Rosenkäferlarven: was tun? | Maden erkennen
Rosenkäfer sind häufige Gartenbesucher. So ist es nicht zu vermeiden, dass sie ihre Eier in die Erde ablegen. Die geschlüpften Maden sind kein schöner Anblick, aber sind sie auch schädlich?
Auf den Punkt gebracht
- Rosenkäferlarven sind 4 bis 5 cm lang, c-förmig gekrümmt, haben drei verkümmerte Brustbeinpaare
- Der Körper ist weißgrau, seitliche Punkte, Härchen und Kopfkapsel sind braun
- Sie leben bis zur Verpuppung nach etwa 2-3 Jahren in der Erde, meist im Kompost
- Sie ernähren sich von totem Pflanzenmaterial, sind für lebende Pflanzen keine Gefahr
- Bekämpfung und Vorbeugung sind nicht notwendig, nach Entdeckung einfach wieder eingraben
Inhaltsverzeichnis
Die Käferart im Garten
Wenn der Käfer Einzug in Ihren Garten gehalten hat, werden Sie früher oder später auf seine Larven stoßen. Die Rosenkäfer sind eine riesengroße Unterfamilie der Blattkäfer. Hierzulande herrscht jedoch der Gemeine Rosenkäfer vor, auch Goldglänzender Rosenkäfer genannt. Von April bis in den Monat Oktober flattert er brummend durch die Lüfte, bevorzugt an warmen Tagen und zur Mittagszeit. Rosenblüten und Doldengewächse haben es ihm angetan. Er ist leicht zu entdecken und zu erkennen, denn sein Aussehen ist auffällig:
- Körperlänge beträgt ca. 14 bis 20 mm
- die obere Seite ist goldgrün und glänzend
- die untere Seite ist kupferrot gefärbt
Die Fraßschäden des Rosenkäfers sind kaum nennenswert, dagegen ist seine Nützlichkeit als Blütenbestäuber hervorzuheben. Dieser wertvolle Beitrag zum Ökosystem brachte ihm den Titel „Insekt des Jahres 2000“.
Hinweis: Das Artenschutzgesetz verbietet, dass Rosenkäfer getötet werden. Falls Sie in Ihrem Garten unter einer großen Menge zu leiden haben, können Sie einige Exemplare früh morgens einsammeln, wenn sie weniger beweglich sind, und weiter weg in die freie Natur aussetzen.
Aussehen der Rosenkäferlarven
Das sind die typischen Merkmale, anhand derer Sie eine Rosenkäferlarve erkennen:
- Körperlänge erreicht 4 bis 5 cm
- gedrungener Körperbau mit vielen braunen Härchen
- weiße Färbung mit einem grauen Schimmer
- das Vorderteil ist schlanker als das hintere Ende
- an den Seiten rotbraune, kleine Punkte
- braune Kopfkapsel
- drei schwachentwickelte und kurze Brustbeinpaare
- Larve ist gekrümmt (c-förmig)
Eiablage der Käfer
Die Tiere dieser Käferart legen ihre Eier in der Umgebung ab, in der sie leben. Konnten Sie die Insekten bereits im eigenen Garten beobachten, so werden auch ihre Eier und später folglich auch die Larven nicht weit sein. Die Eier werden häufig in Komposthaufen abgelegt. Modrige Baumstümpfe sind auch ein gefragter Ablageort, in einem gepflegten Garten jedoch selten anzutreffen.
Hinweis: Die Larven des Rosenkäfers werden häufig als Würmer oder Maden bezeichnet. Die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung lautet jedoch Engerlinge.
Entwicklung der Rosenkäferlarven
Nach wenigen Wochen schlüpfen aus den abgelegten Eiern die ersten Larven. Sie haben noch ein langes Leben vor sich. Denn bis sich eine Larve wieder verpuppt und zu einem Käfer wird, vergehen noch etwa zwei bis drei Jahre. Während dieser Zeitspanne wird sie immer länger und dicker, muss sich folglich mehrfach häuten. So können wir sowohl noch kleinen als auch „ausgewachsenen“ Rosenkäferlarven begegnen.
