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Raupen bekämpfen – was tun? 8 natürliche Hausmittel gegen Raupen

Der Fraß durch Raupen ist von jedem Hobbygärtner gefürchtet. In Extremfällen treten die Larven von Schmetterlingen und anderen Insekten in großer Anzahl auf und fressen die Pflanzen im heimischen Garten komplett kahl. Wer diese schädlichen Plagegeister bekämpfen will, der muss nicht unbedingt zu chemischen Insektiziden greifen. Natürliche Hausmittel sind eine unbedenkliche Alternative und schonen die menschliche Gesundheit, genauso wie die Flora und Fauna. Diese bieten sich vor allem bei einem geringen Befall an.

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Befall erkennen

Raupen besiedeln die hiesigen Gärten von Frühjahr bis zum Herbst. Jedoch ist das Vorkommen der gefräßigen Schädlinge stark vom Wetter abhängig. Wenn das Frühjahr ungewöhnlich kalt und sehr verregnet war, dann legen die meisten Insekten ihre Eier erst später im Sommer auf den Blättern der Pflanzen ab. Aus diesen schlüpfen dann die unerwünschten Raupen mit einem enormen Hunger. In der Natur kommen Larven auf fast allen Pflanzen vor, die schnell Anzeichen von Fraß anzeigen. Schmetterlinge spezialisieren sich überwiegend bei der Eiablage auf eine bestimmte Pflanzenart. Die geschlüpften Plagegeister halten sich dann nur dort auf und greifen nicht auf benachbarte einer anderen Sorte über.

  • Raupen treten von April bis September im Garten auf
  • Besiedeln Gemüse, Obstbäume und Blumen
  • Sogar Hecken und Sträucher können befallen werden
  • Erste Zeichen sind an- oder sogar ganz abgefressene Blätter
  • Häufig bleiben nur noch die Rippen der Blätter übrig
  • Sind extrem gefräßig und dabei recht schnell
  • Schwarze Kügelchen unter den Pflanzen sind der Kot der Raupen
  • Verstecken sich oft unterhalb der Blätter
  • Abhängig von der Farbe sind diese nicht leicht zu entdecken
  • Viele Raupen sind als Tarnung so grün wie die Blätter
  • Genaue Raupenart durch Internetrecherche bestimmen
  • Natürliche Hausmittel sind schonender als toxische Insektizide
Kot der Raupen als Schwarze Kügelchen unter den Pflanzen
Kot der Raupen als Schwarze Kügelchen unter den Pflanzen

Raupen bekämpfen

1. Absammeln

Die einfachste Möglichkeit, die schadbringenden Larven zu bekämpfen, ist das Absammeln. Allerdings muss dafür die ganze Pflanze sorgfältig untersucht werden, die befallen wurde. Die Schädlinge verstecken sich gerne und verfügen auch oft über eine Tarnfarbe. Wer die Raupen nicht töten möchte, der sollte diese in einem Waldstück in der Nähe aussetzen. Auf diese Weise können sich die Larven zu schönen Schmetterlingen verpuppen, speziell wenn es sich um gefährdete Arten handelt. Außerdem lassen sich die Schädlinge auch als Vogelfutter nutzen, entweder für Haustiere oder für brütende Vögel im Garten. Wenn der Raupenbefall extrem groß ist, gibt es im Fachhandel für Gartenzubehör spezielle Geräte zum Ausleihen, mit denen sich diese schnell entfernen lassen.

  • Beim Absammeln besser Handschuhe tragen
  • Raupen sind unangenehm beim Anfassen, glitschig oder behaart
  • Jedes Blatt einzeln anheben und kontrollieren
  • Sitzen oft versteckt unter den Blättern
  • Ebenfalls Stiele gründlich untersuchen
  • Raupenkot zeigt Befall an und dessen Verlauf
  • Speziell bei großen Pflanzen oberhalb der Kotreste suchen
  • Professioneller Absauger zum Ausleihen verfügbar
  • Abspritzen mit Wasserstrahl ist ebenfalls möglich
  • Wichtig ist scharfer Strahl mit hohem Wasserdruck
  • Danach herunter gefallene Raupen komplett einsammeln
Buchsbaumzünsler, Cydalima perspectalis
Buchsbaumzünsler, Cydalima perspectalis

2. Seifenlauge

Um Raupen zu bekämpfen, sind schon seit vielen Generationen bestimmte Hausmittel für diesen Zweck bekannt. Dazu gehört vor allem die gute alte Seife. Allerdings reagieren nicht alle Raupenarten gleich gut darauf, daher muss diese Methode unter Beobachtung angetestet werden. Darüber hinaus dürfen nur natürliche Seifen verwendet werden, ohne Fette und Öle. Stark ölhaltige Seifenprodukte verkleben die Poren der Pflanzen und haben eine schädigende Wirkung, dadurch können die Blätter sogar ganz abfallen.

  • Entweder pure Schmier- oder Kernseife verwenden
  • Seife in ausreichend Wasser auflösen
  • Danach in eine größere Sprühflasche füllen
  • Befallene Pflanzen mit der Lauge mehrmals besprühen
  • Großzügig vorgehen, aber nicht übertreiben
  • Öfter wiederholen, aber erst nachdem Seifenlauge gut abgetrocknet ist

3. Tabak & Asche

Die meisten Tiere empfinden den Geruch von Tabak als extrem abstoßend. Deshalb lässt sich dieser gut für das Bekämpfen der Raupen einsetzen. Allerdings ist die richtige Dosierung sehr wichtig, damit die befallenen Pflanzen dadurch nicht zu Schaden kommen. Allerdings reagieren nicht alle Raupenarten negativ auf Tabak, manche bevorzugen diesen, da als Folge deren natürliche Fressfeinde abgehalten werden.

