Sauerklee bekämpfen: im Rasen und in Fugen vernichten
Der zur botanischen Gattung Oxalis gehörende Horn-Sauerklee ist ein wahres Ärgernis im Garten, denn die ebenso robuste wie vermehrungsfreudige Art besiedelt mit Vorliebe Gartenbeete, Rasenflächen und Pflasterfugen. Einmal etabliert, werden Sie Oxalis corniculata so schnell nicht wieder los. Das Unkraut gedeiht fast überall und verbreitet sich sowohl durch seine zahlreichen Samen als auch die tiefen Wurzeln immer wieder aufs Neue. Mit diesen Mitteln bekämpfen Sie Sauerklee endlich endgültig.
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Sauerklee
Den Horn-Sauerklee erkennen Sie ganz leicht an seinen dunkelgrünen bis rotbraunen Blättern, die aufgrund ihrer dunklen Färbung perfekt an eine starke Sonneneinstrahlung angepasst sind. Zwischen Juni und Oktober treten unaufhörlich die leuchtend gelben Blüten in Erscheinung, die sich alsbald in bis zu zwei Zentimeter lange Kapselfrüchte umwandeln. Diese wiederum enthalten zahlreiche kleine, braune Samen.
Grundsätzlich wächst Sauerklee auf fast jedem Untergrund, ist also hinsichtlich der Zusammensetzung des Bodens sowie des Standorts recht anspruchslos. Am wohlsten fühlt sich das Unkraut jedoch auf Böden mit diesen Merkmalen:
- nährstoffreich
- humos
- leicht saurer bis neutraler pH-Wert
- wenig feucht bis trocken
Im Garten ist das Gewächs vor allem in Rasenflächen zu finden, wo es die weniger robusten Gräser rasch zu verdrängen droht. Aber auch Staudenbeete, Pflanztöpfe und Steinfugen sind vor einer Besiedlung nicht gefeit.
Hinweis: So manches Unkraut im Garten lässt sich prima in der Küche verwenden und praktisch „wegessen“. Nicht so der Horn-Sauerklee: Dieser enthält hohe Anteile an giftiger Oxalsäure und ist daher nicht zum Verzehr geeignet.
Das Unkraut ist äußerst hartnäckig und nur schwer zu vernichten, zumal sich die Art sowohl durch Wurzelausläufer als auch durch Samen flächendeckend vermehrt. Die schmalen Kapselfrüchte springen schon bei der kleinsten Berührung auf und schleudern die innen liegenden Samen dadurch mehrere Meter weit weg – aus diesem Grund bezeichnet man die Art auch als „Springklee“. Kleine Tiere wie beispielsweise Ameisen tun ihr Übriges und verteilen die Samen im weiteren Umkreis. Problematischer als die Samen sind jedoch die Ausläufer, die aus den tief im Boden verankerten Wurzeln sprießen. Da diese gerade in lehmigen Böden kaum zu entfernen sind, kommt das Kraut bei lediglich oberflächlicher Behandlung immer wieder.
Sauerklee bekämpfen
Wer den Hornsauerklee erfolgreich bekämpfen und endgültig vernichten will, muss so früh wie möglich damit beginnen: Je länger Sie das Unkraut in Ihrem Garten wuchern lassen, desto schwerer werden Sie es wieder los. Ohne körperliche Anstrengung haben Sie zudem gleich verloren, denn nur durch regelmäßiges und tiefgründiges Jäten setzen Sie sich mit der Zeit durch.
In Fugen
Da Oxalis corniculata selbst aus kleinsten Wurzelstückchen immer wieder austreibt, ist das häufig praktizierte Abflammen bewachsener Steinfugen eine lediglich kurzfristige Lösung. Besser ist es, das Unkraut mit Hilfe eines Fugenkratzers tiefgründig mitsamt so vieler Wurzelteile wie nur möglich aus den Fugen zu entfernen und diese anschließend zu versiegeln. Verschließen Sie die Lücken zwischen Platten und Steinen wie folgt, dann haben Sie so schnell keinen Ärger mehr mit hartnäckigem Unkraut:
- Fugen gründlich leer kratzen
- neuen, sauberen Sand einfüllen
- Fläche fegen und Sand in Freiflächen gleichmäßig verteilen
- gegebenenfalls Steine abdecken
- Fugenfestiger aufsprühen
- wahlweise Flüssigharz verwenden
Einfacher ist es hingegen, das Unkraut gar nicht erst entstehen zu lassen. Zu diesem Zweck sollten Sie schon beim Anlegen der Terrasse oder des gepflasterten Weges ein Unkrautvlies unter die Steine positionieren. Durch dieses kann der Hornsauerklee zumindest mit seinen Wurzeln nicht durchdringen.
Im Rasen
Wesentlich komplizierter zu bekämpfen ist der Sauerklee dagegen im Rasen. Der Einsatz von Herbiziden verbietet sich hier von selbst, schließlich machen die Mittel keinen Unterschied zwischen dem erwünschten Gras und dem bekämpften Unkraut. Stattdessen weichen Sie auf andere Methoden aus, die dem Sauerklee im Wesentlichen das Leben schwer machen sollen. Haben Sie Geduld, denn die Pflanzen lassen sich nicht durch einmaliges Jäten restlos entfernen. Beginnen Sie daher möglichst früh im Jahr damit – bestenfalls schon im März oder April – den Klee herauszureißen und kontrollieren Sie die Rasenfläche in kurzen, regelmäßigen Abständen auf neue Austriebe, die Sie ebenfalls sofort entfernen. Wichtig ist dabei, die Pflanzen erst gar nicht zur Blüte gelangen zu lassen.
