder ein Stück festen Karton setzen, den Sie zuschneiden. Mit der Plattform sind Tische, Stühle oder ähnliche Varianten gemeint. Die Plattform sollte etwa fünf Zentimeter höher wie der Behälter sein. Dadurch fällt die Ratte problemlos in den Auffangbehälter. Die folgende Anleitung beschreibt, wie Sie die Falle bauen:

  • Behälter vor der Plattform positionieren
  • Abstand: 10 cm
  • Holzleiste auf die Plattform legen
  • 10 cm der Holzleiste müssen auf Plattform aufliegen
  • Ende der Holzleiste muss bis über den Behälterrand reichen
  • ideal sind 5 bis 10 cm
  • Köder auf dem Ende der Leiste platzieren
Plattformfalle

Achten Sie bei der Positionierung der Holzleiste darauf, dass eine Wippbewegung durch das Gewicht der Ratte ausgelöst wird, wenn sie dem Köder näherkommt. Die Ratte fällt anschließend zusammen mit dem Köder und der Leiste in den Behälter und kann einfach transportiert werden.

Tipp: Falls Sie keine geeignete Oberfläche für die Falle finden, können Sie eine Treppe zur Öffnung des Behälters bauen. Dafür eignen sich beispielsweise Bücher, Kataloge oder ähnliche Gegenstände, mit denen eine Treppe umgesetzt werden kann.

Flaschenfalle

Eine weitere, effektive Rattenfalle macht Gebrauch von einer simplen Plastikflasche. Die Falle nutzt die Flasche, um die Ratte ebenfalls in den Behälter fallen zu lassen. Dafür wird eine Plastikflasche in den Behälter gespannt und mit einem Köder bestrichen. Damit die Ratte an den Köder kommt, muss sie auf die Flasche klettern. Da Ratten zwischen 100 und 500 Gramm wiegen können, bewegt sich die Flasche beim Betreten. Sie dreht sich und die Ratte fällt in den Behälter. Der größte Vorteil an dieser Methode ist die Tatsache, dass sich die Ratte im letzten Moment nicht retten kann. Aus diesem Grund ist diese Variante besonders effektiv, aber aufwändiger zu basteln. Für diese Falle benötigen Sie die folgenden Utensilien:

  • hoher Behälter (min. 10 l Fassungsvermögen)
  • 300 bis 500 ml Plastikflasche
  • 3 bis 5 mm Metall- oder Holzstab (Länge entspricht Behälterdurchmesser)
  • Schere
  • Holzlatte
  • Köder zum Streichen

Die Holzlatte sollte so lang sein, dass sie wie eine Rampe an den Eimer angelehnt werden kann. Die Breite spielt keine Rolle. Wie bei den bereits beschriebenen Fallen sollte der Behälter nicht zu leicht sein, damit er nicht plötzlich umfällt. Sobald Sie die notwendigen Utensilien zur Verfügung haben, folgen Sie dieser Anleitung:

  • Flaschenboden abschneiden
  • Deckel der Flasche entfernen
  • Stab zur Kontrolle in den Behälter spannen
  • nach Bedarf vorsichtig kürzen
  • Stab sollte anschließend fest im Behälter sitzen
  • Stab wieder entfernen
  • Flasche über den Stab ziehen
  • Stab mit Flasche in Behälter spannen
  • Flasche in der Mitte mit Köder bestreichen
  • nicht am Anfang, da Ratte sonst nicht auf Flasche steigt
  • zum Abschluss Latte als Rampe anlegen
  • sollte direkt an den Flaschenhals angesetzt werden
  • erleichtert Ratte den Zugang zur Flasche
Flaschenfalle

Geeignete Köder

Eine effektive Rattenfalle ist ohne einen Köder nicht funktionsfähig. Glücklicherweise sind Ratten nicht wirklich wählerisch, was es einfach macht, sie in die Falle zu locken. Es reichen bereits kleine Mengen als Köder aus. Es gibt eine Vielzahl an Lebensmitteln, die sich für diesen Zweck anbieten und vielleicht sogar schon in Ihrem Kühlschrank zu finden sind:

  • Erdnussbutter
  • Nuss-Nougat-Creme
  • Wurst und andere Fleischwaren (Streichwurst ebenfalls möglich)
  • Käse mit intensivem Geruch
  • Brot
  • Trockenobst
  • Nüsse
  • Cornflakes und Haferflocken
  • zuckerhaltige Waren
Köder für Ratten
Erdnussbutter, Nuss-Nougat-Creme & Käse (v.l.n.r.)

Hinweis: Wenn Haustiere und Kleinkinder zu Ihrem Haushalt gehören, achten Sie darauf, dass Sie die Fallen unerreichbar für diese aufstellen. Dadurch schnappen sie sich nicht den Köder, der für die Ratten bestimmt ist.

Häufig gestellte Fragen

Wo wird die Falle aufgestellt?

Damit Ratten so schnell wie möglich eingefangen werden, stellen Sie die Fallen in direkter Nähe zu den Laufwegen auf. Die Laufwege erkennen Sie am Kot und den Schmierspuren der Tiere, die sich häufig an der Wand abzeichnen. Sie können die Falle natürlich in direkter Nestnähe platzieren, damit die Ratten den Köder so schnell wie möglich entdecken.

Wie oft sollte die Falle überprüft werden?

Da es sich um Lebendfallen handelt und die Tiere in diesen nicht verenden sollten, überprüfen Sie die Falle von morgens bis abends regelmäßig, idealerweise stündlich. Da die Tiere nachtaktiv sind, bietet sich vor allem der Morgen dafür hervorragend an. Sie gehen dadurch auf Nummer sicher, dass Sie nicht plötzlich eine verwesende Ratte in der Falle finden, die weitere Schädlinge anlockt.

Was muss beim Aussetzen beachtet werden?

Wenn Sie eine Ratte eingefangen haben, sollten Sie diese so schnell wie möglich nach draußen befördern. Achten Sie darauf, Sie mindestens einen Kilometer entfernt von Ihren Wohnräumen auszusetzen. Dadurch ist es der Ratte kaum möglich, das Gebäude erneut zu finden. Tragen Sie beim Aussetzen Handschuhe und langärmelige Oberteile, damit es nicht zu Bissen kommt. Decken Sie das Tier mit einem Tuch ab, um es zu beruhigen.

Ab wann reichen die Fallen nicht mehr aus?

Die Fallen sind hauptsächlich auf den Fang einzelner Exemplare ausgelegt, die sich in Ihren Wohnräumlichkeiten angesiedelt haben. Da die Fallen viel Platz verbrauchen, können Sie nicht zu viele aufstellen. Entdecken Sie Rattenkot in verschiedenen Größen und zahlreiche Laufwege, sollten Sie sich sofort an einen Kammerjäger wenden. Die Gefahr auf eine Kolonie ist in diesem Fall sehr hoch und professionelle Hilfe notwendig.

Wie lässt sich ein Rattenbefall verhindern?

Damit sich Ratten in Ihren Wohnräumlichkeiten nicht einnisten können, sollten Sie mögliche Zugänge mit Gittern versehen oder mit Mörtel schließen. Weiterhin ist es wichtig, Mülltonnen, Keller und Speicher geschlossen zu halten, damit die Tiere keinen Zugang haben. Achten Sie darauf, dass Sie Nahrungsmittel und Abfälle entsorgen und nicht über eine längere Zeit offen lagern. Ratten finden sich nur ein, wenn Nahrungsquellen zur Verfügung stehen.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
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