Schimmel an Karotten: kann man ihn wegschneiden?
Möhren neigen zum Schimmelbefall. Doch sind sie dann noch essbar oder kann ein Wegschneiden des Schimmels Karotten retten? Die Antworten finden Sie in diesem Artikel.
Auf den Punkt gebracht
- Schimmel wegschneiden nur unter bestimmten Bedingungen
- stark verschimmelte Karotten gesundheitsschädigend
- bei Pilzbefall mit Verfärbungen Karotten entsorgen
- fachgerechte Lagerung beugt Schimmel vor
Inhaltsverzeichnis
Schimmel wegschneiden möglich
Ein Wegschneiden von Schimmel bei Karotten ist möglich, wenn der Befall noch nicht weit fortgeschritten ist. Dann ist das gesundheitliche Risiko sehr gering. Weil es mehrere Pilzarten gibt, die Karotten befallen können, ist die jeweilige Giftigkeit nicht pauschal zu benennen. Bei einem großflächigen Befall sollte deshalb auf den Verzehr verzichtet und betroffene Karotten entsorgt werden. Wenn Karotten in Kombination mit ersichtlichen Pilzsporen zusätzlich folgende Auffälligkeiten aufweisen:
- großflächige bräunlich-schwarze Verfärbungen
- enorme Biegsamkeit mit umfangreichem Sporenteppich
sollten Sie sie nicht mehr essen.
Tipp: Reinigen Sie nach der Entsorgung schimmeliger Karotten alle Gegenstände, mit denen sie direkten Kontakt hatten, beispielsweise Teller, Schalen und Fliesen. Vorsichtshalber sollten Sie auch Ihren Kühlschrank einer Grundreinigung unterziehen.
Gefahr durch Schimmelpilz
Schimmelgiftpilze (Mykotoxine) sind besonders auf wasserhaltigen Lebensmitteln vorzufinden, zu denen auch Karotten gehören. Meist wird der Befall erst durch den typischen Sporenteppich auf der Schale bemerkt, während sich der Pilz zuvor im Karotteninneren ausgebreitet hat. Das erklärt die erhöhte Biegsamkeit des Wurzelgemüses. Solange der Pilz dort schlummert, ist von einer geringen Giftigkeit auszugehen, die keine nennenswerten Auswirkungen auf die Gesundheit hat – vorausgesetzt, schimmelige Karotten werden nicht in Massen verzehrt.
Im späteren Verlauf bilden sich dunklen Flecken. Sind diese nur klein und können großflächig weggeschnitten werden, bleibt die restliche Karotte verzehrbar. Handelt es sich um größere Verfärbungen, muss auch von einer großen Giftstoffausbreitung im Karotteninneren ausgegangen werden. Mykotoxine gelangen dann mit dem Blut in den Körper und können gesundheitsschädigende Folgen wie
- Leber- und Nierenschäden
- Schwächung des Immunsystems
- Förderung von Krebs
- Erbgutschädigungen
nach sich ziehen.
Schimmel bei Karotten verhindern
Der Hauptgrund für Schimmelbildung an Karotten liegt hauptsächlich in einer unsachgemäßen Lagerung. Trifft feuchtwarme Luft mit Sauerstoff zusammen, sind optimale Bedingungen für die Schimmelentstehung geschaffen. Um das zu verhindern, folgend einige Tricks:
- verpackte Karotten nach Kauf sofort aus Folien nehmen und eventuelles Schwitzwasser abtrocknen
- nach Ernte gründlich abwaschen und abtrocknen
- Karotten in luftdichte Behältnisse verschließen und kühl stellen (beispielsweise Vorratskeller)
- bei Lagerung im Freien in feuchte Tücher wickeln
- im Kühlschrank lagern und Papier zwischen jede Karotte legen
Tipp: Die Haltbarkeit von Karotten im Gemüsefach eines Kühlschranks beträgt etwa neun Tage. Sie können das Gemüse aber auch einfrieren und bis zu sechs Monate haltbar machen.
Häufig gestellte Fragen
Wurden nur kleinere Mengen gegessen, drohen im Normalfall keine Auswirkungen. Bei sehr empfindlichen Personen oder umfangreicherem Verzehr können allerdings Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten. Lassen die Beschwerden nicht innerhalb weniger Stunden nach, sollte der Arzt konsultiert werden.
Leider keine. Mykotoxine weisen eine enorme Kälte- und Hitzestabilität auf. Während die meisten Bakterien durch Kälte oder Hitze mittels Kochens und Gefrieren abzutöten sind, bleiben diese Schimmelpilzgifte weiter überlebensfähig. Das Wegschneiden von Schimmel an Möhren ist deshalb die einzige Option, zumindest noch einen Teil von ihnen unbedenklich verzehren zu können.
Ein Stabilitätsverlust bei Möhren steht überwiegend in Verbindung mit einem Pilzbefall beziehungsweise einer Sporenausbreitung. Solange der Pilz nicht an der Oberfläche zu erkennen ist und keine bräunlich-schwarzen Flecken vorhanden sind, können Sie labberige, biegsame Möhren essen. Die besitzen in der Regel allerdings weniger Aroma.
Karotten die durch das Wegschneiden betroffener Stellen nicht mehr zu retten sind, sollten schnellstens in der Biotonne entsorgt werden, um eine Ausbreitung der Schimmelsporen zu verhindern. Kleinere Mengen können auch auf den Kompost gegeben werden. Dabei ist wichtig, dass strohige Materialien vorhanden sind, damit das Wasser gebunden werden und der Pilz sich ‚auflösen‘ kann.