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Schädlinge: kleine schwarze Punkte an Blättern

Kleine schwarze Punkte an Blättern

Wenn sich kleine schwarze Punkte an Blättern einer Pflanze zeigen, ist es gut möglich, dass es sich um Schädlinge handelt. Nur aus der Nähe lässt sich der Übeltäter freilich genau identifizieren.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • kleine schwarze Punkte an Blättern häufig Schädlinge
  • mögliche Schädlingsarten: Blattläuse, Schildläuse und Thripsen
  • Tiere absammeln, abduschen, mit Bürste entfernen
  • Hausmittel wie Seifenlösung, Öl, Brennnessel- oder Knoblauchsud einsetzen
  • Behandlung mehrmals wiederholen

Blattläuse

Blattläuse (Aphidoidea) sind nicht wählerisch, können nahezu jede Pflanze befallen. Die Schädlinge sind oftmals grün, aber es gibt auch dunkle Exemplare, die aus der Ferne wie schwarze Punkte an den Blättern aussehen.

Blattläuse

Gehen Sie näher ran, dann bekommen Sie Gewissheit. Läuse sind groß genug, um aus der Nähe erkannt zu werden. Außerdem werden Sie feststellen, dass einige „schwarze Punkte“ beweglich sind.

Schadbild

Zu Beginn eines Befalls sind noch keine Symptome erkennbar. Doch je länger die Läuse ungestört am Pflanzensaft saugen können, umso kränklicher wird die Pflanze ausschauen.

  • eingerollte oder gekräuselte Blätter
  • verkümmerte Triebenden
  • Blattflecken
  • verkrüppelte Blüten
  • klebriger Belag (Honigtau)
Ameisen sammeln Honigtau von Blattläusen

Hinweis: Auch viele Ameisen in der Nähe der Pflanze weisen auf einen Lausbefall hin. Denn sie sammeln deren Honigtau.

Bekämpfung

Sind es nur wenige schwarze Punkte, können Sie die Läuse mit der Hand zerdrücken. Blattläuse lassen sich auch gut mit härterem Wasserstrahl von den Blättern spritzen. Doch machen Sie das nur, wenn die Blätter stabil genug sind. Ist der Lausbefall stark, sollten Sie die Pflanze mit einem Mittel spritzen. Der Griff zur schädlichen Chemie ist aber gar nicht notwendig. Einige natürliche Spritzmittel, zeigen sich sehr effektiv, zum Beispiel Seifenlauge, die Sie mit Neemöl verfeinern können. So stellen Sie sie her:

  • Lösung: 1 l Wasser, 1 EL Schmierseife, etwas Neemöl
  • befallene Pflanze damit komplett einsprühen
  • alle paar Tage wiederholen
Plastiktüte über Blumentopf stülpen

Tipp: Spülen Sie Läuse nur mit lauwarmem Wasser ab, damit die Pflanze keinen Kälteschock bekommt. Außerdem ist es ratsam, die Topferde mit einer Plastiktüte zu schützen, damit sie nicht zu nass wird.

Mehr Infos zur Bekämpfung von Blattläusen

Schildläuse

Bei kleinen runden Punkten auf den Unterseiten der Blätter, bei näherem Hinsehen eher bräunlich als schwarz, kommen Schildläuse (Coccoidea) als Schädlinge in Frage. Die Weibchen verstecken sich mit ihrer Nachkommenschaft unter ihren harten Schildern. Sie erzeugen keine Bewegung und sind daher wirklich nur als schwarze Punkte wahrnehmbar. Aus der Nähe ist erkennbar, dass sich die schwarzen Punkte wie kleine Pickel erheben, die sich mit etwas Druck vom Blatt ablösen lassen.

Schildläuse auf Blatt

Schadbild

Da sich die Schildläuse auf Blattunterseiten verstecken, werden sie meist spät entdeckt, wenn sich erste sichtbare Symptome eines Befalls zeigen:

  • deformierte Blätter und Blüten
  • Blattflecken oder Blattverlust
  • klebrige Blattoberseiten
  • Auftreten von Ameisen (Honigtausammler)

Bekämpfung

Schildläuse können sich leicht und schnell auf Nachbarspflanzen ausbreiten. Einen Befall sollten Sie daher unverzüglich bekämpfen. Versuchen Sie zunächst, die Schildläuse mechanisch zu entfernen. Sie können Sie mit einer alten Zahnbürste von den Blättern lösen und/oder mit einem harten Wasserstrahl abspritzen.

