Raupen mit Stachel: 10 heimische Arten
Erschrecken Sie nicht, wenn Sie im Garten eine Raupe mit einem Stachel entdecken. In den meisten Fällen handelt es sich um eine ungefährliche Schmetterlingsraupe aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae).
Auf den Punkt gebracht
- Schmetterlingsraupen der Schwärmer haben ein stachelähnliches Gebilde am 8. Hinterleibssegment
- es handelt sich um ein Analhorn, welches Fraßfeinde abschreckt
- Schwärmer werden oft sehr groß
- die Raupen sind für den Menschen ungefährlich
- 20 Arten in Mitteleuropa, 1200 Arten weltweit bekannt
Inhaltsverzeichnis
- Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)
- Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri)
- Labkrautschwärmer (Hyles gallii)
- Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
- Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
- Pappelschwärmer (Laothoe populi)
- Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus)
- Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
- Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae)
- Häufig gestellte Fragen
Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata)
- Vorkommen: überall in Europa, in Obstgärten, Parks, feuchten Wäldern
- Auftreten: Juli bis September
- Größe: 7 bis 8 Zentimeter
- Färbung: erst grün, dann rosa
- Merkmal: blaues Analhorn
- Futterpflanzen: Weide (Salix), Pappel (Populus), Apfelbaum (Malus)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: nein
Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis)
- Vorkommen: überall in Europa, an Waldrändern, auf Blumenwiesen
- Auftreten: April bis Mai, Juni bis Juli
- Größe: 3,5 bis 4 Zentimeter
- Färbung: hellgrün, weiße Längslinie an den Seiten, raue Oberfläche mit Punktwarzen, dunkel gefärbter Bauch
- Merkmal: rötliches Analhorn, am Ende dunkel
- Futterpflanzen: Labkraut (Galium), Geißblatt (Lonicera), Rhododendron (Rhododendron)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: ja
Kiefernschwärmer (Sphinx pinastri)
- Vorkommen: überall in Mittel- und Südeuropa, in Nadelwäldern
- Auftreten: April bis Mai
- Größe: 7,5 bis 8 Zentimeter
- Färbung: grün mit braunem Rücken, cremeweiße Längsstreifen an den Seiten, Kopf heller mit dunklen Streifen, vor der Verpuppung öliger Glanz
- Merkmal: dunkles Analhorn
- Futterpflanzen: Kiefer (Pinus), Fichte (Picea)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: nein
Hinweis: Der Kiefernschwärmer gehört zu den häufigsten Schwärmerarten in Mitteleuropa. Er wird auch als Tannenpfeil bezeichnet.
Labkrautschwärmer (Hyles gallii)
- Vorkommen: überall in Mitteleuropa, an Waldränder, in Schonungen, auf Heideflächen
- Auftreten: Juli bis September
- Größe: 7 bis 8 Zentimeter
- Färbung: grün oder braun mit schwarzen Flecken oder schwarz mit gelben Flecken, rote Beine
- Merkmal: rotes Analhorn
- Futterpflanzen: Labkraut (Galium), Weidenröschen (Epilobium angustifolium) Giftigkeit: nein
- Gefährdung: besonders geschützt
Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri)
- Vorkommen: überall in Mitteleuropa, an Waldrändern, in Parks und Gärten
- Auftreten: Juli bis September
- Größe: 9 bis 10 Zentimeter
- Färbung: leuchtend grün, weiß-rosa- oder weiß-lila-farbene Streifen, gelbe Punkte
- Merkmal: helles Analhorn, am Ende schwarz glänzend
- Futterpflanzen: Liguster (Ligustrum), Flieder (Syringa), Esche (Fraxinus)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung:nein
Lindenschwärmer (Mimas tiliae)
- Vorkommen: überall in Mitteleuropa, an Waldrändern, in Parks und Alleen
- Auftreten: April und Juli
- Größe: 4 bis 5,5 Zentimetern Färbung: blassgrün oder blassblau, dreieckige Kopfkapsel
- Merkmal: blau-violettes Analhorn
- Futterpflanzen: Linde (Tilia), Erle (Alnus), Ulme (Ulmus)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: nein
Pappelschwärmer (Laothoe populi)
- Vorkommen: überall in Europa, in Wäldern, Gärten und Parks
- Auftreten: April bis Mai
- Größe: 4 bis 5 Zentimeter
- Färbung: grün mit gelben Querstreifen
- Merkmal: gelbes Analhorn
- Futterpflanzen: Pappel (Populus), Weide (Salix)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: nein
Skabiosenschwärmer (Hemaris tityus)
- Vorkommen: überall in Europa, an Waldrändern, in Gärten
- Auftreten: April bis Mai, Juni bis Juli
- Größe: 4 bis 5 Zentimeter
- Färbung: zunächst grün, später durchgehend violett, helle Längslinien an beiden Seiten des Körpers, violette Flecken in jedem Segment
- Merkmal: rötliches Analhorn, am Ende zwei schwarze Haare
- Futterpflanzen: Skabiose (Scabiosa), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis), Labkraut (Galium)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: ja
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)
- Vorkommen: überall in Mittel- und Südeuropa, in Gärten und Parks
- Auftreten: April bis Juni
- Größe: 4,5 bis 5 Zentimeter
- Färbung: meistens grün oder braun, weiße Punkte auf dem Körper, jeweils eine gelbe und eine weiße Längslinie an den Seiten
- Merkmal: grünes Analhorn, am Ende schwarz und gelb
- Futterpflanzen: Labkraut (Galium), Spornblume (Centranthus), Färberkrapp (Rubia tinctorum), Waldmeister (Galium odoratum)
- Giftigkeit: nein
- Gefährdung: nein
Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae)
- Vorkommen: überall in Mitteleuropa, offenes Grasland
- Auftreten: April bis Mai, teilweise auch August bis September
- Größe: 7 bis 9 Zentimeter
- Färbung: rote Grundfarbe, weiße und kleine schwarze Flecken an den Seiten, große gelbe, grüne oder orange Flecken, gelbe oder rote Längslinie an den Seiten
- Merkmal: rotes Analhorn mit schwarzer Spitze
- Futterpflanzen: Strand-Wolfsmilch (Euphorbia paralias), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias)
- Giftigkeit: Darminhalt ist für Fraßfeinde giftig
- Gefährdung: stark gefährdete Art, steht auf der Roten Liste
Hinweis: Der Wolfsmilchschwärmer, der aus den bunten Raupen mit Stachel entsteht, gilt mit 9 bis 11 Zentimeter Flügelspannweite als der größte Nachtfalter Mitteleuropas.
Häufig gestellte Fragen
Die Raupen der Schwärmer sehen zwar beeindruckend aus mit dem Stachel am Hinterleib, doch für den Menschen sind sie ungefährlich. Im Gegensatz zu ihnen können Raupen des Eichenprozessionsspinners (Thaumetopoea processionea) starken Juckreiz und Hautirritationen auslösen.
Ohne Raupen gibt es keine Schmetterlinge und keine Nachtfalter! Die meisten Raupen richten keine großen Schäden an. Sorgen Sie für gute Nistmöglichkeiten für Singvögel. Schützen Sie gefährdete Pflanzen durch regelmäßiges Absammeln und die Verwendung von Leimringen.
Wichtige Feinde der Raupen sind Schlupfwespen und Sandwespen. Schlupfwespen legen ihre Eier in die Raupenkörper, die dadurch absterben. Sandwespen lähmen Schmetterlingsraupen mit einem Gift und fressen sie nach und nach auf.