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Schmetterlingsraupen bestimmen: 25 Raupenarten

Schmetterlingsraupen bestimmen - Titel

Schmetterlinge im Garten machen gute Laune. Kaum zu glauben, dass sie mal eine unscheinbare Raupe waren. Aber nicht jede Schmetterlingsraupe ist unscheinbar, sondern kann dank ihres Erscheinungsbildes sehr auffällig sein.

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Auf den Punkt gebracht

  • Schmetterlingsraupen sind die Larven von Tag- oder Nachtfaltern
  • Unterschiede an wenigen wichtigen Merkmalen zu erkennen
  • die beziehen sich insbesondere auf den Körper der Tiere
  • Großteil der Raupen gehört zu den Nachtfaltern
  • viele Tagfalter auf der Roten Liste gefährdeter Arten

Raupenarten erkennen

Schmetterlingsraupen werden nach Tag- und Nachtfaltern unterschieden, wobei es auch Nachtfalter gibt, die am Tage fliegen. Um die Raupen den jeweiligen Schmetterlingen zuordnen zu können, sollte man einige wichtige Merkmale kennen.

Admiral (Vanessa atalanta)

Admiral Schmetterlingsraupe
Quelle: Harald Süpfle, Vanessa atalanta Raupe (HS), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 2.5
  • weit verbreiteter Edelfalter
  • Unterschiede bei Raupen abhängig vom Verbreitungsgebiet
  • Grundfarbe braun, schwarz-braun, schwarz oder gelblich-grau
  • an den Flanken unterschiedlich große cremefarbene Flecken
  • mehr oder weniger kontrastreich
  • einige besitzen keine Flecken

Aurorafalter (Anthocharis cardamines)

  • Raupen ca. 30 mm lang
  • Anfangs transparent orangebraun mit dunkelbraunem Kopf
  • Nach erster Häutung dunkelgrün- bräunliche gefärbt
  • Typische blaugrüne Färbung nach der dritten Häutung
  • An den Körperseiten ins Weiße übergehend
  • Raupen des Aurorafalters sind Einzelgänger
  • Meiden die Gesellschaft von Artgenossen

Tipp: Diese Raupen sitzen häufig mit dem Rücken nach unten an ihren Futterpflanzen. Das führt zu einer Aufhellung des Körperschattens, was wiederum der Tarnung dient.

Blauer Eichenzipfelfalter (Favonius quercus)

Blauer Eichenzipfelfalter Schmetterlingsraupe
  • aus der Familie der Bläulinge
  • Raupen bis 15 mm lang
  • Körper breit und flach aufgrund seitlicher Längswülste
  • feine kurze Behaarung
  • rötlich-braune bis ocker-braune Färbung
  • schmale, dunkle Rückenlinie mit großem, nach hinten gerichteten Dreiecksfleck
  • brauner Kopf

Distelfalter (Vanessa cardui)

Distelfalter Schmetterlingsraupe
  • Raupen etwa 40 mm lang
  • Grundfärbung gelblich bis grünlich-braun
  • etwas dunklere variable Muster aus Streifen und Flecken
  • einige Raupen sehr hell mit hohem Weißanteil
  • einzelne Körpersegmente gut erkennbar
  • Dornenring mit sich verästelnden Dornen auf jedem Segment
  • Rücken und/oder Segmentringe intensiver gelb
  • Dornenbasis meist rötlich

Großer Kohlweißling (Pieris brassicae)

Kohlweißling Raupe
Quelle: Bernd Kirchberg, Kohlweissling raupen, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Aussehen variiert je nach Entwicklungsstadium
  • junge Raupen, helle Grundfärbung, brauner Kopf, keine Behaarung
  • mit der vierten Häutung zunehmend dunkler
  • ältere Exemplare, gelbliche Grundfärbung, behaart
  • in Reihen angeordnete, unterschiedlich große schwarze Flecken
  • Kopf ist schwarz

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus)

Hauhechel-Bläuling
ausgewachsenes Exemplar
  • gedrungen wirkender abgeflachter Körper
  • nach hinten hin schmaler werdend
  • grün mit einem blassen, grünlichen Muster
  • feiner gelblicher Seitenstreifen
  • Körperlänge von etwa 13 mm
  • mit kurzen Borsten besetzt

Kleiner Fuchs (Aglais urticae)

Raupe des Kleinen Fuchses (Aglais urticae)
Raupe des Kleinen Fuchses (Aglais urticae)
  • Gehört zur Familie der Edelfalter
  • Raupen etwa 30 mm lang
  • Schwarz mit feinen weißen Flecken
  • Zwei gelbe, unterbrochene Seitenlinien
  • Unterhalb der Seitenlinien purpurbraun
  • Gelegentlich rötlich-braune Zeichnung zwischen den Seitenlinien
  • Auf Rücken und an Seiten schwarze oder gelbliche Dornen

Landkärtchen (Araschnia levana)

