Salbei ernten: wann und wie? Das solltest Du beachten
Salbei gehört mit seinem charakteristischen Aroma und der heilenden Wirkung zu den Klassikern in der heimischen Küche. Das Kraut mit violetten Blüten ist schon seit der Antike bekannt und stammt eigentlich aus dem Mittelmeerraum, findet sich aber als kulinarischer Gast in den Gärten, Gewächshäusern und Wohnräumen der Deutschen. Geerntet werden von der Pflanze die Salbeiblätter, die vielseitig zum Einsatz kommen und im Gegensatz zu anderen Kräutern nicht willkürlich entfernt werden.
Inhaltsverzeichnis
Vorteile der Ernte
Salbei gehört wie viele andere mediterrane Kräuter zu den verholzenden Sträuchern, wenn Sie diese nicht ausgiebig scheiden. Da durch eine regelmäßige Ernte der Salbeiblätter keine Schnittpflege erforderlich ist, die Ernte wirkt hier als Schnitt, profitieren Sie hier von der langen Vegetationsperiode des Lippenblütlers, der Sie mehrere Monate mit frischen Blättern versorgt, die Sie ernten sollten. Das regelmäßige Ernten bringt viele Vorteile, die sich auch auf die Gesundheit Ihres Salbeis auswirken:
- er verholzt durch die regelmäßige Ernte nicht
- die Triebspitzen werden durch das Ernten dazu animiert, sich zu verzweigen
- mögliche Krankheiten werden erkennbar
Der große Vorteil für Sie: die hohe Menge an Salbeiblättern, die Sie durch die anhaltende Ernte erhalten. Sie können diese problemlos über die gesamte Wachstumsphase ausführen und den frischen Salbei lagern, trocknen oder sofort zubereiten. Da das Kraut durch die Ernte nicht verholzt und somit effektiver ätherische Öle bilden kann, erhalten Sie äußerst aromatische Salvia-Blätter, die im Aroma das fertige Gewürz aus dem Supermarkt um Längen schlagen.
Tipp: Selbst eine einzige Salbeipflanze kann für einen reichhaltigen Vorrat an Blättern sorgen, die vor allem im Winter eine Bereicherung für die Hausapotheke sind. Salbei wirkt wahre Wunder gegen Erkältungen und Magen-Darm-Beschwerden, was ihn seit Jahrhunderten zu solch einer beliebten Pflanze macht.
Wann ist der beste Zeitpunkt
Salbei können Sie fast über die gesamte Vegetationszeit ernten, das heißt von Mai bis spätestens Ende August. Mitte August ist hier zu empfehlen, da der Lippenblütler sich ab dieser Zeit auf den Winter vorbereitet. Daher sollten Sie die Pflanze nicht zu sehr der Kälte aussetzen und aus diesem Grund nicht bis in den Herbst ernten. Salbei treibt über diese Monate immer wieder aus und stoppt sein Wachstum nicht, was ihn zu einer wahren Goldgrube an Salbeiblättern macht. Ein weiterer Zeitpunkt ist wichtig und zwar die Blüte im Juni, vor der die Blätter ihren aromatischen Höhepunkt erreichen.
Ernten vor der Blüte
Im Juni beginnen sich die Salbeiblätter im Aroma zu intensivieren, da nun die Blüte bevorsteht. In den Tagen vor der Blüte erreicht das Aroma ungeahnte Höhen. Den Saliva sollten Sie unbedingt in dieser Zeit ernten. Das macht diese Ernte nicht nur ertragreich, sondern auch so geschmackvoll wie keine andere Zeit im Jahr. Nach der Blüte, die etwa vier bis sechs Wochen anhält, sind die Blätter nur noch schwach im Geschmack und Duft, weil die Pflanze all ihre Energie für die Blütenbildung aufwendet. Für ätherische Öle ist da nicht mehr viel übrig.
Tipp: Falls Sie durchweg bis August stark aromatische Salbeiblätter pflücken wollen, sollten Sie die Blütenstände entfernen, sobald diese erscheinen. Hat die Pflanze keinen Anlass Blüten zu bilden, kann sie die Energie komplett in die Produktion der aromatischen Inhaltsstoffe stecken.
