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Schachtelhalm bekämpfen: 7 Hausmittel | Ackerschachtelhalm entfernen

Winter-Schachtelhalm, Equisetum hyemale

Ackerschachtelhalm ist für viele Gärtner eine wertvolle Pflanze, die aufgrund ihrer Eigenschaften für eine Vielzahl von Anwendungen zum Einsatz kommt. Jedoch kann es passieren, dass sich das Schachtelhalmgewächs (bot. Equisetaceae) zu stark ausbreitet, andere Pflanzen verdrängt und zu einem Unkraut avanciert. Ist das der Fall, wollen viele Gärtner dem Katzenwedel den Garaus machen, was jedoch gar nicht so einfach ist. Weil sich chemische Mittel nur schlecht zum Bekämpfen des rhizombildenden Geophyten eignen, sind es Hausmittel und klassische Gartenpflegeschritte, die effektiv gegen das Gewächs wirken. Vor allem in sonnigen und warmen Gebieten kommt es häufig zu einer starken Ausbreitung der Pflanze, da es sich bei dieser um einen wahren Sonnenanbeter handelt. Das können Sie sich aber zu Nutzen machen, denn dem Ackerschachtelhalm wird vor allem durch die Veränderung seines derzeitigen Standorts zu Leibe gerückt.

Video-Tipp

7 Hausmittel zur Bekämpfung des Schachtelhalms

Schachtelhalm ist ein hartnäckiges Gewächs, das sich nicht leicht bekämpfen lässt. Der Grund sind dafür die Rhizome, die sich innerhalb kurzer Zeit rasant ausbreiten können und vor allem bei günstigen Bedingungen zu einem der vorherrschenden „Unkräutern“ in ungepflegten Gärten etablieren. Wenn Sie diesem zu Leibe rücken wollen, finden sich mehrere „Hausmittel“, die Sie dafür anwenden können. Einige davon sind eigentlich nur klassische Pflegemaßnahmen, denn in einem gepflegten Garten siedelt sich Ackerschachtelhalm nur selten bis gar nicht an. Die folgenden Hausmittel helfen bei einem Befall:

Winter-Schachtelhalm, Equisetum hyemale
Winter-Schachtelhalm, Equisetum hyemale

1. Rhizome entfernen

Das Entfernen der Rhizome per Handarbeit ist die beste, aber auch gleichzeitig die körperlich anstrengendste Lösung. Verbunden wird diese Maßnahme immer mit einer Bodenverbesserung, denn verdichtete oder von Staunässe geplagte Böden sind der ideale Standort für die robusten Schachtelhalmgewächse. Aus diesem Grund können Sie durch das Umgraben des Standorts nicht nur die lästigen Rhizome entfernen, sondern frisches Substrat und ein Drainagematerial wie Sand einarbeiten. Die folgenden Punkte erläutern diesen Prozess noch ein wenig deutlicher:

  • ausgraben effektiv bei jungen Exemplaren
  • bei älteren äußerst anstrengend und zeitintensiv
  • die Erde mit Spaten und Schaufeln umgraben
  • Rhizome offen legen
  • mit der Hand entfernen
  • alternativ Scheren oder Sägen zu Hilfe nehmen
  • Drainage einarbeiten
  • frisches Substrat oder Düngemittel einarbeiten

Falls sich der Katzenwedel schon sehr lange an diesem Standort befindet, lohnt sich ein Ausgraben fast nicht mehr. Dann hilft nur noch das regelmäßige Umgraben der Erde und Einarbeiten einer guten Drainage. Dadurch können sich andere Pflanzen ansiedeln und den Acker-Schachtelhalm vertreiben, der sich an diesem Standort eh nicht mehr wohlfühlen wird.

2. Heißes Wasser

Ja, heißes Wasser ist ein Klassiker im Garten und lässt sich ebenso effektiv gegen die Schachtelhalme einsetzen. Hierbei müssen Sie die sichtbaren Pflanzenteile einfach mit kochendem Wasser übergießen. Diese gehen daraufhin ein und können leicht entfernt werden. Jedoch müssen Sie diese Maßnahme mit dem Entfernen der Rhizome kombinieren, sonst bildet die Pflanze immer wieder neue Halme aus. Bei Jungpflanzen kann kochendes Wasser aber funktionieren, wenn dieses die noch nicht so starken Rhizome zerstört. Jedoch ist das nicht so einfach zu sehen, da sie doch recht tief in den Boden reichen.

