Raupen im Mai: 20 häufig auftretende Arten
Im Mai können Sie zahlreichen Raupen begegnen, die sich auf ihren nächsten Lebensabschnitt vorbereiten. Insgesamt können Sie 20 Arten in Mitteleuropa begegnen, die häufig im letzten Frühlingsmonat auf Nahrungssuche sind.
Auf den Punkt gebracht
- bei den meisten Raupen handelt es sich um Schmetterlingslarven
- sie sind an ihrer Größe, Farbe und Zeichnung deutlich zu erkennen
- endgültige Größe wird erst nach mehrmaligem Häuten erreicht
- jede Art bevorzugt eine spezielle Nahrungsquelle
Inhaltsverzeichnis
- Achateule (Phlogophora meticulosa)
- Blaukopf (Diloba caeruleocephala)
- Brauner Bär (Arctia caja)
- Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
- Eichenspinner (Lasiocampa quercus)
- Großer Frostspanner (Erannis defoliaria)
- Gothica-Kätzcheneule (Orthosia gothica)
- Großer Fuchs (Nymphalis polychloros)
- Hausmutter (Noctua pronuba)
- Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
- Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci)
- Landkärtchen (Araschnia levana)
- Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella)
- Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)
- Ringelspinner (Malacosoma neustria)
- Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Tagpfauenauge (Aglais io)
- Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae)
- Häufig gestellte Fragen
Achateule (Phlogophora meticulosa)
- Synonyme: Achatspinner, Achat-Eulenspinner
- Mittel- bis Südeuropa, Nordafrika, Vorderasien
- Feuchtwiesen, Waldränder, Gärten, Parks, urbane Gebiete
- 40 mm
- rotbraun (alt), grün bis dunkelbraun (jung)
- Rückenlinie, beidseitig ein weißer Fleck mit schwarzer Umrandung
- frisst Brennnesseln, Löwenzahn, Brombeerblätter, Salat
- schlüpft 3 bis 6 Wochen nach Verpuppung im Juli
- Schädling für Zierpflanzen, Gemüse, Obstbäume
Neben der Saison ist die Farbe ein wichtiges Merkmal, um Raupen zu erkennen. Wir stellen in diesen Artikeln Raupen in unterschiedlichen Färbungen vor:
Blaukopf (Diloba caeruleocephala)
- Europa, Nordafrika, Vorderasien
- Streuobstwiesen, Waldränder, Sträucher, Weinberge
- 40 mm
- grün, blau, blaugrau, hellbraun, dunkelbraun, schwarz (abhängig vom Stadium)
- Rückenlinien (gelb), Dorsalstreifen (schwarz), Subdorsalbänder (gelb), 2 Kopfflecken (schwarz), Flecken auf Seite und Rücken (gelb)
- Borsten sind erkennbar
- Rosengewächse (bspw. Apfel-, Kirsch- oder Mehlbeerenbäume), Eichen, Weiden
- schlüpft August
Brauner Bär (Arctia caja)
- Europa, Lappland, Nordamerika, Asien
- Waldgebiete (keine Spezialisierung), Wiesen, Moore, Kiesgruben, Sandgruben, urbane Gegenden, Rasen
- bis 60 mm
- dunkles Braun, schwarze Borsten
- weiß gepunktet
- Kräuter, Sträucher, Bäume wie Himbeeren, Brombeeren, Brennnessel, Weiden oder Eichen
- schlüpft Juli
- stellt sich bei Gefahr tot
Breitflügelige Bandeule (Noctua comes)
- Synonyme: Lederbraune Bandeule, Primeleule
- Europa bis Schottland und skandinavische Südküsten, Nordafrika, Vorderasien, südliches Russland und Kaukasus, Nordamerika
- stellt keine Anforderungen an den Lebensraum
- 60 mm
- braun, Kopf in hellem Beige
- helle Seitenbänder, dunkel gefleckt (dreieckige Form)
- zahlreiche Kräuter und Gehölze, darunter Lavendel, Tulpen oder Sauerkirschen
- schlüpft Juni
Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea)
- Südeuropa, Mitteleuropa, südliches Russland, Vorderasien
- Eichenwälder, Eichen-Mischwälder, urbane Gegenden, Parkanlagen
- 50 mm
- gelbbraun, graublau, schwarz
- dunkler Rückenstreifen
- Eichen, selten andere Bäume
- schlüpft Ende Juni bis Anfang Juli
- Eichenschädling
- Brennhaare können Raupendermatitis auslösen
- Allergiker sollten Kontakt meiden
- leben in Gesellschaften mit bis zu 30 Exemplaren
- bewegen sich in Gruppen (Prozessionen)
