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Neuer Rollrasen wird gelb oder braun? Was Sie jetzt tun können

Zu nahezu jedem Wohnhaus mit Garten gehört auch zumindest ein kleines Stück Rasen. Er kann vielfältig zum Spielen und Erholen genutzt werden und bereichert dabei die Optik um eine ruhige, angenehme Fläche, die sich gezielt mit anderer Bepflanzung arrangieren lässt. Um dann möglichst schnell das erhoffte Grün im eigenen Garten zu haben, bietet Rollrasen die Möglichkeit, bereits fertigen Rasen von einer Rolle im Garten zu verlegen. Wird dieser nach dem Einbau dann gelb oder braun, ist guter Rat oft teuer. Wir verraten Ihnen, wie sie in den meisten Fällen schnelle Abhilfe schaffen.

Video-Tipp

Ursachen

Immer wieder kommt es nun vor, dass Rollrasen im Laufe der Zeit in Teilbereichen oder auch vollflächig braun oder gelb wird. Diese Verfärbungen sind jedoch in aller Regel Anzeichen für ein Problem, das bei fehlender „Behandlung“ über kurz oder lang zur dauerhaften Schädigung der Soden, bis hin zum Absterben des gesamten Rollrasens führen kann. Daher lohnt nach der Feststellung eine rasche Identifizierung der Ursachen, sowie die Bestimmung geeigneter Maßnahmen zu deren Beseitigung:

Rollrasen

Hinweis: Für eine bessere Übersichtlichkeit wird die folgende Liste nach den Ursachen sortiert. Bei einer Sortierung nach den Symptomen würde eine Unterscheidung lediglich in die Färbungen braun und gelb, jedoch mit jeweils einer enormen Vielzahl an möglichen Ursprüngen erfolgen.

Wassermangel

Symptome

  • von der Blattspitze her braun werdende Blätter
  • einhergehend mit raschem Austrocknen der braunen Blattteile
  • vorangehend bereits geringerer Wassergehalt durch liegende Halme erkennbar

Mögliche Ursache

  • zu seltenes oder geringes Wässern
  • mangelnder Kontakt des Rollrasens zum Untergrund
  • in Folge kein Zugriff auf Wasservorräte des Erdreichs
  • zu hohe Bodenverdichtung
  • Auslegung des Rasens mit Falten oder Hohlstellen

Abhilfe

  • bei zu geringer Wasserzufuhr Erhöhung der Gießwassermenge
  • bei mangelndem Bodenkontakt Beseitigung von Hohlstellen durch Abnahme der Rasensode und Anfüllen
  • Herstellung eines vollflächigen Kontakts durch erneutes Anwalzen
  • bei zu hoher Bodenverdichtung Mulchen des Rasens einschließlich Unterboden zur Herstellung der für Wurzelwachstum erforderlichen Durchlässigkeit

Achtung: Ist der Boden unter dem Rollrasen zu stark verdichtet, gelangen die Wurzeln somit nicht an das Wasser in dieser Bodenschicht. Da das Abnehmen des Rollrasens mit anschließendem Auflockern des Bodens kaum praktikabel erscheint, sollte die Fläche vorsichtig vertikutiert werden. Dadurch wird zumindest eine gewisse Verbesserung erzielt. Allerdings sollte der Vorgang nicht zu intensiv erfolgen, um die Schäden an der Rasensode gering zu halten.

Hinweis: Fehlt lediglich die Wasserzufuhr, kann entweder die reine Menge erhöht, oder die Wassergabe optimiert werden. Täglich geringe Gaben erzielen weniger Wirkung, da große Anteile verdunsten, bevor sie überhaupt in tiefere Schichten gelangen. Seltenere Gaben in größerer Menge dringen tiefer vor und bleiben für das Gras länger nutzbar erhalten.

Bodenvorbereitung und Rollrasenverlegung

Staunässe

Symptome

  • gleichmäßige gelbbraune Verfärbung der Halme

Mögliche Ursache

  • zu intensive Wassergaben
  • dadurch Staunässe im Unterbodenbereich
  • auf Dauer Fäule der Wurzeln und Absterben der Pflanzen
  • Verfärbung der Blätter durch Mangelversorgung von den geschädigten Wurzeln aus

Abhilfe

  • Gießmenge reduzieren
  • bereits bei Verlegung vorab auf gut durchlässigen Boden achten
  • bei Bedarf Sand beimengen

Tipp: Ob zu viel oder zu wenig Wasser im Boden ist, lässt sich zu Beginn sehr leicht durch das Anheben einer Rasensode feststellen. Ist der Boden und der Rasen feucht, ist alles in Ordnung. Bei Trockenheit oder matschiger Nässe besteht dagegen Handlungsbedarf! Bei Neuverlegung im Frühjahr und Herbst alle 2-3 Tage gießen, im Hochsommer zunächst täglich! Wassergaben um 10 bis 12 Liter je Quadratmeter sind dabei meist angemessen.

