Salbei vermehren in 6 Schritten: so klappt`s
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Salbei im Garten selbst zu vermehren. Diese sind mehr oder weniger aufwendig. Nachfolgend stellen wir die wichtigsten Methoden Schritt für Schritt vor. Damit gelingt das Vermehren garantiert.
Auf den Punkt gebracht
- vermehren durch verschiedene Methoden möglich
- Stecklingsvermehrung am gebräuchlichsten
- Aussaat im Frühjahr und Herbst
- Absenker und Teilung weitere Vermehrungsmöglichkeiten
Inhaltsverzeichnis
Vermehren ist leicht
Echter Salbei (Salvia officinalis) wächst zu einem mehrjährigen Strauch heran. Ein Anbau im Garten ist nicht besonders schwer, ebenso wie die Vermehrung des Krautes. Die dabei häufigste und auch gebräuchlichste Methode um Salbei, aber auch andere Kräuter zu vermehren, ist die Bewurzelung von Kopfstecklingen. Nachfolgend werden die einzelnen Möglichkeiten zum Vermehren von Salbei in einzelnen Anleitungen Schritt für Schritt genauer erklärt.
Durch Stecklinge vermehren
Bei der Stecklingsvermehrung sollten vorzugsweise Kopfstecklinge immer vor der Blüte geschnitten werden. Die beste Zeit für das Vermehren von Salbei durch Stecklinge ist zwischen Ende April bis Anfang Juni. Während dieser Zeit ist der Reifegrad der Triebe optimal. Sie sind nicht mehr weich, aber auch noch nicht verholzt. Dabei wird wie folgt vorgegangen:
Schritt 1: Stecklinge schneiden
- Kopfstecklinge in einer Länge von 6 bis 10 cm schneiden
- dazu scharfe Gartenschere/Messer verwenden
- Triebe nicht quetschen
- Stecklinge sollten mindestens drei bis vier Blattpaare besitzen
Schritt 2: Laubblätter entfernen
- lediglich die obersten zwei Blattpaare belassen
- alle weiteren Laubblätter mit der Hand abstreifen
Hinweis: Je weniger Laubblätter am Steckling verbleiben, desto mehr Energie kann zur Wurzelbildung freigesetzt werden.
Schritt 3: Schräg anschneiden
- Stecklinge direkt unter einem Blattknoten (Nodie) schräg anschneiden
- hier ist höchste Wuchsstoffkonzentration vorhanden
- scharfes, sauberes Messer verwenden
Schritt 4: Laubblätter kürzen
- restliche Laubblätter um Hälfte einkürzen
- dadurch Herabsetzung der Verdunstungsfläche
- Stecklinge wachsen besser an
Schritt 5: Pflanzung
- Anzuchttöpfe mit einem Kräutererde-Sand-Gemisch oder Anzuchterde füllen
- pro Topf ein bis drei Stecklinge verwenden
- untersten Blattknoten mit Erde bedecken
- Erdkontakt bei Laubblättern vermeiden
- Erde fest andrücken
- gut angießen
- dann überschüssiges Wasser aus Untersetzer entfernen
Schritt 6: Schaffung eines feucht-warmen Mikroklimas
- dazu entweder Glasscheibe auf Töpfe legen oder
- zwei, drei Holzspieße in Erde an Topfrand stecken
- Plastetüte überstülpen
- dadurch keine Berührung Blätter mit Folie möglich
- schützt vor Verdunstung und Austrocknung
- regelmäßig lüften
- Töpfe hell, aber nicht sonnig aufstellen
- Substrat darf nicht austrocknen
Nach ungefähr zwei bis drei Wochen weisen die Kopfstecklinge Wurzeln auf. Ein neues Triebwachstum weist darauf hin. Die Folienhaube ist dann nicht mehr notwendig und die Töpfe können bis zum Herbst an einen geschützten Platz in den Garten umziehen.
Hinweis: Als Haube kann auch eine PET-Flasche verwendet werden. Einfach Boden abschneiden und über Stecklinge stülpen. Zur Lüftung den Deckel abdrehen.
Vermehrung durch Absenker
Die beste Zeit für das Vermehren von Salbei durch Absenker ist im Frühsommer. Für diese Vermehrungsmethode werden dann gesunde, einjährige Triebe von älteren Sträuchern verwendet. Die Vorgehensweise ist daher wie folgt
Schritt 1: Trieb auswählen
- darf nicht verholzt sein
Schritt 2: Aus Boden ziehen
- Trieb leicht aus dem Boden ziehen
- nicht abreißen
Schritt 3: Furche ziehen
- unter Trieb in Erde Furche ziehen
- Tiefe ungefähr 10 cm
Schritt 4: Absenker in Furche legen
- Absenker vorsichtig umbiegen und in Furche legen
- mit Erde, eventuell mit Steinen bedecken
- Triebspitze muss 10 bis 15 cm aus Erde gucken
- Erde konstant feucht halten
- gleichzeitig dabei Staunässe vermeiden
Schritt 5: Holzstab anbringen
- Trieb zur Stabilisierung an Holzstab anbinden
- Mutterpflanze versorgt Absenker bis zur Bewurzelung mit Nährstoffen
Schritt 6: Kappung von Mutterpflanze
- Bewurzelung abgeschlossen: Bildung neuer Blätter an Triebspitze und
- vorsichtiges Ziehen am Trieb verursacht leichten Gegendruck
- Kappung von Mutterpflanze kann erfolgen
- beste Zeit Frühjahr oder Herbst
- scharfes Messer verwenden
- anschließend Jungpflanze an neuen Standort pflanzen
Hinweis: Die Bewurzelung kann beschleunigt werden, indem der Trieb vor dem Absenken mit einer Rasierklinge an verschiedenen Stellen etwas angeritzt wird.