Mehr über den Eichenprozessionsspinner
Eichenspinner (Lasiocampa quercus)
- Synonym: Quittenvogel
- Europa
- lichte Wälder, Moore, Baumgrenzen
- 80 mm
- schwarz bis braungrau
- Rauten auf jedem Segment, gelb und braun
- Gehölze wie Brombeeren, Besenheiden oder Blaubeeren, seltener an Eichen
- schlüpft Ende Juni
- Brennhaare enthalten Nesselgift
Großer Frostspanner (Erannis defoliaria)
- Nordeuropa, Mitteleuropa bis nördliches Italien und Balkan
- Laubwälder, Gebüsche, Parkanlagen, Hausgärten
- 32 mm
- gelbbraun, rotbraun, schwarzbraun
- Seitenstreifen (gelb) in verschiedenen Dicken
- Laubbäume, darunter Eichen, Buchen, Ulmen, Birken, Hainbuchen, Linden
- schlüpft Ende Juni bis Mitte Juli
- gilt als Forstschädling
Gothica-Kätzcheneule (Orthosia gothica)
- Synonyme: Graue Frühlingseule, Bräunlichgraue Frühlingseule, Gotische Eule
- Europa, Asien bis Japan, Polarkreis
- urbane Gegenden, Kulturlandschaften, Waldränder, Heide, Lichtungen
- 40 mm
- gelbgrün
- Punkte (gelb), dünne Neben- und Rückenlinien (weiß), Seitenstreifen (weiß),
- verschiedenste Gehölze, darunter Rosen, Heidelbeeren, Brennnesseln, Hainbuchen
- schlüpft Mitte Juli bis Ende August
Großer Fuchs (Nymphalis polychloros)
- Südeuropa, Mitteleuropa (selten), Nordafrika, Kleinasien, südliches Russland bis Kaukasus, Ural, Himalaya
- Waldränder, lockere Wälder, Parkanlagen, Streuobstwiesen, Hausgärten
- 45 bis 50 mm
- dunkelgrau bis schwarz
- Binden auf dem Rücken (orange)
- Dornenauswüchse in orange sind vorhanden
- verschiedene Laubbäume, darunter Birnen, Sal-Weiden, Zitterpappeln und Kirschbäume
- schlüpft Juli bis August
Hausmutter (Noctua pronuba)
- Europa, Island, Nordafrika, Vorderasien bis Afghanistan, nordwestliches Indien, Sibirien, Nordamerika
- Wälder, offenes Gelände
- 60 mm
- gelbgrün bis braun
- Längsstreifen (hellbraun), schwarz gepunktet
- zahlreiche Gehölze und Kräuter, darunter Raps, Kohl, Besenheide, Weiden und Brennnesseln
- schlüpft Juni
Kleiner Fuchs (Aglais urticae)
- Synonym: Nesselfalter
- Europa bis Atlantik, Asien bis Pazifik
- bis 3.000 m Höhe
- 30 mm
- schwarz
- Längsstreifen (gelb)
- mit Dornen versehen
- Jungraupen leben in Gespinsten zusammen
- ausschließlich Brennnessel (Urtica dioica)
- schlüpft Ende Mai bis August
Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)
- Europa bis nach Sibirien
- Sträucher, offenes Gelände, lichte Waldstücke
- 60 mm
- schwarz (Jungraupen), grün (adulte Exemplare)
- Flecken bei Jungtieren (orange), Ringe bei adulten Raupen (schwarz)
- Jungtiere sind behaart
- Warzen (gelb, rosa) erkennbar
- hauptsächlich Rosengehölze, darunter Heidelbeeren, Brombeeren, Schlehe, Apfel
- schlüpft April bis Mai (nach Überwinterung der Puppen)
Königskerzen-Mönch (Cucullia verbasci)
- Brauner Mönch
- Europa mit Ausnahme Nordeuropa, Vorderasien bis Afghanistan, nordwestliches Afrika
- Trockenrasen, Heide, Parkanlagen, Ödland, Felshänge
- 50 mm
- weiß, grünweiß, gelbweiß
- schwarze Flecken (Kopf), schwarze Flecken (Körper), schwarze Striche (Körper), Querbinden auf jedem Segment (gelb)
- behaart
- hauptsächlich Königskerzen, seltener Braunwurzen
- schlüpft April bis Juni
Landkärtchen (Araschnia levana)
- Synonym: Landkärtchenfalter
- nördliches Spanien, Mitteleuropa von den Alpen bis zur Küste, Zentralasien, Korea, Japan
- Waldränder, lichte Waldstücke, Zwischenmoore, Auen
- 25 mm
- schwarz
- hellbraun gefleckt (Seite)
- mit schwarzen Dornen versehen
- Raupen leben in Gesellschaften zusammen
- Brennnesseln
- schlüpft Mitte April bis Juni oder Juli bis August (abhängig von Generation)
Pflaumen-Gespinstmotte (Yponomeuta padella)
- Europa bis Sankt Petersburg, südlicher Kaukasus, Zentralasien, südliches Kasachstan, Nordamerika
- keine Präferenz (abhängig von Nahrungspflanzen)
- 15 mm bis 25 mm