3. Kalken

Da Acker-Schachtelhalm keinen Kalk verträgt, können Sie der Pflanze schon allein durch das Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser das Leben schwer machen. Dennoch hat Leitungswasser nur einen geringen Effekt auf den robusten Katzenwedel. Daher sollten Sie zusätzlich kalken, um den Effekt zu beschleunigen. Bringen Sie einfach klassischen Gartenkalk in regelmäßigen Abständen am Standort aus und die Pflanze wird mit der Zeit verkümmern. Achten Sie aber darauf, diese Methode nicht anzuwenden, wenn sich in direkter Nähe kalkempfindliche Pflanzen wie Rhododendren befinden.

Gartenkalk

4. Dünger ausbringen

Da es sich beim Katzenwedel um eine Zeigerpflanze handelt, können Sie davon ausgehen, dass Ihr Boden nicht nur verdichtet oder kalkarm sein kann, sondern nährstoffarm. Die Schachtelhalmgewächse gedeihen prächtig in mageren Böden und aus diesem Grund hat es sich als günstig erwiesen, den Boden mit ausreichend Dünger anzureichern, um so den Standort für die Pflanze ungenießbar zu machen. Für diesen Zweck haben sich die folgenden Düngemittel am besten etabliert:

  • kompostierter Pferdemist
  • reifer Kompost
  • Hornspäne
  • Knochenmehl
  • Kunstdünger (stickstoffhaltig)

Sie müssen den Boden am Standort des Acker-Schachtelhalmes mit diesen Düngemitteln anreichern und schon nach kurzer Zeit werden Sie erkennen, dass er der Pflanze nicht gut geht. Der Nährstoffüberschuss zehrt an dem Gewächs und durch die zusätzliche Bodenbearbeitung können Sie zudem einige der Rhizome entfernen.

5. Mähen

Eine der bekanntesten Methoden, um auf Dauer ungewünschte Unkräuter aus dem Rasen zu entfernen, ist das richtige Mähen. Dadurch wird verhindert, dass die Pflanze ausreichend Licht erhält und kräftig genug wachsen kann, um sich weiter auszubreiten. Diese Methode wird schon seit Jahren genutzt, um den Rasen frei von Unkraut und ungewünschten Pflanzen zu halten. Jedoch können Sie nicht einfach nur den Rasenmäher zur Hand nehmen und sofort loslegen. Die folgenden Punkte helfen Ihnen dabei, effektiv gegen das Gewächs in Ihrem Rasen vorzugehen:

  • mähen Sie im Rhythmus von acht bis 14 Tagen
  • wässern Sie während der Wartezeit gründlich
  • es muss eine geschlossene Rasendecke vorliegen
  • mähen Sie niemals kürzer als vier Zentimeter
  • vier bis acht Zentimeter sind empfehlenswert
  • Rasenschnitt bei Bedarf einfach liegen lassen
  • den gesamten Sommer wiederholen
  • im Herbst nachsäen

Der Grund für diese Schnitthöhe liegt in der Lichtmenge. Je höher die Grashalme sind, desto weniger Licht erreicht die jungen Schachtelhalmpflanzen und sie können nicht wirklich effektiv austreiben. Mit der Zeit verkümmern sie und werden beim Mähen einfach entfernt. Daher sollten Sie niemals kürzer als vier Zentimeter mähen, da dieser Effekt sonst nicht funktionieren kann. Falls Ihr Rasen noch etwas Nährstoffe benötigt, können Sie den Grasschnitt einfach liegen lassen. Dieser sorgt ebenfalls für einen Lichtmangel der Kräuter.

6. Regelmäßige Schnittmaßnahmen

Was viele Menschen vergessen, ist die eigenständige Vermehrung der Schachtelhalme über Sporen. Da sie keine Blüten haben, werden Sprossachsen ausgebildet, aus denen im Frühjahr von März bis April Sporen ausgestoßen werden. Dieser müssen Sie sich annehmen, um eine weitere Ausbreitung an anderen Orten zu verhindern. Zwar geschieht die Vermehrung über Sporen nur jährlich, dafür können selbst weit entfernte Ecken Ihres Gartens erreicht werden. Gehen Sie wie folgt vor, um die Pflanze an der Ausbreitung über Sporen zu hindern:

  • wählen Sie eine scharfe Schere
  • schneiden Sie im Frühjahr alle Exemplare großzügig bis auf den Boden zurück
  • die Sprossachsen auf dem Kompost entsorgen
  • alternativ im Hausmüll
  • nur um auf Nummer sicher zu gehen
  • am besten noch einmal im Sommer und Herbst zurückschneiden
  • dabei so gründlich wie möglich vorgehen
Riesen-Schachtelhalm, Equisetum telmateia
Sporen des Riesen-Schachtelhalm

Zwar können Sie durch diese Maßnahme dem bestehenden Ackerschachtelhalm nicht den Garaus machen. Dafür schützen Sie Ihren restlichen Garten vor der sich aggressiv ausbreitenden Pflanze. Das ist wichtig, denn nur so können Sie auf Dauer die Schachtelhalminvasion abwenden.

