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Schlangen im Garten - Titel

Schlangen im Garten entdeckt: was tun?

Begegnungen mit einer Schlange sind selten – im eigenen Garten umso mehr. Gerade deshalb sollten Sie wissen, wie Sie richtig reagieren, um den unwahrscheinlichen Fall einer echten Konfrontation zu vermeiden.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Schlangen gehen Begegnungen mit dem Menschen möglichst aus dem Weg
  • die Reptilien greifen nur dann an, wenn sie sich ausweglos bedroht fühlen
  • lautes Stampfen macht die Tiere auf Sie aufmerksam und ermöglicht ihnen die Flucht
  • wegen Artenschutzbelangen dürfen Sie nicht aktiv gegen Schlagen vorgehen

Welche Schlange kann man im Garten treffen?

Insgesamt betrachtet ist es sehr selten, dass Sie in Deutschland tatsächlich Schlangen begegnen. Noch unwahrscheinlicher ist es, dass diese Begegnung tatsächlich im heimischen Garten stattfindet. Ist es aber erst einmal so weit, wissen die meisten Menschen gerade deshalb nicht, wie sie sich richtig verhalten sollen. Zuallererst lohnt ein kurzer Blick darauf, welche Schlangenarten Ihnen überhaupt begegnen können. Denn mit diesem Wissen lässt sich ein großer Teil des Schreckens bereits im Vorfeld vermeiden. Insgesamt ist es wohl eine gute Handvoll Arten, die bei uns heimisch und in hinreichend großer Zahl vorhanden sind. Allen voran:

Kreuzotter
Kreuzotter
  • Kreuzotter
  • Ringelnatter
  • Andere Nattern, z.B. Schlingnatter und Würfelnatter

Von diesen Schlangen ist alleinig die Kreuzotter überhaupt giftig. Das bedeutet, dass die anderen Tiere zwar durchaus in der Lage sind, sich durch Bisse zur Wehr zu setzen. Eine echte Gefahr geht für den Menschen davon aber nicht aus.

Hinweis: Es existieren in Deutschland noch andere Schlangenarten, die ebenfalls giftig sind. Wie beispielsweise die Aspisviper sind sie aber entweder nur noch regional sehr stark eingeschränkt auffindbar, oder aber in allgemein minimaler Anzahl Individuen vertreten.

Was darf ich tun?

Bevor wir zu wirkungsvollen Maßnahmen kommen, schauen wir uns einmal an, was Sie aus rechtlicher Sicht bei einer Begegnung mit einer Schlange in Ihrem Garten tun dürfen und was nicht. Vorausgeschickt werden sollte die Information, dass alle in Deutschland heimischen Schlangenarten wegen ihrer Seltenheit und ihrer immer weiter abnehmenden Bestände unter Artenschutz gestellt sind. Das heißt für Sie, sie dürfen die Tiere

  • nicht umbringen,
  • einfangen
  • oder stören.
Ringelnatter
Ringelnatter

Richtig verhalten

Stattdessen gibt es einige grundlegende Verhaltensweisen, die Sie sich für ein unmittelbares Aufeinandertreffen im Hinterkopf behalten sollten:

  • ruhig bleiben
  • nicht oder nur langsam bewegen
  • ruckartige, hektische Bewegungen vermeiden
  • langsam rückwärts entfernen
  • beim Gehen kräftig auftreten oder stampfen

Warum?

Was wollen Sie mit diesem Verhalten bezwecken? Um das zu verstehen, müssen Sie das grundlegende Wesen einer Schlange kennen. Grundsätzlich sind diese Tiere erst einmal taub. Das bedeutet, dass lautes Rufen, Pfeifen oder andere Geräusche keinerlei Wirkung zeigen. Stattdessen orientieren sich die Tiere über ihren Geruch und ihr Sehvermögen. Rasche, ruckhafte Bewegungen werden von den Tieren als Angriff interpretiert, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Attacke als Gegenwehr steigt. Entfernen Sie sich dagegen langsam aus dem Treffen, erhält die Schlange die Gelegenheit, ebenfalls das Weite zu suchen. Das Grundbedürfnis dieser Lebewesen ist es nämlich generell, sofern irgend möglich einem Treffen mit dem Menschen aus dem Weg zu gehen. Treten Sie außerdem kräftig auf, sind die Erschütterungen durch die sensiblen Organe der Schlangen wahrnehmbar. Einerseits machen Sie so auf sich aufmerksam und vermeiden eine Überraschung. Andererseits wird für die Schlange nochmals deutlicher, dass Sie sich aus der Situation entfernen.

Würfelnatter im Garten, Schlange im Garten
Würfelnatter

Vertreiben und umsiedeln

Zwar dürfen Sie Schlangen im Garten nicht unmittelbar angehen. Allerdings können Sie sie auf andere Art und Weise aus Ihrem Garten vertreiben. Ob Natter oder Kreuzotter, die Tiere siedeln sich in Ihrem Garten an, wenn sie dort einen geeigneten Unterschlupf und ausreichend Nahrung vorfinden. Beides findet sich beispielsweise hier:

  • Laubhaufen
  • Komposthaufen
  • Holzstapel
  • Dichtes Unterholz
  • Sonstige schutzbietende Gebilde mit Hohl- und Zwischenräumen

Denn an diesen Orten findet sowohl die Schlange einen Unterschlupf, als auch ihre Beute, also Kleinsäugetiere und Insekten. Entfernen Sie nun diese Lebensgrundlagen, werden die Schlangen auf Dauer das Weite suchen oder erst gar nicht einziehen.

Hinweis: Letztendlich sind Schlangen ganz klar Nützlinge, die das ökologische Gleichgewicht stabil halten. Sofern die Vertreibung aus dem Garten nicht zwingend erforderlich ist, profitieren auch Sie von der Anwesenheit der Reptilien und sollten stattdessen versuchen, mögliche Unterschlupfe in wenig frequentierte Bereiche des Gartens zu verlegen.

Häufig gestellte Fragen

Was mache ich, wenn mich eine Schlange beißt?

Ganz allgemein sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. Denn auch ungiftige Tiere können unter Umständen Erreger des Wundstarrkrampfs übertragen. Achten Sie auf die Zeichnung der Schlangenhaut und teilen Sie sie dem Arzt mit. So lässt sich bestimmen, ob möglicherweise doch Gift im Spiel sein könnte. Vipern (auch die Kreuzotter) haben eine markante Zick-Zack-Zeichnung auf dem Rücken. Ungefährliche Nattern weisen dagegen meist nur kleine Punkte auf.

Darf ich Schlangennester in meinem Garten zerstören?

Nein. Der Artenschutz umfasst auch Gelege und allgemein Nester der Tiere. Wer sie zerstört, macht sich strafbar. Vermeiden Sie stattdessen von vorn herein mögliche Nistplätze, wie Holzstapel oder Laubhaufen.

Gelten diese Angaben auch für Blindschleichen?

Blindschleichen sind trotz ihres Aussehens keine Schlangen. Sie zählen zu den Echsen und sind selbst bei stattlicher Größe völlig ungefährlich. Treffen Sie eine Schleiche an, gehen Sie zur Seite und geben Sie ihr Gelegenheit, sich im Unterholz oder Gestrüpp zu verkriechen.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.

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