Rotfußröhrling: gibt es giftige Doppelgänger?
Von Juni bis November können Sie in Laub- und Nadelwäldern Rotfußröhrlinge entdecken. Vor allem die jungen Exemplare sind bei Pilzsammlern beliebt. Doch besteht beim Rotfußröhrling Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern?
Auf den Punkt gebracht
- Rotfußröhrlinge in Deutschland häufig
- im Aussehen anderen Röhrlingen ähnlich
- keine giftigen Doppelgänger
- Exemplare mit weiß-gelblichem Belag stehenlassen
Rotfußröhrling erkennen
Der Gemeine oder Echte Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron) hat von Juni bis in den November hinein Saison. Insbesondere in Buchenwäldern haben Sie gute Chancen, den leckeren Speisepilz zu sammeln. Um den Rotfußröhrling nicht mit (giftigen) Doppelgängern zu verwechseln, sollten Sie auf folgende Merkmale achten:
Hut | Stiel | Fleisch |
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– Durchmesser: 3 bis 10 Zentimeter – erst halbkugelig, später gewölbt – rötliche Färbung an Rissen und Fraßstellen – graubraun, rötlich- oder olivbräunlich – Huthaut reißt auf – zitronengelbe Röhren, später dunkler | – 4 bis 8 Zentimeter lang – oft krumm – voll – nach oben verjüngt – gelb bis bräunlich mit rotem Fuß | – gelb – unter der Huthaut rot – beim Anschneiden leicht blau – Hutfleisch junger Exemplare fest – angenehmer Geruch |
Hinweis: Oft findet man Rotfußröhrlinge, die einen weißen bis gelblichen Überzug haben. Es handelt sich um einen parasitär lebenden Schlauchpilz, dem sogenannten Goldschimmel. Die befallenen Pilze sind nicht mehr verwendbar!
Besteht Verwechslungsgefahr?
Das Rotfüßchen kann leicht mit anderen Röhrlingen verwechselt werden. Doch keine Sorge, auch diese sind essbar. Der Rotfußröhrling hat keine giftigen Doppelgänger.
1. Blutroter Röhrling (Xerocomus rubellus)
Ein auffällig roter Hut ist das typische Erkennungszeichen des Blutroten Röhrlings.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten | auffällig roter Hut gelber Stiel mit rotem Fuß | essbar |
2. Ziegenlippe (Xerocomus subtomentosus)
Erst im August gesellen sich Ziegenlippen zu den Rotfußröhrlingen. Beide Arten sehen sich ähnlich und treten oft zusammen auf.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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Nadel- und Mischwälder | olivgelber, samtiger Hut zitronengelbe, später schmutziggraue Röhren Fleisch verfärbt sich nach Anschnitt blau | junge Exemplare wohlschmeckend |
Hinweis: In der Nähe der Ziegenlippe findet man oft Heidelbeeren.
3. Falscher Rotfußröhrling (Xerocomus porosporus)
Auch der falsche Rotfußröhrling ist essbar. Allerdings sollten Sie mit der Fingerprobe prüfen, ob das Fleisch schön fest ist. Lassen Sie die anderen Exemplare stehen.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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Laubwälder und lichte Parkanlagen, in der Nähe von Eichen | olivbrauner, rissiger Hut hellgelbe, später schmutziggraue, schwammige Röhren | junge Exemplare wohlschmeckend |
Hinweis: Der Falsche Rotfußröhrling ist auch als Düsterner Rotfußröhrling bekannt. Er sieht aus wie ein Rotfußröhrling im Trauerkleid.
4. Herbstrotfuß (Xerocomellus pruinatus)
Bestimmt ist der Bereifte Rotfußröhrling schon mehrfach anstelle des Rotfußröhrlings im Pilzkorb gelandet. Kein Problem, denn auch dieser Doppelgänger ist ein guter Speisepilz.
Vorkommen | Merkmale | Wert |
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in Gruppen unter Eichen, Rotbuchen und Fichten | rotbrauner, samtiger, höckriger Hut unter der Huthaut purpurrot erst goldgelber, später bräunliche, schwammige Röhren | junge Exemplare wohlschmeckend |
Häufig gestellte Fragen
Der Rotfußröhrling schmeckt geschmort oder gebraten gut. Er sollte mindestens 15 Minuten gegart werden, roh ist er nicht genießbar. Pilzkenner verwenden ihn gern als Mischpilz in Steinpilzgerichten.
Beim Anschneiden verschiedener Pilzarten, zum Beispiel bei Rotfußröhrlingen, Hexenpilzen und Maronen läuft das Fleisch sofort blau an. Die blaue Farbe ist das Ergebnis einer enzymatischen Oxidationsreaktion. Beim Braten werden die Pilze dann wieder gelb. Die Farbveränderung weist nicht auf Giftigkeit hin. Im Gegenteil, alle blaufärbenden Röhrlinge, die keine Netzzeichnung am Stiel aufweisen, sind essbar!
Pilzvergiftungen gehen oft mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Kreislaufproblemen und Herzrasen einher. Sollten Sie diese Symptome bemerken, verständigen Sie die Notrufzentrale. Anhand von Pilzresten kann der Fachmann den Verursacher der Vergiftungssymptome schneller identifizieren.
Zuchtpilze wie Champignons können Sie ohne Bedenken wieder aufwärmen, wenn Sie im Kühlschrank aufbewahrt wurden. Bei Wildpilzen ist eine höhere Keimbelastung möglich. Kleinkinder oder empfindliche Personen können mit Übelkeit oder Durchfall reagieren. Daher sollten Sie Wildpilzgerichte nicht wieder aufwärmen.