7. Schatten erzeugen

So einfach es auch klingen mag, Schatten wirkt sehr gut gegen das Austreiben von Ackerschachtelhalm. Der Grund: Die Pflanze benötigt sehr viel Sonnenlicht, um gedeihen zu können und geht aufgrund von Lichtmangel schnell ein. Falls Sie also die Möglichkeit besitzen, die befallene Stelle im Garten mit Schatten zu versorgen, sollten Sie das unverzüglich tun. Vor allem ein plötzlicher Verlust an Sonnenlicht setzt der Pflanze schwer zu und Sie können dadurch die Ausbreitung eindämmen und anschließend die Rhizome aus dem Boden holen.

Sehr selten kommt es vor, dass sich Ackerschachtelhalm zwischen Wegplatten oder Pflastersteinen durchschieben. Ist das der Fall, können Sie diese oberflächlich mit einem Abflammgerät effektiv entfernen. Ansonsten sollten Sie bei allen oben genannten Methoden sehr gründlich vorgehen, da selbst kleine Fehler oder Unachtsamkeiten erneut zu einer Ausbreitung führen. Mit dem hartnäckigen Gewächs ist dabei nicht zu spaßen, vor allem wenn Sie Ihren Garten lange Zeit vernachlässigt haben. Das beste Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie mehrere der oben genannten Hausmittel miteinander kombinieren. Ein Beispiel:

  • kochendes Wasser
  • Boden umgraben
  • Drainage und Dünger einarbeiten
  • für Schatten sorgen

Diese Kombination wirkt auf lange Sicht wahre Wunder. Zwar lässt sich Acker-Schachtelhalm nicht sofort besiegen, mit Geduld wird das robuste Gewächs aber bezwungen.

Tipp: Wenn Sie sich anstelle der Hausmittel für ein Herbizid entscheiden, werden Sie nicht lange Freude daran haben. Die Produkte wirken zwar effektiv auf den Ackerschachtelhalm, jedoch nur auf den Teil über der Erde, während die Rhizome überleben und erneut schlagartig austreiben können.

Bestimmte Hausmittel vermeiden

Es gibt weitere klassische Hausmittel, die schon seit Jahrzehnten zur Bekämpfung des Acker-Schachtelhalms angewandt werden. Jedoch werden diese aufgrund ihrer Nebenwirkungen auf die Bodenqualität streng kontrolliert oder es ist schlichtweg verboten, diese im privaten Gebrauch zu verwenden. Die Rede ist von:

  • Salz
  • Essig und Essigessenz
Salz

An sich ist gegen den Gebrauch dieser Mittel auf dem eigenen Rasen oder im Gemüsebeet nichts einzuwenden. Dennoch wirken sich diese so stark auf den Boden aus, dass viele empfindliche Pflanzen dort über Jahre nicht mehr angepflanzt werden können. Beispiele wären:

  • Erdbeeren (bot. Fragaria)
  • Rhododendron (bot. Rhododendron)

Ebenso ist der Einsatz von Salz und Essig auf allen Flächen verboten, die Sie nicht für gärtnerische Zwecke nutzen, wie zum Beispiel Ihre Terrasse oder gepflasterten Wege. Da diese das Versickern im Boden nicht erlauben, gelangen die Hausmittel ins Abwasser und sind aus diesem Grund auf diesen Oberflächen vom Gesetz her verboten. Auf Ihrem Rasen oder im Gemüsebeet ist der Einsatz nicht gegen das Gesetz, aber in keiner Form zu empfehlen, wenn Sie weiterhin vom dortigen Boden Gebrauch machen wollen.

Tipp: Es besteht ebenfalls eine mögliche Gefahr durch die Verwendung von Essig und Salz als Unkrautvernichter in Bezug auf das Grundwasser. Wenn Sie weitläufige Exemplare des Zinnkrauts mit Essig oder Salz mit einer hohen Menge dieser Mittel bekämpfen, können diese ins Grundwasser gelangen und dieses verunreinigen.

Ackerschachtelhalm, Equisetum
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