Rhododendron bekommt gelbe Blätter – schnelle Hilfe
Rhododendren gehören zu den beliebtesten Gartenpflanzen in Deutschland. Die Pflege ist einfach, wenn der Standort den Ansprüchen entspricht. Es gibt viele Gründe, warum der Rhododendron gelbe Blätter bekommen können. Damit sich die Pflanze wieder erholen kann, ist schnelle Hilfe gefragt.
Inhaltsverzeichnis
Chlorose/Kalkchlorose
Werden die Blätter des Rhododendrons blass gelb, dann leidet er unter Chlorose, auch Kalkchlorose genannt. Die Krankheit ist eine typische Mangelerscheinung, wenn der Boden zu kalkhaltig ist. Denn durch den Kalk im Erdreich kann die Pflanze nicht genug Magnesium-, Eisen- und Stickstoff aufnehmen.
Tipp: Kalk kann sich im Boden auch durch das Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser anreichern. Gießen Sie, wenn möglich, immer mit Regenwasser.
Schadbild
Ist der Rhododendron an Chlorose erkrankt, werden die Blätter ungleichmäßig gelb, wobei die Blattadern grün bleiben können. Bei einer Chlorose, auch Bleich- oder Gelbsucht genannt, kann die Pflanze nicht genug Chlorophyll bilden, oder es wird sogar abgebaut. Im weiteren Verlauf der Krankheit werden die Blätter vom Rand her braun und fallen schließlich ab.
Ursachen
Eine Chlorose beginnt meistens an jungen Blättern und breitet sich im Verlauf auch die älteren Blätter aus. Die Pflanze fängt zu kümmern an. Zudem ist sie äußerst anfällig für Pilzinfektionen.
Beim Rhododendron sind gängige Ursachen für eine Kalkchlorose:
- zu hoher pH-Wert des Erdreichs
- viel Kalk im Gießwasser oder im Boden
Um den Rhododendron zu retten, muss das Ziel sein, dem Strauch möglichst rasch die Aufnahme von Eisen zu ermöglichen.
Erste Hilfe für Rhododendren sind Eisendünger:
- Eisendünger im kalkfreien Wasser auflösen
- Blätter mit der Lösung besprühen
Sie können den Rhododendron auch mit einer Lösung aus Eisendünger und Wasser gießen. Allerdings kann dann der Strauch das Eisen nicht sehr gut bzw. nicht aufnehmen, da Kalk und ein hoher pH-Wert des Bodens die Aufnahme verhindern. Da die Ursachen für die Kalkchlorose am Erdreich liegen, muss auch dieses wieder den Ansprüchen des Rhododendrons entsprechen. Damit sich der pH-Wert senkt, sollten Sie Moorbeet- oder spezielle Rhododendronerde in den Boden einarbeiten. Zusätzlich sollten Sie den Boden mit Nadelstreu abdecken.
Verbesserung des Erdreichs
Oft kann bei großen Sträuchern die rettende Erde nicht eingearbeitet werden, weil das Erdreich zu stark durchwurzelt ist. In diesem Fall kann ein Gießrand zur Verbesserung des Bodens dienen.
- in einiger Entfernung Gießrand um den Stamm ausheben
- Gießrand mit Rhododendronerde füllen
Beim Gießen gelangen dann die pH-Wert-senkenden Substanzen in den Boden. Allerdings kann die Wirkung hier auch erst nach ein paar Wochen einsetzen. Dafür kann der Vorgang öfter wiederholt werden, ohne dass der Rhododendron Schaden nimmt.
Tipp: Ergibt eine Bodenprobe, dass der Standort für den Rhododendron nicht mehr geeignet ist, sollten Sie das Umsetzen der Pflanze an einen geeigneteren Standort in Erwägung ziehen.
Stickstoffmangel
Sind die Blätter des Rhododendrons inklusive Blattadern gelb gefärbt, leidet der Strauch unter einem Stickstoffmangel. Weitere Anzeichen für diese Krankheit sind ein kümmerlicher Wuchs nachwachsender Blätter.
