Schlafendes Auge an Monstera: so gehen Sie damit um
Schlafende Augen an Pflanzen sind eine sinnvolle Einrichtung der Natur. Aus ihnen kann im Nu ein neuer Pflanzenteil wachsen. Die Monstera bildet viele davon, auch wenn das optisch kaum auffällt.
Auf den Punkt gebracht
- über jedem Blatt ist ein schlafendes Auge
- 1-2 mm breit, 3-5 mm lang , leicht erhoben
- zunächst hellgrün, später sattgrün mit bräunlicher Spitze
- wird aktiviert, wenn der darüberliegende Triebteil entfernt wird
Inhaltsverzeichnis
Schlafendes Auge – Vegetationspunkt
Schlafende Augen an der Monstera, auch Fensterblatt genannt, unterscheiden sich nicht von schlafenden Augen an anderen Pflanzenarten. Bei einem schlafenden Auge handelt sich stets um einen Vegetationspunkt, einer botanischen Knospe, der noch nicht aktiviert ist.
- wird auch als ruhende Knospe bezeichnet
- es handelt sich um eine embryonale Triebanlage
- wird zeitgleich mit aktiven Knospen angelegt
- befinden sich zumeist unter der Rinde
- ist meist kaum sichtbar
Funktion des schlafenden Auges
Nach ihrer vollständigen Ausbildung bleiben schlafende Augen unverändert an der Monstera. Sie sind viele Jahre lebensfähig und können als eine Reserve bezeichnet werden, die erst bei Bedarf zum Einsatz kommt. Solange die Pflanze unbehelligt wächst, ruht jedes Auge. Verliert die Pflanze einen Trieb, weil er abgebrochen oder abgeschnitten wurde, „wacht“ ein schlafendes Auge auf. Und zwar immer das Auge, dass sich knapp unter der Bruch- bzw. Schnittstelle befindet. Aus ihm wächst ein neuer Trieb heran als Ersatz für den verlorenen Trieb.
Ort und äußere Merkmale
Schauen Sie sich die Stelle genauer an, wo ein Blattstiel an der Sprossachse sitzt. Nur minimal darüber, etwa 3-5 Millimeter, sitzt das schlafende Auge. Ist das Blatt frisch ausgetrieben, kann es das schlafende Auge jedoch verdecken. Haben Sie Geduld, denn es wird nach einigen Wochen sichtbar freigelegt. Das schlafende Auge erfährt selbst minimale Veränderungen.
- zunächst ist das Auge kaum sichtbar und fühlbar
- es ist eine wenige Millimeter kleine Fläche an der Sprossachse
- sie hat einen leicht helleren Grünton
- ist leicht erhoben, mit den Fingern fühlbar
- mit der Zeit wird die Farbe grüner, so wie die der Sprossachse
- die Erhebung wird minimal höher, etwa 1-2 Millimeter
- im Endstadium ist das Auge etwa 1-2 Millimeter breit und etwa 4-5 Millimeter lang
Hinweis: An älteren Augen ist die Erhebung leicht spitz, wirkt dadurch wie ein Dorn, der jedoch nicht sticht. Die Spitze kann sich leicht bräunlich färben.
So wird ein schlafendes Auge aktiviert
Sie müssen kein schlafendes Auge gezielt aktivieren. Wenn seine Zeit gekommen ist, geschieht das automatisch. Durch das Schneiden oder Abbrechen eines Triebes erhöht sich an dieser Stelle der Saftdruck. Dadurch wird das Wachstum zu einem neuen Trieb aktiviert. Sie sollten jedoch darauf achten, beim Schneiden der Monstera die Schere knapp über einem schlafenden Auge anzusetzen. Mit dem Schnitt entscheiden Sie letztlich auch, welche schlafenden Augen aktiviert werden.
Hinweis: Da die Monstera mit schlafenden Augen regelrecht übersät ist, können Sie sie bei Bedarf beliebig stark zurückschneiden. Bis zu zwei Drittel der Länge eines Triebes dürfen Sie einkürzen.
Häufig gestellte Fragen
Schlafende Augen an der Monstera sind keine Besonderheit und auch kein Anlass damit etwas gezielt zu bewirken. Sie müssen es auch nicht entfernen, denn es stört das Wachstum der Pflanze nicht. Achten Sie bloß beim Anbinden der Pflanze an einer Rankhilfe, schlafende Augen nicht zu verletzen.
Ja, über jedem Blattaustrieb sitzt ein schlafendes Auge. Meist muss man genauer hinsehen, denn es ist sehr klein, wenig auffällig und zu Beginn oft vom Blattstielansatz verdeckt. Mit dieser Vielzahl an schlafenden Augen ist die Pflanze theoretisch fähig, an jeder beliebigen Stelle bei Bedarf einen neuen Trieb auszutreiben. Das tut sie während eines normalen Wachstumsprozesses jedoch kaum. Schlafende Augen sind bei der Monstera tatsächlich nur da, um den Verlust eines Triebs auszugleichen.
Es ist durchausmöglich, schlafende Augen an der Monstera gezielt zu wecken. Dafür müssen die Internodien, Teile der Sprossachse zwischen zwei Knoten, eingeschnitten werden. Das ist für Laien jedoch nicht einfach durchzuführen und führt bei dieser Pflanze auch nicht immer zur beabsichtigten Wirkung.
Das Entfernen einzelner Blätter wird bei der Monstera sehr selten dazu führen, dass ein schlafendes Auge geweckt wird. Nur wenn eine Triebspitze abgeschnitten wird, zum Beispiel als Kopfsteckling für die Vermehrung, kommt es tatsächlich zu einer Aktivierung.