Mähen
Was nicht blüht, kann schließlich auch keine Samen ausbilden. Mähen Sie aus diesem Grund den Rasen regelmäßig, um den Hornsauerklee in seinem Wachstum zu behindern. Da die Art jedoch sehr flach am Boden wächst, sollten Sie den Rasenmäher möglichst tief einstellen. Gehen Sie zwischen April und Oktober etwa zwei Mal die Woche über die ganze Rasenfläche und halten Sie diese kontinuierlich so kurz wie möglich. Das häufige Abschneiden der oberirdischen Pflanzenteile schwächt das Unkraut langfristig, so dass es allmählich zurückgeht.
Kalken
Auch das regelmäßige Kalken des Rasens kann gegen Hornsauerklee helfen – muss aber nicht. Schließlich gedeiht das Unkraut auch auf leicht kalkhaltigen Untergründen noch gut und lässt sich mit bloßem Kalken nicht vertreiben. Dennoch ist diese Maßnahme positiv zu bewerten, denn sie stärkt das Wachstum und die Abwehrkräfte der Gräser – und Oxalis findet weniger Möglichkeiten zur ungehinderten Ausbreitung.
Tipp: Kalken Sie jedoch nicht einfach los, sondern überprüfen Sie zunächst einmal mittels einer Bodenanalyse, ob überhaupt ein entsprechender Bedarf besteht. Im Gegensatz zu manchen Behauptungen handelt es sich beim Hornsauerklee nämlich keineswegs um eine Zeigerpflanze für zu sauren Boden.
Düngen
Besser als das Kalken der Rasenfläche wirkt häufig die richtige Düngung gegen Sauerklee: Da das Unkraut bevorzugt auf nährstoffarmen Untergründen wächst und einen nur geringen Stickstoffbedarf hat, können Sie es mit einer regelmäßigen Rasendüngung in seiner Ausbreitung hindern oder sogar vernichten. Perfekt für diesen Zweck ist Hornmehl, wobei es sich um ein rein organisches Düngemittel handelt. Hornmehl führt dem Boden lediglich Stickstoff zu, zersetzt sich aber nur sehr langsam und wirkt so einer Überdüngung entgegen.
Tipp: Vorsicht jedoch bei stark phosphathaltigen Düngemitteln. Der Hornsauerklee braucht für sein Wachstum vor allem Phosphor und reagiert entsprechend freudig auf eine entsprechende Versorgung.
Rasen austauschen
Eine massenhafte Ausbreitung von Sauerklee auf der Rasenfläche lässt sich nur durch eine Maßnahme nachhaltig bekämpfen. Vernichten Sie das Unkraut durch eine tiefgründige Erneuerung des ganzen Rasens. Dabei gehen Sie am besten wie folgt vor:
- Rasen kräftig düngen
- 14 Tage lang wachsen lassen, nicht mähen
- anschließend so tief wie möglich abschneiden
- Fläche vertikutieren
- dicht mit Hornsauerklee bewachsene Flächen abtragen
- frischen Mutterboden auftragen
- Rasen neu aussäen
- Fläche gründlich bewässern
Lediglich partiell starken Bewuchs mit dem Unkraut können Sie auf dieselbe Weise beseitigen, nur, dass Sie in diesem Fall nicht die gesamte Rasenfläche behandeln müssen. Entfernen Sie den Sauerklee mit Hilfe einer Grabegabel. Tragen Sie die obersten Bodenschichten ab (und entfernen so eventuelle Wurzelreste) und säen Sie neuen Rasen aus bzw. bedecken Sie die kahlen Stellen mit Rollrasen.
Essig und Pelargonsäure
Anstelle von giftigen Herbiziden können Sie einem Bewuchs Sauerklee auch bekämpfen, indem Sie zwischen Steinfugen erscheinende Blätter mit unverdünntem Essig besprühen. Allerdings wirkt die Behandlung nur oberflächlich und die Pflanzen treiben aus den Wurzeln immer wieder aus. Für Rasenflächen eignet sich Essig dagegen nicht, da das Mittel auch die Gräser angreift. Die natürliche Fettsäure Pelargonsäure hingegen ist für eine Unkrautbekämpfung gänzlich ungeeignet, da es nur sehr langsam abbaut und zudem leicht in Gewässer gelangt.
Vorbeugen
Beugen Sie einer Hornsauerklee-Invasion mit einer ebenso sorgfältigen wie regelmäßigen Pflege des Rasens vor: Mähen, Vertikutieren, Kalken, Düngen und Wässern während der Sommermonate helfen dabei, dass die Grünfläche gesund bleibt und tatsächlich nur die gewünschten Gräser darin wachsen. Außerdem sollten Sie vor einer eventuellen Bepflanzung innerhalb der Rasenfläche neu gekaufte Containerpflanzen gründlich auf eventuell vorkommenden Oxalis und andere Unkräuter untersuchen und diese gegebenenfalls entfernen. Unkräuter werden häufig von außen eingeschleppt, was Sie jedoch mit entsprechender Kontrolle vermeiden.