Sandpilz im Portrait | Sandröhrling, Suillus variegatus
Der Sandröhrling ist ein beliebter Speisepilz und in hiesigen Regionen weit verbreitet. Erfahren Sie hier, welche Besonderheiten den Sandpilz auszeichnet und wie er sich von andren Pilzen unterscheidet.
Auf den Punkt gebracht
- Synonyme: Sandpilz, Hirsepilz, Zitronenpilz
- natürliches Vorkommen in Wäldern Nord- und Mitteleuropas
- wächst einzeln oder in Gruppen
- essbar, ideal für Mischgerichte
- am besten getrocknet als Pilzmischpulver
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines zum Sandpilz
Der Sandröhrling (Suillus variegatus) ist ein essbarer Pilz, der zur Familie der Schmierröhrlinge zählt. Anders als die meisten Vertreter dieser Familie ist er aber nicht sonderlich schmierig, denn die Oberhaut wird lediglich bei hoher Feuchtigkeit schleimig. Sein Geruch ist scharf und fast rettichartig.
Vorkommen
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Sandröhrlings ist in den Wäldern Mittel- und Nordeuropas, wo er mit Nadelbäumen eine regelrechte Lebensgemeinschaft eingeht. Insbesondere unter Kiefern ist er sehr häufig anzutreffen. Der Sandpilz wächst bevorzugt auf sauren oder sandigen Böden, auf kalkhaltigen Böden hingegen selten. Er wächst vor allem von Juni bis November, wobei er am häufigsten im Herbst zu finden ist.
- wächst einzeln oder in Gruppen (massenhaft!)
- in großen Hexenringen auch möglich
Aussehen
Verwechslungen mit anderen Pilzen sind durchaus möglich, denn optisch ähnelt er unter anderem dem Nadelholzröhrling, der Ziegenlippe und den Kuhröhrling. Bei genauerem Hinsehen lässt sich der Sandröhrling allerdings an bestimmten Merkmalen erkennen:
Hut
Der Hut ist meist zwischen 7 und 12 Zentimeter breit, kann aber unter Umständen sogar eine Breite von 15 Zentimetern erreichen. Seine Form ändert sich mit der Zeit: Während der Hut anfangs halbkugelig ist, kann er später polsterförmig, flach, geschweift oder rissig werden. Typisch für den Hirsepilz sind zudem dunkle Schüppchen und Büschelhärchen auf dem Hut sowie folgende Merkmale:
- Farbe: goldgelb, braungelb, gelb, rötlich oder olivfarben
- Größe: 7 – 12 cm breit, manchmal bis zu 15 cm breit
- lederartig und feinkörnig wie Sand
Fleisch
Das Fleisch des Sandpilzes ist ziemlich dick und meist weißgelb oder blassorange. Beim Zerschneiden nimmt das Fleisch oftmals eine blaue Färbung an. Typisch für den Pilz ist zudem, ein bräunlich durchzogener Stiefel.
Röhren
Die Röhren sind braungelb, grüngelb oder braungrün gefärbt und zwischen 0,5 und 1,0 Zentimeter lang. Sie haben nadelstichige Öffnungen und lassen sich nur schwer vom Fleisch trennen.
Stiel
Der glatte und feste Stiel ist ähnlich gefärbt wie der Hut, allerdings etwas heller. Er hat eine walzige Form und ist manchmal unten etwas verdickt. Seine Text
Verwechslungsgefahr
Der Sandröhrling wird oft mit dem Kuhröhrling (Suillus bovinus) verwechselt, allerdings ist dessen Hut nicht kahl und nicht sandartig geschuppt. Auch mit dem Zirbenröhrling (Suillus plorans) kommt es häufig zu Verwechslungen. Dieser unterscheidet sich aber durch eine rosa gefärbte Stielbasis sowie einem schmierigen Hut bei feuchtem Wetter.
Speisewert
Der Sandröhrling ist eine essbare und beliebte Pilzart in Deutschland. Sein ziemlich dickes Fleisch duftet angenehm bis säuerlich und überzeigt mit einem milden Geschmack. Besonders gut macht er sich getrocknet als Pilzmischpulver, da seine Qualität durch den Trocknungsprozess deutlich ansteigt. Im frischen Zustand ist sein Aroma hingegen nicht das intensivste, weshalb er weniger als Hauptzutat in Gerichten zum Einsatz kommt. Nichtsdestotrotz rundet er zahlreiche Gerichte ab und kann für Folgendes verwendet werden:
- Mischgerichte
- Ergänzung zu anderen Pilzen in Pilzgerichten
- sehr gut als Morchelersatz
Tipp: Sandpilze sollten schnell verarbeitet werden, da ihr Fleisch rasch schwammig wird.
Häufig gestellte Fragen
Die Pilze können sowohl an der Luft als auch im Backrohr getrocknet werden. Für das Lufttrocknen legen Sie die Pilze mit ausreichend Abstand zueinander auf einem Gitter ab und stellen dieses an einen sonnigen und warmen Platz. Im Backofen trocknen die Pilze bei Umluft und rund 50 Grad Celsius in einigen Stunden.
Während sich viele Pilze als Hauptzutat für Gerichte eignen, sind Sandpilze eher als ergänzende Zutat empfehlenswert. Sie runden insbesondere Mischgerichte, wie Pilzgulasch, -suppen oder -soßen ab.
Das Sammeln von Sandröhrlingen ist grundsätzlich erlaubt, allerdings mit einigen Einschränkungen. Sie dürfe die Pilze immer nur in geringen Mengen für den Eigenbedarf sammeln. Das Verkaufen der Pilze ist verboten und kann sogar hohe Strafen mit sich ziehen. Zudem ist das Pilzsammeln nur dort erlaubt, wo kein Betretungsverbot vorliegt. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln hingegen verboten.