Schildläuse mit Zahnbürste entfernen

Stark beschädigte Triebe, Blätter und Blüten schneiden Sie ab. Ist darüberhinausgehend eine weitere Bekämpfung notwendig, steht Ihnen eine sehr breite Palette an Hausmitteln zur Verfügung. Wählen Sie ein Mittel aus, das sich für Ihren Fall optimal anbietet:

  • Schildläuse mit Neemöl, Rapsöl, Teebaumöl oder Olivenöl einpinseln
  • täglich für etwa zwei Wochen, bis keine Läuse erkennbar sind
  • alternativ Öl mit etwas Wasser vermischen und sprühen
  • Spiritus oder Alkohol mit Wasser verdünnen
  • auf Schildläuse auftragen (nur bei dickfleischigen, robusten Pflanzen)
  • Brennnesselsud oder Knoblauchsud spritzen
  • Seifenlösung mit einem Schuss Essig verwenden
  • Kaffee- und Teereste als Sprühmittel einsetzen

Tipp: Während der Bekämpfung sollte die befallene Pflanze hell und kühl stehen. Schildläuse mögen keine Kälte, was unterstützend hilft, den Befall wirksam zu bekämpfen.

Weitere Artikel zur Bekämpfung von Schildläusen

Thripse

Thripse (Thysanoptera) sind 2 bis 3 mm große, längliche, teils geflügelte Insekten. Die Kotstücke, die die Schädlinge auf den Blättern hinterlassen, sehen aus wie kleine schwarze Punkte aus. Von einem Befall sind insbesondere Zimmerpflanzen betroffen, darunter Orchideen, Alpenveilchen, Gummibäume, Flamingoblumen, Passionsblumen, Rittersterne und Gloxinien. In Gewächshäusern können Gurken befallen werden.

Thripse

Schadbild

Thripsen verursachen Blattverletzungen, die weiß-silbrig schimmern. Von Thripsen befallene Pflanzen haben zudem verkrüppelte Triebe und zeigen oftmals enorme Wachstumsstörungen. Sie können so stark geschwächt werden, dass sie eingehen.

Tipp: Das Aufstellen von Leimtafeln kann helfen einen Befall mit Thripsen im Frühstadium zu erkennen. Greifen Sie zur Farbe Blau, da sich diese Schädlingsart davon am meisten angezogen fühlt.

Bekämpfung

Lösen Sie sechzehn Gramm Schmierseife in einem Liter Wasser und spülen damit die Tiere von der Pflanze. Wiederholen Sie die Maßnahme mehrere Wochen in regelmäßigen Abständen. Größere Pflanzen können Sie auch mit einer Emulsion aus Wasser (1 L), Öl (2 EL) und etwas Spülmittel behandeln. Legen Sie zwischen zwei Behandlungen ein paar Tage Pause ein, um die Blätter nicht zu sehr zu verkleben.

Brennnesselsud anrühren
Frisch angesetzter Brennnesselsud

Brennnesselsud und Neemöl sind ebenfalls zwei weitere effektive Mittel gegen Thripse.

Hinweis: Die Larven dieses Schädlings verpuppen sich hauptsächlich in der Blumenerde. Topfen Sie deswegen eine befallene Pflanze um oder tauschen zumindest die oberste Erdschicht aus.

Häufig gestellte Fragen

Wann sind Zimmerpflanzen anfällig für Läuse?

Den Sommer überstehen Zimmerpflanzen in der Regel ohne Lausbefall. Im Winter hingegen, wenn die meisten Heizungen arbeiten, sind sie besonders anfällig. Denn Heizungsluft ist sehr trocken und begünstigt dadurch einen Befall.

Wie kann ich einen Schädlingsbefall vorbeugen?

Bei Zimmerpflanzen ist es vor allen wichtig, für feuchtere Luft zu sorgen. Zum Beispiel durch Aufstellen eines Luftbefeuchters oder durch regelmäßiges Besprühen. Kontrollieren Sie zudem Ihre Pflanzen im Winter regelmäßig, um frühzeitig reagieren zu können.

Warum muss ich befallene Pflanzen isolieren?

Viele Schädlingsarten breiten sich rasend schnell auf benachbarte Pflanzen aus. Um gesunde Pflanzen zu schützen, müssen befallene Topfpflanzen für die Dauer der Bekämpfung räumlich getrennt werden.

Autor
Mirko ist zwar studierter Anglist, beherrscht aber auch die Sprache der Pflanzen perfekt. Er wuchs quasi im Schrebergarten seiner Großeltern auf und verbringt den Großteil seiner Freizeit in der Natur, wenn er nicht gerade schreibt.
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