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Schmeißfliegen-Eier erkennen und bekämpfen

Schmeißfliegen-Eier - Titel

In Deutschland gibt es etwa 45 Arten der Calliphoridae. Schmeißfliegen legen ihre Eier unter anderem in unseren Gärten ab. In ihrer Vielzahl werden sie dann oft zur Plage.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • im Garten finden Schmeißfliegen gute Ablageplätze für ihre Eier
  • sie bevorzugen intensiv riechende, organische Ablageorte
  • ein Befall ist lästig und gesundheitsbedenklich
  • Vorbeugen ist besser als bekämpfen

Der Hintergrund

Schmeißfliegen kommen überall in der Natur vor. Sie leben von Nektar, Pollen, Honigtau und Pilzen. Zur Vermehrung legen Schmeißfliegen mehrere hunderte Eier. Sie bevorzugen bei der Eiablage proteinreiche und organische Stoffe, damit der Nachwuchs gut versorgt ist. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die sich zu Fliegen entwickeln. Die Tiere verlassen sich bei der Wahl ihrer Ablagestätte auf ihr Geruchsorgan. Sie bevorzugen stark riechende Düfte, die Menschen meist abstoßend finden.

Schmeißfliege (calliphoridae)
Quelle: Vengolis, Blow-fly 4856, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 4.0

Zum Beispiel den Duft von:

  • faulendem Obst
  • Tierkot
  • modernden Pflanzen
  • stehendem Wasser
  • Tierkadavern

Lieblingsplätze im Garten

In unseren heimischen Gärten finden die fliegenden Insekten immer wieder Orte, an denen Sie ihre Eier ablegen.

In den häufigsten Fällen sind das:

  • der Komposthaufen
  • hohes Gras
  • die Regentonne
  • der Gartenteich
  • Fallobst-Stellen

Hinweis: Die Fliegen bevorzugen daneben wohltemperierte und dunkle Ablageorte.

Vom Ei zur Fliege

Die Gelege von Schmeißfliegen umfassen bis zu 600 weiße Eier, die gebündelt abgelegt werden. Sie sind in der Form und Farbe Reiskörner ähnlich, jedoch dünner und etwas länger. Ein Bündel kann dabei unterschiedlich groß sein. Die Größe variiert je nach Ei-Anzahl zwischen einem 1-Cent-Stück und einer 2-Euro-Münze. Aus den Eiern entwickeln sich dann kleine, weiße Würmchen: die Maden. Dies kann sehr schnell gehen. Zwischen 30 Minuten und 24 Stunden dauert es, bis die Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich dann innerhalb von etwa zehn Tagen zu Fliegen.

Hinweis: Schmeißfliegen sind vor allem in der Zeit von April bis Oktober aktiv. Wenn Sie ein Eier-Bündel sehen, werden Sie es eindeutig erkennen.

Präventiv vorgehen

Um einen Befall mit den lästigen Insekten zu vermeiden, können Sie effektiv vorbeugen. Das ist leichter, als die Tiere wieder loszuwerden, wenn sie erst einmal da sind. Vorbeugende Maßnahmen zielen darauf ab, dass die Fliegen ihr Gelege nicht im heimischen Garten ablegen, weil es dort keine passende Stelle gibt oder sie abstoßende Merkmale vorfinden.

Sie können zur Vorbeugung folgende Maßnahmen ergreifen:

  • durch regelmäßiges Mähen hohes Gras vermeiden
  • Regentonnen und andere stehende Gewässer abdecken
  • den Gartenteich in Bewegung halten (zum Beispiel durch einen Springbrunnen)
  • unangenehme und intensive Gerüche vermeiden
  • Fallobst frühzeitig aufsammeln
  • Alkohol-Duft verbreiten (den mögen die Fliegen nicht)
  • Lebensmittel nicht im Garten liegen lassen
  • benutztes Geschirr sofort wegräumen

Es gibt auch einige Pflanzen, die von den Insekten nicht gemocht werden. Der Geruch vertreibt sie. Sie können diese Pflanzen an beliebten Stellen pflanzen:

  • Holunder
  • Bleibusch
  • Minze
  • Lavendel
  • Basilikum
  • Geranien
  • Tomaten
  • Lorbeer
Dionaea muscipula mag einen vollsonnigen Standort

Tipp: Die Venusfliegenfalle verschlingt Fliegen als Lebendfutter und kann präventiv gegen einen Fliegen-Befall wirken. Auch Spinnen sind ein natürlicher Fliegen-Feind. Wenn es Sie nicht stört, dürfen Spinnen im Garten gerne ihre Netze auslegen.

Schmeißfliegen bekämpfen

Wenn Sie ein Fliegen-Nest, Maden oder ein starkes Vorkommen von Schmeißfliegen erkennen, können Sie diese mit verschiedenen Mitteln bekämpfen. Dabei muss es nicht unbedingt gleich die Chemie-Keule sein.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Ei-Gelege und Maden sollten Sie entfernen und vernichten
  • den Anziehungspunkt (Wasser, Obst, Gerüche) entfernen
  • eine Falle aus dem Baumarkt aufstellen
  • natürliche Duftstoffe (s. oben) ausbringen

Tipp: Sie können die Fliegen nach der akuten Bekämpfung auch umlenken. Wenn Sie nur nicht zu nahe am Haus sein sollen, dann stellen Sie ein Gemisch aus Melasse und Maismehl in einer weit entfernten Ecke des Gartens auf. Die Fliegen werden bald dorthin umsiedeln.

Häufig gestellte Fragen

Sind Schmeißfliegen gesundheitlich bedenklich?

Ja. Die Fliegen wirken zwar harmlos, können aber Krankheiten hervorrufen. Sie gelten als Hygieneschädlinge und verursachen Magen-Darm-Infekte, Salmonellen, Lungenentzündung, Tuberkulose, Typhus, Cholera und Blutvergiftung. Die Erreger geben die durch Verdauungssäfte weiter, die sie auf Lebensmitteln und Oberflächen hinterlassen.

Was ist, wenn ich Eier von Fliegen gegessen habe?

Da Fliegen ihr Gelege vermehrt auf Lebensmitteln ablegen, kommt es vor, dass Menschen diese mitessen. Generell sollten Sie daher vor dem Verzehr Ihre Lebensmittel genau überprüfen. Wenn es dennoch passiert, sterben die Eier in der Regel durch die Magensäure ab. In seltenen Fällen und bei Kindern, kranken und älteren Menschen kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen. Wenn Ihnen übel wird oder Sie Magen-Darm-Beschwerden bekommen, suchen Sie Ihren Arzt auf.

Sind die Insekten auch nützlich?

Auch wenn Fliegen lästig und zum Teil gesundheitsbedenklich sind, sind sie für die Natur nützlich. Sie sind ein wichtiger Teil der Nahrungskette und ernähren Reptilien, Amphibien, Vögel, Fische, Spinnen, Libellen, Wespen und Kleinsäuger. Und mit Larven zersetzen Fliegen organisches Material und tragen zur Humusbildung bei.

Was tun bei Fliegen auf dem Kompost?

Wenn Ihr Komposter zu stark von Fliegen besiedelt ist, ist er vermutlich zu nass. Es entwickelt sich eine Fäule, die Fliegen anzieht. Um den Kompost trockener zu halten, können Sie zwischen die Küchenabfälle und den geschnittenen Rasen Zeitungspapier, Eierkartons, Rindenmulch, Laub oder Holzhäcksel geben. Daneben gibt es ökologische Bekämpfungsmittel im Handel, die Gerüche zersetzen und die Eiablage verhindern.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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