  • Nikotin im Tabak vertreibt viele Larven
  • Bereits befallene Blätter anfeuchten
  • Losen Tabak darüber streuen
  • Alternativ lässt sich auch Asche verwenden
  • Nikotinrauch vertreibt diese ebenfalls
  • Tabak im feuerfesten Behälter unterhalb der Pflanze verbrennen

4. Schlupfwespen

Schlupfwespen sind biologische Hausmittel, um den Nachwuchs von diversen Insektenarten zu bekämpfen. Die Schlupfwespen leben parasitär und legen ihre Eier zur Fortpflanzung direkt in die Raupen hinein. Für diesen Zweck werden die Larven betäubt. Im Anschluss lassen sich die betäubten Plagegeister viel einfacher durch Absammeln oder Absaugen entfernen. Die nützlichen Insekten haben mit den normalen Wespen nichts gemeinsam, weder greifen diese den Menschen an, noch stechen sie zu.

  • Schlupfwespen im gut sortierten Gartenfachhandel erhältlich
  • Werden als Kulturen von Puppen verkauft
  • Sind ungefähr 1-3 mm groß
  • Ähneln fliegenden Ameisen
  • Erworbene Puppen strategisch günstig aussetzen
  • In der Nähe von betroffenen Pflanzen oder dem Gartenbeet positionieren
  • Schlupfwespen schlüpfen direkt am Einsatzort
Schupfwespe, Ichneumonidae

5. Leim

Ein klassisches Hausmittel zur Eindämmung eines Raupenbefalls ist ein gut positionierter Leimring. Durch diesen werden die Wege der herum kriechenden Plagegeister blockiert. Auf diese Weise werden die Fortbewegungsmöglichkeiten der Larven unterbrochen, sodass diese nicht zu den nächsten Blättern gelangen können. Die Leimringe sind für die Raupen nicht zu überwinden, diese fangen an zu schwächeln und verhungern dann. Die geschwächten Raupen lassen sich auch viel leichter absammeln und absaugen.

  • Ideal für Obstbäume und andere Baumsorten geeignet
  • Ebenfalls bei Sträuchern mit dickeren Stämmen und Ästen möglich
  • Leimringe sollten grün sein
  • Weiße Ringe ziehen zu viele Nützlinge an
  • Leimringe an strategisch sinnvollen Stellen anbringen
  • Optimal ist unten am Stamm und an den größeren Ästen
  • Ringe regelmäßig wieder frisch einleimen
Leimringe an Bäumen gegen Schädlinge
Leimringe an Bäumen gegen Raupen

6. Algenkalk & Knoblauchpulver

Genauso wie beim Tabak empfinden viele Raupenarten auch den Geruch von Knoblauch und Algenkalk als abstoßend. Die beiden Mittel sind sowohl als vorbeugende Maßnahme und auch zum Bekämpfen geeignet. Jedoch muss auch hier die Wirkung erst erprobt werden, da nicht alle Raupenarten darauf ablehnend reagieren. Bei einem stärkeren Befall können diese Mittel die Rückkehr einer neuen Raupengeneration erfolgreich unterbinden.

  • Blätter mit Knoblauchpulver bestäuben
  • Genauso mit Algenkalk vorgehen
  • Möglich auch Lösung auf Wasserbasis mit beiden Mitteln
  • Damit die befallenen Pflanzen großzügig einsprühen
  • Beide Methoden öfter wiederholen

7. Netze spannen

Wenn der Raupenbefall überhandnimmt, dann lassen sich die betroffenen Bereiche mit Netzen überspannen. Vor allem die Larven des gefräßigen Kohlweißlings können im Garten viel Schaden anrichten und sind unbedingt zeitnah zu bekämpfen. Wer frühzeitig mit diesem einfachen Hausmittel vorgeht, der kann die Eiablage komplett verhindern.

  • Bereits zum Beginn des Frühlings agieren
  • Feinmaschige Netzen verwenden
  • Beete und Pflanzen überspannen
  • Kronen von Ostbäumen mit Netzen einwickeln

8. Geruchsintensive Kräuter

Schmetterlinge fühlen sich von starken Gerüchen abgestoßen, vor allem von bestimmten Kräutern und anderen Nutzpflanzen. Deshalb bietet sich die Bepflanzung mit verschiedenen Kräutern an, um einen möglichen Befall bereits vor der Eiablage zu bekämpfen. Diese Pflanzen verströmen einen intensiven Geruch und vertreiben nachhaltig die Schmetterlinge. Außerdem finden diese Kräuter auch ihre Verwendung in der Küche und verbessern den Geschmack von vielen Gerichten.

  • Mischbeet mit Kräutern anlegen
  • Sowohl im Nutzgarten als auch im Blumenbeet
  • Ideal ist Mischkultur mit Tomaten und Sellerie
  • Zwischen Blumen und Gemüse einige Knoblauchpflanzen einsetzen
  • Ränder der Beete mit würzig riechenden Kräutern bepflanzen
  • Optimal sind Beifuß, Dill, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei und Thymian

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