Nährstoffmangel

Symptome

  • schlaffe, liegende Blätter mit zunehmender Braunfärbung

Mögliche Ursache

  • zu geringer Nährstoffgehalt im Boden
  • kein Zugriff auf Nährstoffe durch mangelnden Bodenkontakt der Sode

Abhilfe

  • Nährstoffzufuhr durch Düngergaben
  • bei mangelndem Bodenkontakt vorgehen wie beim Stichpunkt „Wassermangel“ beschrieben

Übersäuerung des Bodens

Symptome

  • flächig gelbe Verfilzungen des Rasens, meist nach dem ersten Winter

Mögliche Ursache

  • zu saurer Boden
  • ideal Ph-Wert 6-7, ab ca. 5,5 kritisch
  • schnelle Ausbreitung von gelben Moosen, die saure Böden bevorzugen

Abhilfe

dreiphasige Abhilfe meist sinnvoll:

  1. Vertikutieren zur besseren Belüftung
  2. Ph-Wert über Testtreifen ermitteln, um Ursache sicher festzustellen
  3. Bei tatsächlicher Übersäuerung Kalk zugeben um Säure zu neutralisieren
pH-Wert Teststreifen

Zu häufiger bzw. kurzer Rasenschnitt

Symptome

  • Braunverfärbung von den Blattspitzen her

Mögliche Ursache

  • in der Anwuchsphase zu häufig durchgeführter Rasenschnitt
  • zu geringe Schnitthöhe gewählt
  • in beiden Fällen zu hohe Belastung für den Halm und in Folge Absterben

Abhilfe

  • Mähintervall erhöhen
  • Schnitthöhe in Anwuchsphase nicht unter 4 bis 5 Zentimeter wählen
  • somit ausreichend Entwicklungsreserven für die Halme für die kraftzehrende Wurzelbildung

Tipp: Auch wenn in vielen Fällen die Ursache meist recht schnell erkannt scheint, lohnt eine umfassende Betrachtung mehrerer Faktoren. Häufig kommen verschiedene, teils unterschiedlich stark ausgeprägte „Probleme“ zusammen, die in Summe dann zur Verfärbung des Rasens führen. Wird eine Ursache beseitigt, können die Symptome zwar schwinden, ein optimales Wachstum wird aber erst dann erzielt, wenn alle Rahmenparameter im (im wahrsten Sinne des Wortes) grünen Bereich liegen. Wer die Besonderheiten von Rollrasen von vorn herein kennt und berücksichtigt, vermeidet dagegen zahlreiche Schwierigkeiten, ohne mit den daraus resultierenden Symptomen überhaupt jemals in Berührung zu kommen.

Besonderheit von Rollrasen

Letztlich handelt es sich bei der Rasenfläche von der Rolle jedoch um nicht mehr oder weniger, als normale Gräser. Für einen schnelleren Einbau und eine erfolgreichere Anwachsphase werden diese lediglich bereits zuvor unter überwachten Bedingungen kultiviert und als geschlossene und zusammenhängende Fläche geerntet.

Logischerweise sind als Ergebnis dann beim Einbau andere Dinge zu beachten, als bei der bekannten Einsaat. Während Keimung und Austrieb belanglos, da bereits erfolgt, sind, steht die gute Verbindung der verlegten Soden zum Untergrund im Fokus. Eine faltenfreie, flächige Verlegung auf einem lockeren und eben abgezogenen Untergrund ermöglicht ein leichtes Anwachsen des Rasens in den vorhandenen Untergrund hinein. So kann der Rasen leicht auf die Reservoirs im Boden zurückgreifen und dabei in kurzer Zeit die eigenständige Wasser- und Nährstoffzufuhr sichern. Legt man daher beim Einbau von Rollrasen genau auf diesen Aspekt des Bodenkontakts besonderen Wert, sind die Weichen für ein Wachstum möglichst ohne braune oder gelbe Verfärbungen gestellt.

frischer Rollrasen
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