Rosmarin trocknen: so bleibt das Aroma erhalten
Das Aroma von Rosmarin lässt sich am besten durch Trocknen konservieren. Ohne Qualitätsverlust dauert der Vorgang je nach Methode ein paar Stunden oder mehrere Tage.
Auf den Punkt gebracht
- am besten im Sommer ernten
- ganze Triebe an der Luft, im Backofen oder im Dörrautomat trocknen
- dunkel und luftdicht aufbewahren
- bis zu zwei Jahre haltbar
Inhaltsverzeichnis
Rosmarin ernten
Rosmarin (Rosmarinus officinalis) können Sie im Prinzip das ganze Jahr über ernten. Am aromatischsten ist er jedoch in den Sommermonaten. Zudem wirkt es sich positiv auf das Aroma aus, wenn der Strauch vor dem Schneiden zwei Tage oder länger reichlich Sonne tanken konnte. Da das Küchenkraut beim Ernten trocken sein muss, ist der ideale Zeitpunkt
- vormittags (hoher Gehalt an ätherischen Ölen)
- an einem heißen, sonnigen Tag.
Das Schneiden am frühen Nachmittag ist möglich, wenn es Ihre Zeit nicht anders erlaubt oder der Vormittag bewölkt ist und der Rosmarin länger zum Abtrocknen braucht.
Hinweis: Ernten Sie Rosmarin erst kurz vor dem Trocknen, da er bei längerer Wartezeit an Qualität verliert.
Rosmarin schneiden
Wie viele Triebe Sie schneiden, hängt von der Rosmarinmenge, die Sie trocknen möchten, ab. Damit der Strauch üppig nachwächst, sollten Sie
- maximal zwei Drittel der Rosmarintriebe abschneiden und
- ein paar junge Triebe stehen lassen.
Tipp: Verwenden Sie zum Abschneiden nur scharfes Schneidewerkzeug (Messer oder Schere) und achten Sie beim Schneiden darauf, dass Sie die Nadeln nicht zerdrücken.
Vorbereiten
Unabhängig von der Trockenmethode bereiten Sie die Rosmarinzweige wie folgt vor:
- von Schmutz befreien (abschütteln)
- gelbe und verwelkte Blätter (Nadeln) entfernen
- faulige oder beschädigte Teile abschneiden
- auf keinen Fall waschen (Schimmelgefahr)
Trocknen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Würzkraut zu haltbar zu machen:
- an der Luft
- im Backofen
- im Dörrautomaten
- in der Mikrowelle
Bei allen Methoden ist der Trockenprozess beendet, wenn
- die Nadeln rascheln
- Sie die Rosmarinblätter mit den Fingern zerreiben können
- die Zweige leicht brechen
Lufttrocknen
Das Lufttrocknen ist nicht nur die älteste, sondern auch die schonendste Methode. Sie brauchen dazu:
- Schere
- (Küchen-)Garn
- ggf. Gummiband
Anleitung
- 6 bis 8 Rosmarinzweige am unteren Ende zu einem Bündel zusammenbinden
- alternativ mit dem Gummiband fixieren
- kopfüber mit dem Garn aufhängen
Hinweis: Da die Rosmarinbündel frei hängen sollten, ist ein Nagel oder Haken an der Wand nicht ideal.
Der geeignete Ort ist
- trocken
- warm (optimal: 20 bis 30 Grad Celsius)
- dunkel (zumindest ohne direkte Sonneneinstrahlung)
- luftig (keine Zugluft)
Wie lange der Trockenprozess dauert, hängt von den Bedingungen ab. In der Regel brauchen die Bündel drei bis vier Tage, bis sie getrocknet sind.
Im Backofen
Der Backofen kommt nur infrage, wenn er Temperaturen unter 50 Grad Celsius zulässt. Ist dies der Fall, brauchen Sie
- ein Gitter (optimal)
- alternativ: Backblech plus Backpapier
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Legen Sie die Rosmarinzweige einzeln auf das Gitter oder Backblech. Achten Sie beim Auflegen darauf, dass sie die Zweige nicht berühren.