- grüngrau (Körper), schwarz (Kopf), weiß (Jungraupen)
- schwarz gepunktet
- leben in Gespinsten zusammen
- Kirsche, Schlehe, Weißdorn, Pflaume
- schlüpft Juni bis Mitte Juli
- Kulturschädling
Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)
- Europa, Asien (gemäßigte Zone)
- Waldgebiete, Parkanlagen, Hausgärten
- 40 mm bis 42 mm
- am Ende des Hinterleibs ist ein pyramidenförmiger Höcker erkennbar
- hellgrün
- weiß gepunktet, durchgehende Seitenlinie
- Laubbäume und zahlreiche Sträucher, darunter Hasel, Salweide, Esche, Bergahorn, Himbeere
- schlüpft Ende Juni
Ringelspinner (Malacosoma neustria)
- Verbreitung: Europa bis Schwarzes Meer, Ausnahme bildet Nordeuropa
- Lebensraum: Streuobstwiesen, Parkanlagen, lichte Waldstücke, Hecken
- Länge: 60 mm
- Farbe: intensiv blaugrau
- Zeichnung: Rückenlinie (weiß), Längsstreifen (gelb, orange, dunkle Farbtöne), Kopf mit 2 Punkten (schwarz) versehen, ähneln Augen
- an den Seiten behaart
- Futter: hauptsächlich Schlehe, weitere Laubbäume wie Stieleichen, Birnen oder Äpfel werden nicht verschmäht
- Schlupfzeit des Schmetterlings: Ende Juni
- Raupe ist ein Bioindikator für naturnahe Gärten und Wiesen
Schwalbenschwanz (Papilio machaon)
- Europa, Asien bis Japan, Nordafrika
- Acker, Hausgärten, sonnig-offene Landschaften
- 45 mm
- schwarz (Jungraupen), grün (adulte Exemplare), selten weiß
- Jungraupen gepunktet (orange) und mit Sattelfleck (weiß), adulte Exemplare mit Querstreifen (schwarz) und Punkten (gelb, orangerot)
- Jungraupen nutzen Mimese in Form von Vogelkot als Schutz vor Fressfeinden
- heimische Doldengewächse wie Möhren, Fenchel oder Dill, seltener an Zitruspflanzen
- schlüpft Mitte April, Juli, September (abhängig von Generation)
Tagpfauenauge (Aglais io)
- Mitteleuropa, Asien, Japan
- offene Waldstücke, Hausgärten, Parkanlagen, bis 2.500 m Höhe
- 40 mm bis 42 mm
- schwarz
- weiß gepunktet
- mit Dornen versehen
- Raupen leben in Gruppen zusammen
- hauptsächlich Große Brennnessel, andere Brennnesselarten und Hopfen werden seltener verwendet
- schlüpf Juni, August (abhängig von Generation)
Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae)
- Europa, Ausnahmen sind Iberien, Pyrenäen, Mittelmeerinseln
- Wälder, Waldränder, Lichtungen
- 60 mm
- helles oder dunkles blaugrün, braungrau, hellbraun (Kopf), hellgrau (Unterseite)
- dunkel gestreift, Luftlöcher schwarz oder weiß umrandet, 4 Warzen in hellem Farbton pro Segment, blaurot gestreift (Unterseite)
- Weißdorn, Apfel, Sauerkirsche, seltener werden Zwergmispeln und Birnen als Nahrungsquelle aufgesucht
- schlüpft Ende August
Raupen gibt es natürlich nicht nur im Mai, sondern auch über das gesamte Jahr. Diese Raupen treten in anderen Monaten auf:
Häufig gestellte Fragen
Bei den Afterraupen handelt es sich um eine Gruppe von Larven, die den Schmetterlingsraupen sehr ähnlich sehen, aber nicht zu diesen gehören. Es sind die Larven der Schnabelfliegen (Mecoptera) und Sägewespen (Symphyta), die häufig Schädlinge für eine Vielzahl von Gehölzen darstellen. Der größte Unterschied ist die Zahl der freien Segmente zwischen den Bauchfüßen und Brustbeinen. Schmetterlingsraupen haben zwei, Afterraupen nur eines.
Bei den vorgestellten Raupen ist verzeichnet, welche Nahrung sie zu sich nehmen. Sie müssen die entsprechenden Gewächse im Vorjahr oder Frühjahr pflanzen bzw. aussäen, denn die Tiere fressen hauptsächlich an lebenden Pflanzen.
Um Ihren Garten schmetterlingsfreundlich zu gestalten, müssen Sie den Insekten eine Vielzahl an heimischen Blühpflanzen zur Verfügung stellen. Ein Beet oder eine wilde Ecke mit Wildblumen reicht für den Anfang vollkommen aus, kann aber über eine kaum gemähte Wildblumenwiese erweitert werden. Als Alternative platzieren Sie einige Blumenkästen und Schmetterlingshotels.