Landkärtchen Schmetterlingsraupe
  • gehört zur Familie der Edelfalter
  • Raupen schwarz, 22 mm lang
  • dunkle verzweigte Dornen an jedem Körpersegment
  • zzwei charakteristische Dornen am Kopf
  • Körper weiß gefleckt
  • unterbrochene, gelblich-weiße Rücken- und Seitenstreifen
  • treten ausschließlich an Brennnesseln auf

Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus)

Rostfarbiger Dickkopffalter Schmetterlingsraupe
Quelle: Lucarelli, Ochlodes sylvanus, caterpillar, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Länge der Raupen ca. 28 mm
  • Unauffällige hellgrüne Färbung
  • Etwas dunklere Rückenlinie
  • Dunkelbrauner Kopf setzt sich deutlich vom Körper ab
  • Zu beiden Seiten des Kopfes breite, heller bräunliche Linien

Schwalbenschwanz (Papilio machaon)

Schwalbenschwanz - Papilio machaon
  • einer der schönsten europäischen Tagfalter
  • Raupen ca. 45 mm lang und unbehaart
  • anfangs schwarz mit orangeroten Punkten und weißem Sattelfleck
  • später grüne Grundfärbung
  • mit schwarzen und rot gepunkteten Querstreifen
  • orangefarbene Nackengabel
  • Überwinterung als graue oder grüne Gürtelpuppe

Tipp: Mithilfe der orangefarbenen Nackengabel verströmt die Schmetterlingsraupe bei Gefahr Abwehrstoffe.

Tagpfauenauge (Aglais io)

Tagpfauenauge, Raupen im August
  • Raupen schwarz und 50-55 mm lang
  • weiße Punkte und schwarze Dornen am ganzen Körper
  • außer am Kopf
  • ältere Raupen dunkle rotbraune Flecken an den Flanken
  • Beine sind rotbraun
  • fressen ausschließlich an Brennnesseln
  • überspinnen sie mit Seidenfäden

Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)

Zitronenfalter Schmetterlingsraupe
Quelle: Harald Süpfle, Gonepteryx rhamni – caterpillar 08 (HS), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0 DE
  • Raupen schlank mit hellem Seitenstreifen
  • mattgrüne Grundfärbung
  • an den Seiten schwächer ausgeprägt
  • beidseitig über den Beinchen, tief liegender, mattweißer Längsstreifen
  • bezüglich Futterpflanzen, hohe Bindung zu Faulbaum und Kreuzdorn

Nachtfalter

Wir haben Ihnen nachfolgend die Schmetterlingsraupen der bekanntesten Nachtfalter zusammengestellt.

Blutströpfchen (Zygaena filipendulae)

Schwarz-gelbe Raupe - Sechsfleckwidderchen
  • Raupen grünlich-gelb und ca. 22 mm lang
  • gedrungener Körperbau mit feiner Behaarung
  • auf der Oberseite in Reihen angeordnete schwarze Fleckenzeichnung
  • Flecken unterschiedlich groß
  • Körper wirken teilweise komplett schwarz
  • schwarze Kopfkapsel

Tipp: Namengebend für diesen Falter sind die jeweils sechs roten Flecken auf den Vorderflügeln.

Brauner Bär (Arctia caja)

Brauner Bär, Raupe im Mai
  • bis 60 mm lange Raupen
  • Körper junger Tiere rostrot, schwarz-braun behaart (bärenpelzartig)
  • mit gelben Längslinien
  • erwachsene Raupen schwarz mit weißen Warzen
  • vorn und seitlich rostrot behaart

Tipp: Die Borsten der Raupen können bei empfindlichen Personen Hautausschläge und Bindehautentzündungen hervorrufen.

Erpelschwanz-Rauhfußspinner (Clostera curtula)

Erpelschwanz-Rauhfußspinner
Quelle: Harald Süpfle, Clostera curtula 01 (HS), bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0 DE
  • Raupen etwa 35 mm lang
  • verhältnismäßig gedrungener Körper
  • Grundfarbe variabel
  • hell gelblich, grünlich oder dunkelgrau
  • mit gelblicher bis orangefarbener und schwarzer Musterung
  • Körper weiß behaart und fettig glänzend
  • auf vierten und elften Körpersegment flache schwarze Hörner

Großer Frostspanner (Erannis defoliaria)

Großer Frostspanner Schmetterlingsraupe
  • Körperbau der Raupen lang und schmal
  • Körperlänge ca. 32 mm
  • gelb-, rot- oder Schwarzbraun
  • Breite gelbe Seitenstreifen, nach oben hin schwarz
  • Bauchseite schwefelgelb
  • machen bei Berührung und zur Fortbewegung Katzenbuckel

Großer Schneckenspinner (Apoda limacodes)

Großer Schneckenspanner
Quelle: PaulT, Apoda limacodes L, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Länge der Raupen etwa 15 mm
  • Körperbau erwachsener Raupen asselförmig
  • Grundfarbe Grün mit zwei gelben Längsstreifen auf dem Rücken
  • Längsstreifen mit kleinen roten Flecken
  • Kopf kann unter den Körper eingezogen werden
  • Bauchbeine fehlen, dafür eine Kriechsohle ähnlich den Schnecken
  • Fortbewegung nur auf unbehaarten Blättern möglich

Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae)

Jakobskrautbär - Tyria jacobaeae
  • 30 mm lange Raupen
  • leuchtend gelbe Grundfarbe, schwarz geringelt
  • wenige lange weiße Haare
  • typische schwarz-gelbe Warnfarbe der Wespen
  • dient dem Schutz vor Fressfeinden
  • wichtigste Futterpflanze ist das Jacobs-Greiskraut
  • Raupen darauf kaum zu erkennen

Kleines Nachtpfauenauge (Saturnia pavonia)

Kleines Nachtpfauenauge, Raupen im Juli
  • Raupen etwa 60 mm lang
  • anfangs schwarz gefärbt
  • später mehr oder weniger grün mit schwarzen Ringen
  • behaarte Warzen auf jedem Segment

Tipp: Bei Gefahr können die Schmetterlingsraupen über diese Warzen ein klebriges, stark riechendes Sekret abgeben.

Pappelschwärmer (Laothoe populi)

Pappelschwärmer Schmetterlingsraupe
  • Raupen bis zu 70 mm lang
  • Hornartiger Fortsatz am Hinterleib
  • Erwachsene Tiere sind grün
  • Seitlich, erhabene gelblich-weiße Punkte und Schrägstreifen
  • Ganze Raupe sehr fein weiß punktiert
  • Futterpflanzen dieser Raupen sind Pappeln

Schlehen-Bürstenspinner (Orgyia antiqua)

Raupe des Schlehen-Bürstenspinners (Orgyia antiqua)
  • Grundfärbung variabel
  • helles graubraun, weiß, hellgrau, dunkelgrau und schwarz
  • über den ganzen Körper rote Punktwarzen verteilt
  • am vorderen Ende zwei, am hinteren eine rasierpinselartige Rückenbürste
  • Bürsten können gelblich, orange oder braun sein
  • oder zwei gelb und zwei schwarz
  • auf der Rückenmitte vier dichte Haarbüschel
  • bei männlichen Tieren gelb, bei weiblichen braun

Schönbär (Callimorpha dominula)

Schönbär Schmetterlingsraupe
  • Nachtfalterart die auch tagaktiv ist
  • Raupen etwa 40 mm lang
  • auffällige Färbung und bärenartige Behaarung
  • dunkelgraue Färbung
  • seitlich, kleine weiße Punkte und unterbrochene, gelbe Streifen
  • graue und schwarze Haare
  • Raupen leben an niedrigen, krautigen Pflanzen

Schwammspinner (Lymantria dispar)

Schwammspinner, Raupen im Juli
  • vor der Verpuppung 40-70 mm lang
  • grau, aschgrau oder graugelb gefärbt
  • fein gepunktet, mit roten und blauen Warzen
  • auf den Warzen feine lange Haare, teilweise Brennhaare
  • weibliche Raupen sind größer als männliche

Tipp: Die Raupen des Schwammspinners können bei einem Massenbefall ganze Baumbestände kahlfressen.

Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata)

Stachelbeerspanner Schmetterlingsraupe
Quelle: jean pierre Hamon (14), Caterpillar Abraxas grossulariata 01, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0
  • Raupen 35-40 mm lang
  • cremeweiß mit schwarzem Kopf
  • im vorderen Teil leicht orangefarben
  • auf dem Körper eine Reihe aus Punkten und auffälligen gelben Streifen
  • junge Raupen zunächst graugrün
  • anfangs blasse Musterung, mit zunehmender Entwicklung intensiver
  • Kopf klein und schwarz

Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum)

  • Erwachsene Raupen ca. 50 mm lang
  • Grundfärbung variiert zwischen Grüntönen bis hin zu Braun
  • Horn auf letztem Körpersegment
  • Körper mit kleinen weißen, dunkel umrandeten Punkten übersät
  • schwarze Atemöffnungen
  • zwei hellere Linien an den Seiten

Häufig gestellte Fragen

Wird aus jeder Raupe ein Schmetterling?

Man unterscheidet zwischen Schmetterlings- und Afterraupen. Bei den sogenannten Afterraupen handelt es sich um Insektenlarven wie Pflanzenwespen oder Schnabelfliegen.

Ab wann findet man Schmetterlingsraupen in der Natur?

In der Regel sind die Ersten etwa ab April zu sehen, denn Schmetterlinge überwintern auch als Raupe.

Gibt es auch Raupen, bei denen Vorsicht geboten ist?

Beim Eichenprozessionsspinner auf jeden Fall. Seine sehr feinen, giftigen Brennhaare lösen bei Hautkontakt toxische Reaktionen aus.

Autor
Maria liebt die exotische Pflanzenwelt. Neben ihrem Zitronenbaum "John Lemon" findet man bei ihr Zuhause unter anderem auch ein Avocado-Bäumchen und eine Ananas-Pflanze.
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