Kompost als typischer Aufenthaltsort
Nach dem Schlüpfen bleibend die Maden an Ort und Stelle, bewegen sich lediglich innerhalb des Komposthaufens. Da sie das Licht an der Erdoberfläche scheuen, bleiben sie für uns lange unsichtbar. Wir begegnen ihnen meist dann, wenn wir den Kompost umschichten oder etwas davon entnehmen. Durch ihre weiße Färbung und ihrer Größe setzen sie sich im dunkelgefärbten Kompost deutlich ab. Doch nicht nur geschlüpfte Engerlinge können zum Vorschein kommen. Auch verpuppte Exemplare können sich im Kompost befinden. Sogar die Käfer bleiben nach dem Schlüpfen eine Zeit lang im Kompost, bevor sie endgültig in den sichtbaren Teil des Gartens ziehen.
Tipp: Eine verpuppte Rosenkäferlarve können Sie leicht an Aussehen des Kokons erkennen. Er ist eiförmig, etwa 2 cm lang und 1 cm breit. Um ihn ist eine dünne Hülle aus Sand, Erde und kleinen Holzstückchen.
Nützling oder Schädling?
Ist nach der Entdeckung von Rosenkäferlarven, sofort und zwingend an eine Bekämpfung zu denken? Ist sogar eine frühzeitige Vorbeugung sinnvoll? Eine eindeutige Antwort bekommen wir, wenn wir einen Blick auf ihr Fressverhalten werfen:
- Larven fressen nur tote Pflanzenreste
- die Ausscheidungen sind der Humusbildung dienlich
Rein aus ökologischen Gesichtspunkten betrachtet, gibt es keine Gründe, Rosenkäferlarven zu bekämpfen. Ebenso wenig ist es sinnvoll, das Schlüpfen weiterer Exemplare zu verhindern. Die Population dieser Käferart hält sich eh meist von allein in Grenzen.
Was tun nach der Entdeckung von Larven?
Da von den Maden, Egerlingen, Würmern oder wie auch immer Sie sie persönlich nennen mögen, keine Gefahr für lebende Pflanzen ausgeht, dürfen sie – bzw. aufgrund ihrer Nützlichkeit sollten sie sogar – am Leben bleiben. Ausgegraben an der lichtvollen Oberfläche sind sie jedoch nicht gut aufgehoben. Sie sind an Sonne nicht gewöhnt und müssen schnell in die Erde verschwinden, da sie ansonsten austrocknen. Helfen Sie ihnen! Legen Sie die Egerlinge zurück auf den Komposthaufen und bedecken Sie sie mit ein paar Zentimetern Erde.
Maden in Blumentöpfen und Beeten
Beim Umgraben von Gartenbeeten oder Umtopfen von Blumen können ebenfalls Rosenkäferlarven zum Vorschein kommen. Sie sind vermutlich als Eier oder Puppen dorthin gelangt, zum Beispiel bei einer Düngung mit Kompost. Haben Sie sie eindeutig identifiziert, sollten Sie sie in den Komposthaufen vergraben, wo reichlich totes Pflanzenmaterial auf sie wartet.
Tipp: Reifen Kompost sollten Sie stets durchsieben, bevor Sie ihn in den Garten verteilen. So können Sie Engerlinge leicht entdecken und sie wieder auf den Komposthaufen zurückgeben.
Verwechselungsgefahr mit anderen Käferlarven
Maikäfer und Junikäfer, die ebenfalls den Blatthornkäfern entstammen, haben ähnlich aussehende Larven. Wenn Sie das gefundene Exemplar auf einer glatten Fläche legen und beobachten, werden Sie anhand der Bewegungen schnell den Unterschied ausmachen: Die Rosenkäferlarve streckt sich und kriecht wie eine Raupe davon. Sie befindet sich dabei auf dem Rücken, die Beine ragen nach oben. Mai- und Junikäferlarven bewegen sich gekrümmt und auf den Bauch liegend fort.
Häufig gestellte Fragen
Nur für den Fall, dass die Rosenkäferlarven kein totes Material im Garten mehr vorfinden, werden sie notgedrungen ihren Hunger mit lebenden Wurzeln stillen. In der Praxis also so gut wie nie!
Es kann sich um die Nashornkäferlarve handeln, die ebenso gern im Kompost lebt und zu den Nützlingen zählt.
Nein. Während Rosenkäfer und Nashornkäfer zu den nützlichen Blatthornkäfern zählen, sind der Mai- und Junikäfer ausgewiesene Schädlinge, die sich in manchen Jahren zu einer Plage entwickeln und dabei große Schäden anrichten können.