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Riesenbärenklau erkennen Vorsicht Verbrennung! - Titelbild

Riesenbärenklau erkennen: Vorsicht Verbrennung!

Riesenbärenklau zu erkennen ist sehr wichtig, um die Pflanze mit dem botanischen Namen Heracleum mantegazzianum richtig und gezielt entfernen zu können. Denn Verbrennungen durch den Riesenbärenklau sind schmerzhaft und gefährlich.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • charakteristische Färbung des Stängels am unteren Ende
  • fällt durch seine Größe auf
  • Kontakt mit dem Pflanzensaft ist besonders gefährlich
  • Riesenbärenklau enthält phototoxische Substanzen
  • Verbrennungen können schwer ausfallen

Größe

Im ersten Jahr zeigt sich lediglich eine niedrige Blattrosette, die gerade in naturbelassenen Ecken kaum auffällt. Erst ab dem zweiten Jahr nimmt das Höhenwachstum enorm zu. Höhen von drei bis fünf Metern sind möglich.

Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)

Blüten und Früchte

Die Blüten des Riesenbärenklaus sind charakteristisch und vergleichsweise einfach von anderen Pflanzen zu unterscheiden. Zu den Charakteristika gehören unter anderem:

  • Blütenfarbe ist weiß
  • Blütezeit von Juni bis Juli
  • Doppeldolden
  • Gesamtgröße der Blütenstände bis zu 50 Zentimeter
  • Größe der einzelnen Blüten von 0,4 bis 2,0 Zentimeter
Riesenbärenklau erkennen: Blüte des Riesen-Bärenklaus (Heracleum mantegazzianum)

Auffällig neben diesen Punkten ist, dass die Blüten im Zentrum deutlich kleiner sind als die Exemplare am Rand. Zudem können sich bis zu 8.000 davon an einem Gewächs befinden. So lässt sich der Riesenbärenklau leicht erkennen.

Aus ihnen entstehen Fruchtkörper, die jeweils zwei Samen enthalten. Es ist also möglich, dass nach der Reifung doppelt so viele Samen entstehen und eine immense Verbreitung stattfindet. Daher gilt es, zumindest die Blüten so schnell wie möglich zu entfernen.

Stängel

Die Stängel weisen ebenfalls charakteristische Merkmale auf und können dabei helfen, den Riesenbärenklau zu erkennen. Bei ihnen handelt es sich um:

  • bemisst bis zu 10 Zentimeter im Durchmesser
  • hohl
  • mit Stacheln versehen
  • violette Flecken am unteren Ende
  • weist Rillen auf
Stängel des Riesenbärenklaus (Heracleum mantegazzianum)

Pflanzensaft, Blätter & Wurzeln

Um Verbrennung durch den Riesenbärenklau zu vermeiden, müssen Sie wissen, dass alle Teile der Pflanze giftig sind. Das umfasst:

  • Blätter
  • Blüten
  • Pflanzensaft
  • Stängel
  • Wurzeln
Saft des Riesenbärenklaus
Quelle: Michael Apel, Heracleum mantegazzianum caulis, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Hinweis: Auch wenn häufig noch behauptet wird, dass lediglich der Saft giftig ist, trifft das nicht zu. Dieser enthält zwar die höchste Menge an phototoxischen Substanzen, bereits eine einfache Berührung der Blätter reicht jedoch für eine Verbrennung aus.

Entfernung und Entsorgung

Um den Riesenbärenklau zu beseitigen und dabei selbst sicher zu sein, benötigen Sie zunächst einen entsprechenden Schutz. Dieser sollte sich aus den folgenden Utensilien zusammensetzen:

  • dichte und feste Müllbeutel
  • Handschuhe
  • Schutzanzug
  • Schutzbrille oder Visier
  • Spaten
  • Teleskop-Astschere

Danach gehen Sie wie folgt vor:

  1. Seitentriebe und Blüten: Kürzen Sie stückweise die abstehenden Pflanzentriebe. Hierdurch können Sie die Teile klein halten und sie einfacher entsorgen.

