Schmucklilie: wie sieht der Standort aus?
Damit die Schmucklilie (Agapanthus) prachtvoll wachsen und blühen kann, ist ein Standort Voraussetzung, der ihren Ansprüchen gerecht wird. Deshalb ist auf bestimmte Kriterien zu achten, wie sie hier beschrieben werden.
Auf den Punkt gebracht
- optimaler Standort ist hell und warm
- nicht alle Arten benötigen spezielles Winterquartier
- hoher Anspruch an nährstoffreichen Standort
Inhaltsverzeichnis
Lichtverhältnisse
Das Licht nimmt großen Einfluss auf das Wachstum und die Blüte. Halbschatten toleriert die Schmucklilie, aber durch die geringere Stundenzahl an Sonnenlicht wächst sie langsamer und mit weniger Blüten. Am üppigsten gedeiht sie an einem vollsonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Im Hochsommer sollte Sie sie bei hohen Temperaturen allerdings vor praller, heißer Mittagssonne schützen, damit sie keinen Sonnenbrand erleidet.
Bodenverhältnisse
Zum Pflanzen von Schmucklilien eignet sich ein Standort mit normaler Gartenerde, die einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 aufweist. Diese kann mit ein paar wenigen Handgriffen und Zusätzen so optimiert werden, dass sie dem Anspruch dieser Liebesblumen bestens gerecht wird.
- Lehm zur Feuchtigkeitsbindung
- Sand oder Blähton für gute Durchlässigkeit
- Kokosfasern für lockere Erde
- verrotteten Kompost zur Deckung des Nährstoffbedarfs
- Drainage aus Quarzsand, Tonscherben oder Kies/Schotter zur Vermeidung von Staunässe
Luftfeuchtigkeit
Alle Arten stammen aus tropischen, subtropischen Klimazonen. Deshalb weist der ideale Standort in Mitteleuropa eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit auf. Diese sollte während der Vegetationsperiode mindestens 60 Prozent betragen. Ein regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser gewährleistet eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Auch während der Überwinterung ist eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit erforderlich, weil sie wichtig für die Bildung von Blütenansätzen in den Wintermonaten ist.
Sonstige Standortkriterien
Weil die Schmucklilie in der Vollsonne empfindlich auf Wasser auf den Blättern reagiert, sollte der Standort fern von Wasserzuläufen wie beispielsweise Dachrinnen-Fallrohren, Swimmingpools oder Planschbecken liegen. Auch kontinuierlich feuchte Erde ist suboptimal, wie sie an Ufern und Teichrändern vorkommen.
Zudem hemmen plötzliche Temperaturschwankungen das Wachstum und die Blütenbildung sowie die Haltbarkeit vorhandener Blüten. Deshalb weist der ideale Standort für Schmucklilien keine Zugluft auf.
Gartenbeet und Kübelpflanzung
Immergrüne Schmucklilien sind generell empfindlicher und Sie sollten sie grundsätzlich nur in Kübel pflanzen. Dies erlaubt das problemlose Umstellen, wenn sich die Standortbedingungen als unzureichend gut erweisen beziehungsweise das Wetter längerfristig für andere Bedingungen sorgt. Sommergrüne Exemplare sind robuster und können auch im lockeren, nährstoffreichen Gartenbeet einen geeigneten, dauerhaften Standort finden.
Standort im Winter
Sommergrüne Sorten sind winterhart und benötigen lediglich bei sehr niedrigen Minustemperaturen einen Kälteschutz. Immergrüne Liebesblumen sind hingegen frostempfindlich und deshalb in frostfreien, wärmeren Bereichen zu überwintern.
Bei der Überwinterung und dem Winterquartier für immergrüne Schmucklilie sollten Sie folgende Details beachten:
- Umgebungstemperatur zwischen fünf und acht Grad Celsius; auf keinen Fall wärmer als zehn Grad Celsius
- heller, sonniger bis halbschattiger Standort ohne direktes Sonnenlicht
- geeignete Räumlichkeiten beispielsweise Keller, unbeheizter Wintergarten, frostfreies Kalthaus (Gewächshaus) oder Gartenhaus
- ab April aus Winterruhe holen und langsam an hellere Lichtverhältnisse gewöhnen
- nach Eisheiligen Mitte Mai Umzug nach draußen möglich
Ob die Lichtverhältnisse ausreichend hell in der Wintersaison gewählt sind, lässt sich leicht an den Blättern erkennen. Bilden sich Vergilbungen an diesen, steht die Pflanze an einem zu dunklen Standort und sollte heller gestellt werden.
Häufig gestellte Fragen
Zu den imposanten Blüten passen Pflanznachbarn besonders gut, wenn sie feine Akzente setzen und Schatten spenden. Wiesenrauten, hochwüchsige Katzenminzen, Storchschnabel sowie Eisen- und das Große Schleierkraut sind empfehlenswerte Beispiele. Sind weniger schattenspendende Pflanznachbarn erwünscht, kann der Wurzelbereich alternativ auch mit einer dicken Mulchschicht vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden.
Die Agapanthus zählt zu den Starkzehrern. Das bedeutet, sie besitzt einen hohen Nährstoffbedarf. Sie kann zusammen mit anderen Pflanzen in einem Kübel schnell in Konkurrenz um die Nährstoffe treten, weil die Substratmenge und folglich das Nährstoffangebot in Kübeln beschränkt ist. Deshalb sollte eine Schmucklilie nicht zusammen mit anderen starkzehrenden Pflanzen in einen Kübel kultiviert werden. Dazu gehören beispielsweise Chrysanthemen, Dahlien, Echter Jasmin, Engelstrompeten und Geranien.
Ja. Bleibt die Blüte gänzlich aus, stellen Sie die Agapanthus an einen sonnigeren Standort um. Achten Sie bei der Bodenbeschaffenheit vor der Blütenbildung auf einen geringen Stickstoffgehalt, weil sonst das Pfanzengrün angeregt und die Blütenbildung gehemmt werden. Kräftiges Mulchen mindert den Stickstoffgehalt im Boden. Mehr Kalium und Phosphor regt die Blüte an. Auch ein zu feuchter Boden sowie eine zu warme Überwinterung über zehn Grad Celsius können die Blütenbildung verhindern.