Ernten nach der Blüte
Die Ernte nach der Blüte ist natürlich nicht verloren und Sie sollten diese über den Zeitraum von etwa sechs Wochen auch nicht einfach weglassen. Es stimmt zwar, dass die Blätter des Salbei danach an Aroma verlieren, doch bleiben die wirkungsvollen Inhaltsstoffe erhalten. Dazu zählen Gerbstoffe, farbgebende Flavonoide und Thujone, die sich alle positiv auf den menschlichen Körper auswirken und bei vielerlei Beschwerden helfen. Wenn Sie auf etwas Aroma verzichten können und dafür eine violette Blütenpracht über den Sommer wünschen, sollten Sie die Blüten ruhig stehen lassen. Sie können die Blüten auch ernten.
Hinweis: Wann fragen Sie? Ende Juni wird hier empfohlen.
Ernten
Im Gegensatz zu anderen Kräutern, von denen Sie einfach so ein Paar Stängel oder Blätter abzupfen können, müssen Sie beim Salbei behutsamer vorgehen, damit die Salbeiblätter nicht aus den Trieben gerissen werden. Da die Haupttriebe recht empfindlich auf mögliche Schäden sind, muss die Pflanze erst einmal auf die Ernte vorbereitet werden. Das dient dazu, dass sie genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann, um nach der Ernte wieder austreiben zu können.
Natürlich können Sie beim ernten immer mal zwischendurch einzelne Blätter vom Salbei abzupfen, solange Sie nicht versuchen, die Triebspitzen von Hand abzuziehen. Die frischen Blätter eignen sich äußerst gut als Tee für zwischendurch.
Tipp: Mischen Sie sechs Blüten und zwei Blätter des Salbei zusammen und gießen Sie die Mischung in einer Kanne mit etwa einem Liter kochendem Wasser auf. Dieser Salbeitee hat ein absolut betörendes Aroma und eine intensive Farbe, die zum Genießen anregt.
Wie wird geerntet
- Sobald die ersten Triebspitzen zu sehen sind, können Sie sich auf die Ernte vorbereiten. Nutzen Sie für diese ausschließlich eine saubere Schere, die scharf genug ist, damit bei der Ernte nichts gequetscht wird. Zudem können Sie dadurch effizient und schnell arbeiten.
- Wählen Sie einen Tag zur Ernte aus, an dem es nicht regnet. Die Pflanze verträgt die Ernte am besten, wenn es in der Umgebung trocken ist.
- Brausen Sie den Salbei am Nachmittag vor der Ernte sanft mit Wasser ab. Sie brauchen sich beim Salbei keine Sorgen um Kalk machen, das verträgt er sehr gut. Gehen Sie hierbei vorsichtig um. Das heißt, Sie sollten nicht die höchste Stufe der Brause wählen, damit das Wasser wie ein sanfter Regenschauer auf der Pflanze verteilt wird. Benetzen Sie die Pflanze nur, ertränken Sie sie nicht!
- Am folgenden Tag wird die Ernte am frühen Vormittag ausgeführt. Hierbei sollten Sie aber darauf warten, bis der letzte Tau verschwunden ist. Diese Vorbereitung hilft dem Salbei dabei, nach der Ernte direkt wieder Triebspitzen zu bilden. Da sie zu schnell über den Mittag austrocknen würde, werden hierfür die Morgenstunden genutzt, um frische Salbeiblätter durch die Ernte zu ermöglichen.
- Schneiden Sie nun großzügig die krautigen Triebspitzen ab. Diese sind in einem satten Grün gehalten und riechen herrlich. Achten Sie darauf, niemals in die bisher verholzten Triebe des Salbeis zu schneiden. Sonst laufen Sie Gefahr, dass die Pflanze eingeht und den Winter nicht übersteht.
- Lassen Sie immer genügend Triebe übrig, damit die Pflanze nicht ausgelichtet aussieht. Dadurch kann sie einen effektiven Winterschutz bilden, der anschließend im Frühling dem ersten Pflegeschnitt unterzogen wird.
- Nun können Sie mit den Salbeiblättern- und Triebspitzen verfahren, wie es Ihnen beliebt.