  2. Stängel: Gehen Sie hierbei genauso vor. Kürzen Sie den Stängel Stück für Stück. Das bietet mehr Sicherheit und vereinfacht die Entsorgung. Wenn eine Astschere nicht ausreicht, können Sie auch eine Säge verwenden.

  3. Wurzeln: Verbrennungen durch Bärenklau sind auch aufgrund eines Kontakts mit den Wurzeln möglich. Sie müssen daher ebenfalls entfernt werden. Graben Sie den Wurzelballen vollständig aus und entsorgen Sie diesen zusammen mit der Erde.

  4. Entsorgung: Auf den Kompost sollten Sie das Schnittgut aufgrund der Giftigkeit nicht geben. Entsorgen Sie es stattdessen gut verpackt über den Hausmüll.

  5. Reinigung: Spülen und desinfizieren Sie das Schnittwerkzeug und Ihre Schutzkleidung im Anschluss. Anderenfalls kann der Pflanzensaft dennoch Verbrennungen auslösen.

Tipps: Je zeitiger Sie das Gewächs erkennen und entfernen, umso einfacher ist der Vorgang. Gegebenenfalls können Sie sich auch beim Naturschutzbund informieren und um Hilfe bitten.

Um den Aufwand so gering wie möglich zu halten, können Sie einen Müllbeutel in einen Eimer oder einen Kübel geben. Dadurch wird es möglich, das Schnittgut einfach und schnell sowie direkt mit dem Schneidewerkzeug hineinzulegen.

Anzeichen für Verbrennungen

Verbrennungen durch Riesenbärenklau sind mehr als unangenehm. Sie bereiten große Schmerzen und können zu Vernarbungen führen. Typische Symptome sind:

  • Blasenbildung
  • Brennen
  • Rötung
  • Schmerzen
  • Schwellung
Riesenbärenklau abgesperrt

Diese Reaktionen treten allerdings nicht immer sofort auf. Da es sich um eine Pflanze mit phototoxischen Substanzen handelt, treten die Anzeichen erst dann auf, wenn die Haut zusätzlich von Sonnenlicht bestrahlt wurde. Es kann also zu einer Verzögerung von mehreren Stunden oder sogar Tagen kommen, bis sich die ersten Anzeichen zeigen.

Verbrennungen durch den Riesenbärenklau sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Suchen Sie umgehend einen Arzt auf und kühlen Sie die Wunden.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Riesenbärenklau meldepflichtig?

Nein, es gibt keine Verpflichtung dazu. Dennoch ist es sinnvoll, die Gemeinde zu informieren und so andere warnen zu können bevor es zu einer breitflächigen Ausbreitung kommt. Zudem kann der Naturschutzbund dabei helfen, die Pflanze richtig zu identifizieren und übernimmt in einigen Fällen sogar die Entfernung.

Muss der Riesenbärenklau bekämpft werden?

Auch wenn er sich in einem Bereich befindet, der für Kinder und Haustiere nicht zugänglich ist, sollten Sie ihn beseitigen. Anderenfalls wird sich die zwei- bis dreijährige Pflanze immer weiter ausbreiten.

Wie lange sind die Samen des Riesenbärenklaus keimfähig?

Mehrere Jahre können sich die gefährlichen Pflanzen über ihre Samen vermehren und verbreiten. Führen Sie die Entfernung daher spätestens zu Beginn der Blüte durch.

Autor
Michelle ist mit vielen Haus- und Hoftieren auf dem Bauerngut ihrer Eltern aufgewachsen. Nebenbei kümmert sich die Vegetarierin hingebungsvoll um ihre Kräuter- und Gemüsebeete. Sie notiert ihr erworbenes Wissen und teilt es gerne mit den Plantopedia-Lesern und Leserinnen.
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