Vermehren durch Aussaat
Eine weitere Möglichkeit zur Vermehrung ist die Aussaat. Diese kann als Vorkultur auf der Fensterbank ab Mitte Februar erfolgen oder auch als Direktsaat ins Freiland ab Ende April bis in den Herbst hinein.
Schritt 1: Samen einweichen
- für eine bessere Keimung, Samen eine Nacht in lauwarmen Wasser einweichen
Schritt 2: Töpfe/Beet vorbereiten
- Anzuchttöpfe mit einem Torf-Sand-Gemisch, Aussaaterde oder magerer Kräutererde füllen
- im Freiland Beet tiefgründig aufharken
- Kompost einarbeiten
Schritt 3: Samen ausbringen
- Verwendung von ein bis zwei Samen pro Topf
- im Freiland in Reihen säen
- Reihenabstand 50 cm
- innerhalb der Reihe 30 bis 40 cm
Schritt 4: Bedeckung der Samen
- Saattiefe 1 bis 1,5 cm
- Samen dünn mit Substrat oder Sand besieben
Schritt 5: Wässern
- Töpfe mit Wasser aus Sprühflasche besprühen
- im Freiland leicht beregnen
- Substrat darf nicht austrocknen
- gleichzeitig dabei Staunässe vermeiden
Schritt 6: Weitere Pflegemaßnahmen
- an halbschattigen, warmen Plätzen bei 18 bis 22 °C erfolgt Keimung nach 7 bis 21 Tagen
- im Freiland Gartenvlies zum Schutz vor kalten Temperaturen und Vogelfraß aufbringen
- regelmäßig Unkraut entfernen
- in Vorkultur gezogene Pflanzen können ab Mitte Mai in Garten umgepflanzt werden
Hinweis: Vorgezogene und auch gekaufte Pflanzen sollten vor dem Auspflanzen im Garten einige Tage im Halbschatten eingewöhnt werden.
Teilung beim Umpflanzen
Nach ungefähr drei bis vier Jahren hat sich der Salbei dann zu einem recht ausladenden und kräftigen Strauche entwickelt. Während der Zeit hat er auch den Boden vollständig ausgelaugt. Er sollte umgepflanzt werden. Hierbei kann er gleich geteilt und somit auch vermehrt werden. Folgende Schritte sind zu beachten:
Schritt 1: Zeitpunkt wählen
- optimal ist der Zeitraum zwischen März und April oder
- im Frühherbst nach der Blüte
Schritt 2: Lockerung der Wurzeln
- Grabegabel rund um den Strauch einstechen
- gleichzeitig dabei Wurzeln lockern
Schritt 3: Wurzelstränge durchtrennen
- mit dem Spaten zu lange Wurzeln durchtrennen
- Wurzelballen vorsichtig aus der Erde heben
Schritt 4: Teilung
- mit scharfem Messer oder Spaten Wurzelballen in Stücke teilen
- jedes Teil muss mindestens zwei Triebe haben
Schritt 5: Neuen Standort vorbereiten
- Boden lockern
- Kompost einarbeiten
- Pflanzgrube ausheben
- sollte doppelt so groß wie Wurzelballen sein
Schritt 6: Pflanzung
- Wurzelballen einsetzen
- nur so tief, wie vor Teilung
- Erde auffüllen, festdrücken
- gut angießen
Häufig gestellte Fragen
Der immergrüne Halbstrauch liebt einen sonnigen bis halbschattigen, warmen und windgeschützten Platz im Kräuterbeet. Der Boden muss dabei nährstoff- und humusreich, mäßig trocken und gut durchlässig sein. Der Salbei braucht etwas kalkhaltige, leicht lehmige Sandböden.
Er liebt einen feuchten, aber keinen nassen Boden. Ohne Probleme verträgt er leichte Trockenperioden, allerdings ist Staunässe zu vermeiden. Junge Salbeipflanzen müssen regelmäßig, aber mäßig gegossen werden. Zwischen den Gießgängen sollte die Erde leicht antrocknen. Ab dem zweiten Jahr sind Wassergaben dann nur noch in langanhaltenden Trockenperioden notwendig. Im Winter sollte er an frostfreien Tagen leicht gewässert werden.
Seine Herkunft sagt über die Winterhärte schon einiges aus. Nicht alle Arten überstehen daher problemlos in unseren Breitengraden die kalte Jahreszeit. Durchaus können sie leichte Fröste vertragen, aber es ist immer ratsam den Halbstrauch im Winter etwas zu schützen. Dazu sollte der Wurzelbereich mit einer dicken Schicht aus Laub und Reisig versehen und der Spross mit Gartenvlies umwickelt werden. Kübelpflanzen überwintern dann am besten hell und kühl im Haus.