- Heizen Sie den Backofen auf 30 bis 35, maximal 40 Grad Celsius vor.
- Schieben Sie Gitter/Backblech auf die oberste Schiene des Backofens.
- Lassen Sie die Ofenklappe einen Spalt offen, damit die entstehende Feuchtigkeit entweichen kann.
Je nach Temperatur dauert der Prozess in der Regel drei bis vier Stunden. Reicht diese Zeit nicht aus, lassen Sie die Zweige länger im Backofen und kontrollieren sie regelmäßig.
Tipp: Gleichmäßiges Trocknen erzielen Sie, indem Sie die Zweige einmal pro Stunde wenden.
Im Dörrautomaten
Zum Dörren legen Sie die einzelnen Rosmarinzweige bei einer Temperatur zwischen 30 und maximal 40 Grad Celsius
- ohne Überlappung oder Berührung
- (dicht) nebeneinander
auf das Sieb. Verfügt Ihr Dörrautomat über stapelbare Trockensiebe, können Sie alle Lagen belegen. Nach drei bis vier Stunden sollten die Zweige getrocknet sein. Lassen Sie die Siebe hin und wieder rotieren, beschleunigt dies den Vorgang.
Hinweis: Füllen Sie den Dörrautomat während des Trocknens nicht nach, da dadurch die bereits angetrockneten Zweige wieder feucht werden.
In der Mikrowelle
Die Mikrowelle ist die schnellste Methode, um Rosmarin zu trocknen. Allerdings ist sie mit Qualitätsverlusten verbunden. Sie brauchen
- Küchenpapier oder
- ein Küchentuch.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Verteilen Sie die Rosmarinzweige einzeln auf ein Küchenpapier oder -tuch.
- Bedecken Sie die Zweige mit einem Küchentuch oder -papier.
- Lassen Sie die Mikrowelle auf niedrigster Stufe 20 bis 30 Sekunden laufen.
- Öffnen sie die Tür, damit die entstandene Feuchtigkeit entweichen kann.
- Wenden Sie die Zweige und bedecken Sie sie anschließend wieder.
- Wiederholen Sie die Schritte 3 bis 5, bist der Rosmarin getrocknet ist.
Aufbewahren
Getrockneten Rosmarin können Sie
- in einem Schraubglas oder
- in einem lichtundurchlässigen Behältnis
aufbewahren. Lichtdurchlässige Gefäße stellen Sie an einem dunklen Ort. Bei lichtundurchlässigen Behältnissen ist ein heller Standort kein Problem.
Die Rosmarinzweige geben Sie am besten im Ganzen in das Gefäß. So hält sich das Aroma besser. Allerdings sollten Sie das getrocknete Küchenkraut innerhalb von zwei Jahren verbrauchen. Danach ist das Aroma weitgehend verflogen.
Häufig gestellte Fragen
Ja, da ist möglich. Dazu legen Sie die einzelnen Zweige einzeln auf ein Küchentuch. Wie beim Aufhängen ist ein warmer, trockenen und luftiger Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung ideal. Nach drei bis vier Tagen sollte der Prozess abgeschlossen sein. Wenn nicht, dann lassen Sie die Rosmarinzweige einfach länger liegen.
Ja, das ist möglich. Legen Sie die Nadeln ohne Überlappungen auf ein Geschirrtuch und bedecken Sie das Ganze mit einem Fliegennetz (Fliegengaze). Stellen Sie den Rosmarin an einen warmen, luftigen Ort ohne direkte Sonne. Sind die Rosmarinnadeln brüchig geworden, können Sie sie in einem Behältnis aufbewahren.
Ja. Rebeln Sie die Nadeln vom Zweig ab. Anschließend können Sie die Rosmarinnadeln mit einem Möser pulverisieren. Gut haltbar bleibt das Pulver in einem luftdichten Behältnis an einem dunklen Ort.