Diese Form der Chlorose entsteht häufig, wenn der Boden mit Rindenmulch ohne eine darunterliegende Schicht mit Hornspänen abgedeckt wurde. In diesem Fall handelt es sich um eine Stickstoff-Festlegung, d.h., die Pflanze kann keinen Stickstoff aufnehmen. Am besten gehen Sie gegen die Krankheit mit einem schnell wirkenden Mineraldünger vor.
Damit der Rhododendron ausreichend Stickstoff aufnehmen kann, sollten Sie ihn langfristig mit Hornspänen düngen. Dies empfiehlt sich besonders bei Rhododendren-Arten, die viel Stickstoff benötigen, wie zum Beispiel bei Rhododendren-Catawbiense-Hybriden.
Tipp: Die letzte Düngung sollte Ende Mai oder Mitte Juni erfolgen. Stickstoff regt bei der Pflanze das Wachstum an. Damit die Triebe den Winter überstehen, müssen sie jedoch verholzt sein, was einen gewisse Zeit in Anspruch nimmt.
Magnesiummangel
Auch ein Mangel an Magnesium lässt die Blätter von Rhododendren gelb werden. Dieser Mangelerscheinung kann auch bei Böden mit optimalen pH-Wert für den Rhododendron auftreten, da bei durchlässigen Böden das Magnesium durch Regen ausgewaschen wird. Als Erste Hilfe für den Rhododendron eignet sich ein Bittersalz-Dünger.
- Pflanze mit einer 2-Prozent-Lösung mit kalkfreiem Wasser bespritzen
- Pflanze mit einer Lösung aus Wasser und Bittersalz gießen
Hinweis: 150 Gramm Bittersalz in 10 Liter Regenwasser aufgelöst, senken den pH-Wert eines Quadratmeters um einen Punkt.
Pflegefehler
Neben der Mangelkrankheit Chlorose gibt es aber auch noch andere Ursachen für gelbe Blätter. Sie sind oft die Folgen von Pflegefehlern. Im Gegensatz zur Chlorose können die Folgen von Pflegefehlern jedoch leichter behoben werden.
Wassermangel
In heißen, trockenen Sommer bekommt der Rhododendron relativ schnell gelbe bis hellbraune Blätter, die sich einrollen. Dies ist eine Reaktion der Pflanze auf Wassermangel. Besprühen Sie den Rhododendron mit kalkfreiem Wasser und geben Sie ihm großzügige Wassergaben. Danach sollte sich der Strauch wieder erholen.
Sonnenbrand
Wurde dem Rhododendron der schützende Schatten genommen, etwa durch Wegfall oder Auslichten des schattengebenden Baumes, kann zu starke Sonneneinstrahlung zu gelben Blättern oder braunen Flecken führen.
Sonnenbrand tritt auf:
- bei Blättern mit direkter Sonneneinstrahlung
- bei Blättern die von anderen Blättern keinen Schatten erhalten
Da die Blätter des Rhododendrons am Rande leicht nach unten gekrümmt sind, tritt ein Sonnenbrand oft nur in der Mitte der Blätter auf.
Hinweis: Sonnenbrand kann auch in sonnigen Wintern auftreten.
Schnelle Hilfe bei Sonnenbrand ist:
- Rhododendron ausreichend Wasser geben
- Rhododendron beschatten
Achten Sie auch darauf, dass der Strauch in Zukunft sehr gut mit Wasser versorgt ist.
Gelbe Blätter im Herbst
Rhododendren, die im Garten ausgepflanzt sind, gehören bis auf wenige Ausnahmen, zu den immergrünen Pflanzen. Manchmal jedoch beginnen sich die Blätter im Herbst gelb zu verfärben. Und wenig später fallen sie ab. Dabei muss es sich nicht um eine Mangelerscheinung handeln, sondern der Abwurf eines Teils der Blätter kann auch ein natürlicher Vorgang sein. Denn auch immergrüne Rhododendren werfen alle zwei bis vier Jahre einen Teil ihrer ältesten Blätter ab.
Tipp: Auch wenn es sich um einen natürlichen Vorgang handeln kann, überprüfen Sie die Pflanze auf vorsichtshalber auf Mangelerscheinungen oder Schädlingsbefall.